Hund vegetarisch / vegan ernähren & veganes Hundefutter Erfahrungen & Tipps

So genau habe ich mich damit nicht befaßt. Ich esse alles und habe seit langer Zeit meinen Fleischkonsum weit runter gefahren. Festgestellt wurde, dass wichtige Stoffe fehlen, die auch nicht durch Nahrungsergänzungsmittel ersetzt werden können. Wodurch dann auch langfristig Folgeschäden entstehen können. Ich sehe und höre mir dass an, ziehe meine Schlüsse daraus, mache aber keine Wissenschaft daraus.

Mag durchaus sein. Mir persönlich ist allerdings außer Vitamin B12 kein essentieller Nährstoff bekannt, der überlebenswichtig ist und nicht durch Pflanzen, Obst oder Gemüse zugeführt werden kann. Bei eigenem Anbei wäre meines Wissens nach selbst das B12 kein Problem mehr.

Torsten
 
Wenn dein Hund dieses Futter gern und gut frisst, dann würde ich ihn, ehrlich gesagt, jetzt nicht mehr umstellen.
Eine Umstellung kann immer zu Problemen im Darm führen, insbesondere wenn dann wieder ein Bestandteil gefüttert wird, den der Hund schon lange nicht mehr bekommen hat.

Vom Menschen weiß ich, dass die Darmbakterien und ich meine auch die Darmzotten, sich in relativ kurzer Zeit auf eine Form der Ernährung einstellen.
Ändert man das drastisch, dann gibt es eine Zeitlang Anpassungsprobleme. Nicht weiter tragisch, wenn man sonst gesund ist.
Ob es beim Hund genauso ist, weiß ich nicht. Aber ich würde das nicht riskieren.

Ich würde ihm jetzt alles das geben und ermöglichen, was ihm Freude macht und gut tut.
Daneben würde ich wohl auch nach heilkundlicher Unterstützung schauen, aber das wäre, ehrlich gesagt, nicht mein Hauptaugenmerk.
Sondern die verbleibende Zeit so schön wie möglich zu machen. Und wenn er dieses Futter mag, dann würde ich dabei bleiben.

Ich persönlich würde meinen Hund nicht vegan ernähren, genauso wie ich mich selbst nicht so ernähren würde.
Aber ich habe bei dem von dir verlinkten Futter bei zooplus mal geschaut und mir die Erfahrungsberichte durchgelesen. Da sind einige dabei, die das nur deshalb füttern, weil ihr Hund auf tierische Proteine allergisch reagiert. Die meisten haben bereits eine gesundheitliche Endlosgeschichte hinter sich und freuen sich, dass es ihrem Hund mit diesem Futter endlich mal gut geht.

Sollte eines meiner Tiere je in der Form allergisch reagieren, dann würde ich dieses Futter ebenfalls versuchen.
 
Es scheint durchaus wissenschaftliche Arbeiten zu geben, die sich mit der vegetarischen/veganen Ernährung von Hunden befassen.

https://www.vetmeduni.ac.at/hochschulschriften/diplomarbeiten/AC12256171.pdf

Hier ist eine Art Zusammenfassung der o.a. Arbeit:

http://www.vegan.at/inhalt/diplomarbeit-ueber-vegane-hunde-und-katzenernaehrung

Eine Promotionsarbeit gibt es übrigens auch, aber die konnte ich im Original (noch nicht) finden, allerdings gibt es die als Buch:

https://www.provegan.info/de/infoth...getarischen-ernaehrung-von-hunden-und-katzen/

https://books.google.ch/books/about...ährung.html?id=Pnw9NAEACAAJ&redir_esc=y&hl=de

Und abschließend noch bemerkenswerte Ausführungen eines Fachtierarztes für Kleintiere und Leiters ein Kleintierklinik :

http://www.loveandpeas.de/Infos-ueb...ung/Studie-von-Peta/Tierarzt-Dr-Uwe-Romberger

Das gerne verwendete Argument, bei der veganen Ernährung müsse man irgendwas - Taurin, Aminosäuren - zufüttern, greift nicht durch. Das muss ich als Barfer für Omega3-Fettsäuren auch.

