Marktmacht

Ich finde, wenn einem etwas wichtig ist, kümmert und informiert man sich.

Das stimmt schon. Bloß haben nun mal nicht alle die gleichen Prioritäten, und auch nicht die gleichen Voraussetzungen. Von meinem eigenen Gefühl her würde ich dir natürlich sofort zustimmen: Für mich hat mein Hund eine ganz hohe Priorität, also informiere ich mich da so gut ich nur kann. Und eben dadurch gibt es in meinem Freundes- und Bekanntenkreis auch etliche Leute, die genauso interessiert sind und wo die Informationen gut fließen. Genau wie ich auch das Glück habe, Tierärzte privat zu kennen. So kann ich gut auf diverse Informationen zugreifen, die sich in eine Menge an bereits vorhandenen einfügen.

Aber ich weiß auch, dass man das nicht von jedem so erwarten kann. Es gibt so viele Hundehalter, die lieben ihren Hund und sorgen gut für ihn, haben aber noch deutlich andere Prioritäten. Entsprechend setzt sich das persönliche Umfeld mehr aus Menschen zusammen, die sich für diese anderen Prioritäten interessieren, und zum Thema Hund nicht viel zu sagen haben. Sie kaufen durchaus ein Futter für den Hund, das meinetwegen bei Ökotest gut abgeschnitten hat, hinterfragen aber nicht deren Testkriterien. Sie gehen mit dem Hund regelmäßig zum Tierarzt, verlassen sich dann aber darauf dass der ihnen auch objektive Antworten gibt. Und es gib ja auch so was wie ältere Menschen, die es mit dem Internet nicht so haben, aber dennoch ihren Hund über alles lieben und ihr möglichstes tun, gut für ihn zu sorgen. Und das alles sind jetzt nur Beispiele.

Ich denke dabei oft an Freunde und Bekannte, die sich für ihr jeweiliges Thema sehr interessieren. Und all diese Themen haben genauso ihre Berechtigung! Diese Menschen könnten umgekehrt nicht weniger den Kopf schütteln, wie wenig die Umwelt sich Gedanken macht. Und ich vergleiche das oft damit, wie ich mit dem Auto in die Werkstatt fahre: Dort bin ich genauso ausgeliefert und kann nur hoffen, nicht übers Ohr gehauen zu werden. Oder, weil du das mit der Waschmaschine gebracht hast: Zufällig brauche ich demnächst eine neue. Und hab diese Anschaffung bisher rausgeschoben (in der Hoffnung, dass die alte trotz merkwürdiger Geräusche noch eine Weile funktioniert), weil ich mich von den vielen Kriterien völlig überfordert fühle. Wieso sollte es gerade auch Hundeanfängern da anders gehen?
 
Ob Human oder Veterinär Ärzte sind Vertrauenssache. Bezahlen muss ich(hin und wieder) in beiden Fällen, beim Vet. alles, aber das ist bekannt. Ob der geforderte Preis für eine normale Inspektion dem entspricht was im nächsten Ort verlangt wird? Wichtig ist die Leistung!
 
Ich hätte hier keine große Wahl.
Ein TA in 12 Kilometern mit gut ausgestatteter Praxis, der nächste über 30 Kilometer entfernt.
Kliniken in 100 bis 120 Kilometer Entfernung. Wenn es da dringend ist suche ich mir keine Praxis/Klinik mit "besserem Ruf/Preisen".
Dann geht es um Zeit. Ich habe einen TA meines Vertrauens der nicht günstig ist für die Hunde.
Für meine anderen Tiere rufe ich meist die Landärzte, da ist das mit der gut ausgestatteten Praxis oft unwichtig.
Klar, ich war auch schon mit einem Hund in Gent/Belgien, oder in Hannover/Gießen in der Klinik.
Aber da war Zeit nicht das Problem.
Drum denke ich man kann nicht immer frei wählen.
 
Mir ist es aber auch unangenehm, wenn mir irgendetwas aufgedrängt wird, wo ich in meinem Kopf weiß, nein, das willst du nicht und bist dann gezwungen abzulehnen. Wenn man ganz großes Glück hat, wird dann noch impliziert, du liebst dein Tier nicht, weil es z. B. nicht Futter XY bekommt.
 