Barfen ist übrigens auch nicht evidenzbasiert und basiert letztlich auf Erfahrungen und praktischer Übung. Jedenfalls ist mir keine wissenschaftliche Arbeit über die Bedarfsdeckung von Barf-Rationen (welchen eigentlich, es gibt ja nicht "die" Ration?) bekannt.

Zwar gibt es Büchlein (S. Simon) und Bücher (N. Wolf), die allerdings wissenschaftlichen Ansprüchen nicht genügen, auch wenn Wolf ein bischen so tut. Dazu zitiert sie aber sehr häufig Meyer/Zentek, das Standardwerk der Hundeernährung. Das basiert allerdings in den Bedarfsmengen auf Industriefutter.

Schaut man etwas genauer hinter die diversen Fütterungsmethoden, stellt man vor allem eines fest: ganz viel heisse Luft und ideologisches Bling-Bling :).
 
Wenn dein Hund dieses Futter gern und gut frisst, dann würde ich ihn, ehrlich gesagt, jetzt nicht mehr umstellen.
Eine Umstellung kann immer zu Problemen im Darm führen, insbesondere wenn dann wieder ein Bestandteil gefüttert wird, den der Hund schon lange nicht mehr bekommen hat.

Das würde ich auch nicht, allenfalls diese oder jene Stellschraube drehen. Es sei denn, valider tierärztlicher Rat würde was anderes empfehlen.

Die Diskussion um die Ernährungsänderung kam ja mit dem Argument, Kohlenhydrate würden das Wachstum der Krebszellen fördern.


Ich persönlich würde meinen Hund nicht vegan ernähren, genauso wie ich mich selbst nicht so ernähren würde.

Würde ich auch nicht, weder mich (auch wenn ich ganz wenig Fleisch esse) noch meine Hunde.
Bei der Diskussion kommt es allerdings nicht darauf an, ob ein Hund "Fleisch" braucht (was bei dem totgekochtem, dann vitaminisierten und mit Geschmacksstoffen versehenem Kram im Trockenfutter bei mir immer zu Heiterkeitsausbrüchen führt) oder nicht. Es kommt darauf an, ob er fleischlos/vegan über einen langen Zeitraum gesund bleibt.
Und das scheint bei veganer Ernährung zumindest möglich zu sein. Auch wenn es nicht einfach ist, so eine Ration bedarfsgerecht zu gestalten. Aber das ist es beim Barfen auch nicht, jedenfalls ist das schon "schwerer" als eine Tüte aufzreissen und braune Kügelchen in einen Napf zu schütten.
 
Ein Hund ist, wie der Mensch, für mich ein Allesfresser (Omnivor). Warum dieser angeblich nur mit vor allem Fleisch gesund alt werden kann, konnte mir bisher noch niemand beantworten, geschweige denn plausibel darlegen anhand irgendwelcher Studien oder anderer in sich nachvollziehbaren und logischen Erklärungen. Von daher bin ich der Auffassung, der es sich bei dem Hund eben um keinen Karnivoren (reinen Fleischfresser) handelt und somit auch eine vegane Ernährung möglich sein sollte.
Zwei Punkte hätte ich dazu anzumerken:
1) Omnivor bedeutet nicht, dass ein Organismus gesund bleibt, egal, was er zu sich nimmt. Es bedeutet, dass eine ausgewogene, natürliche Ernährung aus tierischen und pflanzlichen Bestandteilen besteht. (Bei einem Herbivoren besteht eine ausgewogene Nahrung nur aus pflanzlicher, bei einem Carnivoren nur aus tierischer Kost).
2) Omnivor ist nicht gleich Omnivor. Vergleicht man das Gebiss eines Hundes mit dem eines Menschen, sieht man sofort und eindeutig, dass ein Hund deutlicher auf Fleischverzehr ausgelegt ist als ein Mensch. Beide Spezies sind somit von Natur aus zwar darauf ausgelegt, sowohl tierische als auch pflanzliche Nahrung zu sich zu nehmen, allerdings gehört für einen Hund anteilsmäßig mehr Fleisch und weniger pflanzliche Kost dazu als für einen Menschen.