Meine Akira brauchte ja Nierendiät.
Meine Praxis vertritt auch eine bestimmte Marke. Sie sagte zu mir ich könnte das sofort bei ihr mitnehmen, aber auch anderswo kaufen. Dann erklärte sie mir auf was ich achten müsse damit das Futter bei Akiras Problem passt.
Hab es aber trotzdem in der Praxis gekauft. Später hab ich nach passendem Futter bei google geguckt.
Ein passendes günstigeres Futter habe ich aber nicht finden können.
 
@Dalila
In dem Fall hätte ich es bestimmt auch mitgenommen, brauchst ja im Akutfall was zu futtern für den Hund und wenn es medizinisch notwendig ist, seh ich es auch vollkommen ein.
 
Wenn man ganz großes Glück hat, wird dann noch impliziert, du liebst dein Tier nicht, weil es z. B. nicht Futter XY bekommt.

Das ist natürlich hart - aber gleichzeitig auch eines der Themen, wo ich es besonders wichtig fände zu wissen, aus welcher Motivation heraus der TA so reagiert. Es gibt die einen Tierärzte, die auch am Futterverkauf verdienen bzw. von der Sponsorfirma auch Abnahmemengen vorgegeben bekommen: Da ist es ein Verkaufsinteresse, die sie so reagieren lässt, und damit richtig übel. Diese Masche, mit den Ängsten und Unsicherheiten der Tierhalter zu spielen, empfinde ich - nee, dafür habe ich einfach keine Worte. Das haut in die gleiche Kerbe wie das immer noch oft genug zu findende jährliche Komplettimpfen: Da kann mir auch keiner mehr erzählen, dass das fachliche Gründe hat. Schlimm.

Auf der anderen Seite aber auch nicht gerade das Gelbe vom Ei: Ein TA, der jedes Futter abnickt nur um die Halter zufrieden zu stellen. Ist einer Freundin so gegangen: Sie hat ein günstiges Supermarktfutter gegeben, und damit gelebt dass der Hund immer mal wieder Verdauungsprobleme hatte. Die Aussage des Tierarztes: So lange der Hund das Futter frisst und verträgt, wäre das in Ordnung. Kein weiterer Hinweis, nix. Ich hab mir damals Blasen an die Zunge geredet, bis sie endlich auf Frischfutter umgestellt hat, wo doch der TA gesagt hat das Futter wäre in Ordnung... Und siehe da, die Probleme waren weitestgehend erledigt. Als sie, immer noch etwas verunsichert, dem TA davon erzählte und fragte, ob das so in Ordnung sei mit der Fütterung, meinte er, klar wäre es das, er selbst würde seinen Hund auch so füttern. Na prima, hätte er da nicht vorher schon mal irgendwas in Richtung Futteralternativen erwähnen können? Da wäre eine kleine Beratung schon sinnvoll gewesen, statt immer nur die resultierenden Schwierigkeiten zu übertünchen.


Genau da liegt also der Hase im Pfeffer. Ich muss als Nicht-TA abschätzen können, weshalb ein TA mir etwas empfiehlt oder umgekehrt von etwas abrät. Ich meine, es kann doch niemand verlangen dass jeder weiß, welche Diagnostik und/oder Behandlung medizinisch sinnvoll ist, oder was nur gemacht wird damit der Arzt seine Geräte auslastet bzw. seine Quoten erfüllt. Ich will gar nicht wissen, wie viele Röntgenbilder rein aus Routine gemacht werden, die gar nicht nötig wären und nicht mal wirklich Sinn machen. (Jedenfalls erstaunt mich immer wieder, mit wie wenig Röntgenbilder meine Hunde offenbar im Vergleich so durchs Leben gehen...) Das ist mir übrigens auch bei diesen Tierklinkdokus aufgefallen: Bei manchem fand ich das mit dem Röntgen absolut angebracht und sinnvoll, bei nicht gerade wenigen hab ich aber auch etwas sparsam geguckt und mich gefragt, wozu in aller Welt das in der geschilderten Situation denn bitte schön gut sein sollte? Immer natürlich mit dem Spruch dazu, man mache das "sicherheitshalber" - welcher Hundehalter wünscht sich in einer Notsituation keine Sicherheit? Aber kein Wort davon, dass es schon auch seinen Grund hat dass das Personal schon mit Grund Bleischürzen trägt und alle anderen bitte den Raum verlassen...