Viele Grüße
Amica
 
Zwei Punkte hätte ich dazu anzumerken:
1) Omnivor bedeutet nicht, dass ein Organismus gesund bleibt, egal, was er zu sich nimmt. Es bedeutet, dass eine ausgewogene, natürliche Ernährung aus tierischen und pflanzlichen Bestandteilen besteht. (Bei einem Herbivoren besteht eine ausgewogene Nahrung nur aus pflanzlicher, bei einem Carnivoren nur aus tierischer Kost).
2) Omnivor ist nicht gleich Omnivor. Vergleicht man das Gebiss eines Hundes mit dem eines Menschen, sieht man sofort und eindeutig, dass ein Hund deutlicher auf Fleischverzehr ausgelegt ist als ein Mensch. Beide Spezies sind somit von Natur aus zwar darauf ausgelegt, sowohl tierische als auch pflanzliche Nahrung zu sich zu nehmen, allerdings gehört für einen Hund anteilsmäßig mehr Fleisch und weniger pflanzliche Kost dazu als für einen Menschen.

Viele Grüße
Amica

Sehr guter Einwand.

zu1) Natürlich ist es dafür zwingend erforderlich, dass alle benötigten Nährstoffe irgendwie ausreichend zugeführt werden. Das dafür zwingend tierische und pflanzliche Bestandteile gebraucht werden, bezweifle ich allerdings.

zu2) Klingt logisch. Vergleicht man allerdings das Gebiss eines Menschen mit Herbivoren, so ist dieses zumindest meiner Ansicht dem deutlich ähnlicher als das anderer Omnivore. Schaut man sich dann z.B. das Gebiss von Affen an (welche sich nun mal größtenteils pflanzlich ernähren) so ist dieses doch dem des Hundes auch wieder sehr ähnlich.

Schlussfolgerung: Die Zähne geben nur bedingt Rückschlüsse auf die optimale Ernährung. In freier Wildbahn mögen diese aber sicher noch sinnvoll sein, da Messer und Gabel, ein Herd, Kühlschrank, Nahrungsergänzungsmittel, Pürier-Geräte, Mähdrescher und sonstige Utensilien nicht zur Verfügung stehen um die Nahrung entsprechend aufzubereiten um an die benötigten Nährstoffe zu kommen.

Man könnte sogar sagen, dass die Evolution bei Hunden einfach noch nicht so weit fortgeschritten ist. Während ein Hund in der freien Wildbahn immer noch recht gut klar kommen würde, würde die meisten von uns ohne Hilfsmittel vermutlich erfrieren oder verhungern.

Torsten
 
Ich roll mal dezent mit den Augen und klink mich hier aus...........................
 
Wenn es egal ist woher man seine Vitamine bekommt braucht man sich als Mensch auch keinen Kopp mehr machen, künstliche Pille mit allem drin, ein paar billige Ballaststoffe, fertig.
Bekommt der Hund ja schon als Trockenpellets.
Ich wage mal ganz vorsichtig zu behaupten das man etwas Grünzeug nicht gesund und Artgerecht so aufpeppen kann das es der Zusammensetzung eines Beutetiers entspricht.
Unsere Hunde tolerieren und kompensieren verdammt vieles ohne sich etwas anmerken zu lassen, aber gesund alt werden ist nochmal was anderes.
Katzen sind da empfindlicher, die Quittung kommt schneller.
 
Warum immer diese Diskusionen ?
Wo doch der Wolf selbst Beeren und Moose gefressen hat. Der hat ja nicht jeden Tag Fleisch erwischt:rolleyes:
Man muß sich mal überlegen, es ist noch immer nicht bewiesen das ein Hund durch Barf länger lebt.
 
Es scheint durchaus wissenschaftliche Arbeiten zu geben, die sich mit der vegetarischen/veganen Ernährung von Hunden befassen.

https://www.vetmeduni.ac.at/hochschulschriften/diplomarbeiten/AC12256171.pdf

Hier ist eine Art Zusammenfassung der o.a. Arbeit:

http://www.vegan.at/inhalt/diplomarbeit-ueber-vegane-hunde-und-katzenernaehrung

Eine Promotionsarbeit gibt es übrigens auch, aber die konnte ich im Original (noch nicht) finden, allerdings gibt es die als Buch:

https://www.provegan.info/de/infoth...getarischen-ernaehrung-von-hunden-und-katzen/

https://books.google.ch/books/about...ährung.html?id=Pnw9NAEACAAJ&redir_esc=y&hl=de

Und abschließend noch bemerkenswerte Ausführungen eines Fachtierarztes für Kleintiere und Leiters ein Kleintierklinik :

http://www.loveandpeas.de/Infos-ueb...ung/Studie-von-Peta/Tierarzt-Dr-Uwe-Romberger

Das gerne verwendete Argument, bei der veganen Ernährung müsse man irgendwas - Taurin, Aminosäuren - zufüttern, greift nicht durch. Das muss ich als Barfer für Omega3-Fettsäuren auch.

Barfen ist übrigens auch nicht evidenzbasiert und basiert letztlich auf Erfahrungen und praktischer Übung. Jedenfalls ist mir keine wissenschaftliche Arbeit über die Bedarfsdeckung von Barf-Rationen (welchen eigentlich, es gibt ja nicht "die" Ration?) bekannt.

Zwar gibt es Büchlein (S. Simon) und Bücher (N. Wolf), die allerdings wissenschaftlichen Ansprüchen nicht genügen, auch wenn Wolf ein bischen so tut. Dazu zitiert sie aber sehr häufig Meyer/Zentek, das Standardwerk der Hundeernährung. Das basiert allerdings in den Bedarfsmengen auf Industriefutter.

Schaut man etwas genauer hinter die diversen Fütterungsmethoden, stellt man vor allem eines fest: ganz viel heisse Luft und ideologisches Bling-Bling :).

Ich roll mal dezent mit den Augen und klink mich hier aus...........................

Wenn es egal ist woher man seine Vitamine bekommt braucht man sich als Mensch auch keinen Kopp mehr machen, künstliche Pille mit allem drin, ein paar billige Ballaststoffe, fertig.
Bekommt der Hund ja schon als Trockenpellets.
Ich wage mal ganz vorsichtig zu behaupten das man etwas Grünzeug nicht gesund und Artgerecht so aufpeppen kann das es der Zusammensetzung eines Beutetiers entspricht.
Unsere Hunde tolerieren und kompensieren verdammt vieles ohne sich etwas anmerken zu lassen, aber gesund alt werden ist nochmal was anderes.
Katzen sind da empfindlicher, die Quittung kommt schneller.

"Bei der klinischen Untersuchung von teilnehmenden vegan ernährten Hunden und
Katzen wurden keine Veränderungen bemerkt, die mit der jeweiligen Diät in Verbindung
gebracht werden könnten. Alle untersuchten Hunde und Katzen präsentierten sich
munter und aufmerksam, manche erschienen ängstlich, manche zeigten aggressives
Verhalten. Keine Erkrankungen wurden diagnostiziert, die in direktem Zusammenhang
mit einer rein pflanzlichen Ernährung gesetzt werden konnten."

"Ergebnisse der Blutuntersuchungen von veganen Hunden zeigten keine signifikanten
Unterschiede
in allen untersuchten Parametern zu Hunden die mit einer herkömmlichen
Diät tierischer Inhaltsstoffe gefüttert wurden."

"Mit den Informationen aus dieser Studie, dem Gesamteindruck der teilnehmenden Tiere
und den vorliegenden Ergebnisse der klinischen Untersuchung sowie
Blutuntersuchungen, kann die engstirnige Verweigerung oder das Abraten einer veganen
Ernährung für Hunde und Katzen nicht begründet werden
, jedoch ist eine vegane
Ernährung keine artgerechte Ernährung für diese Tiere und kann daher von Tierärzten
nicht empfohlen werden."

Die von @DieterII verlinkte Studie bringt es finde ich gut auf den Punkt.

Leider wurden dabei nur vegan-ernährte Tiere berücksichtigt. Viel spannender wäre daher eine Studie, die auch fleischhaltiges Barf, Trockenfutter, Nassfutter berücksichtigt.

Torsten
 



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