So gesehen wäre es schon wichtig zu wissen, wie der jeweilige TA tickt. Einfach um besser unterscheiden zu können, mit welcher Brille ich die Ratschläge betrachten sollte: Soll mir möglichst viel verkauft werden? Oder bekomme ich nur das in den Augen des Tierarztes wirklich wichtige nahegelegt, das dafür aber auch mit dem nötigen Nachdruck? Immerhin kann auch der TA mit Verkaufsinteresse ja fachlich richtig gut sein, ich muss da nur mit einer anderen Haltung rangehen.
 
Dann bleibt uns nur zu hoffen das unser TA noch lange Spaß und Lust an seinem Beruf hat. Zuhören,überlegen, gemeinsam entscheiden und abwägen, aber nicht mit seinem großen Latinum und Fachchinesisch um den heißen Brei reden!
 
@Silkies genau das waren die Gründen wie die von dir Aufgeführt, wieso ich 12 Tierärzte / Kliniken in 20 Jahren verschlissen habe.

Einer war dabei der wollte gerade mich davon Überzeugen das Pedigree für meine Hunde das Beste wäre und dem musste ich dann einfach Sagen wenn Er von seinen Beruf genau so viel Ahnung hat wie vom Hundefutter, da wäre es wohl das Beste für meine Hunde das ich mir einen anderen TA suche, und das habe ich dann auch gemacht.

Sicher nicht jeder TA ist auch gleich ein Futter experte, das muss Er ja auch nicht sein mir Reicht ja wenn er sich in seinen Beruf gut Auskennt, klar ist wenn einer mir heute Sagen würde das oder das Futter wäre besser z. B. wenn einer von meinen Krank wäre, aber da würde ich genauer Nachfragen wieso Ausgerechnet das Futter besser sein soll als das was ich Füttere und da würde ich gleich merken ob Er bei Futter fragen was versteht.

Klar ist auch das gerade TÄ nicht so Begeistert davon sind, wenn sich der HH ja auch etwas mit der Krankheit seines Hundes auskennt, so wie ich eben, ich hatte mal einen Fall da wurde einer meiner Hunde von einer Grüne Schmuckbaumnatter gebissen, mein Hund lag da keine 2 Meter von mir und nur so konnte ich auch Erkennen was es für eine Schlange war.

Und da sie nicht fliehen konnte weil ich auf der anderen Seite war und mein Hund auf der anderen, da hat Sie sofort zu Gebissen, das Gift ist zwar für Menschen so gering das es keinen ernsthaften Schaden darstellt, ich würde mal Sagen das ist so als wenn man leicht Angetrunken ist.

Für Hunde oder überhaupt Tiere reicht das Gift aus um sie innerhalb von 2 - 3 Stunden zu Töten es kommt zu Lähmungserscheinungen und dann zum Herzstillstand und das es von diesen Viehzeug sehr viele hier gibt da habe ich eben immer 3 - 6 Ampullen Adrenalin - Sucutan im Kühlschrank, das ist ein Alternativ gegengift und das wusste ich auch nur von meinem Züchter Leergang, da hatte damals der TA darauf hin gewissen das wir als Züchter so was immer im Haus haben sollten.

Ja und so habe ich das dann meinen Hund gespritzt, aber ich bin ja kein TA also bin ich dann zu meinen damaligen TA gefahren nur um Sicher zu gehen und als ich dem dann gesagt hatte das ich Adrenalin - Sucutan gespitzt habe, da machte der mich gleich Blöde an und Fragte wieso ich dann noch zu ihm kommen würde.

Und da habe ich eben gemerkt das dem das gar nicht Recht war das ich das gleiche wusste wie Er, ich war dann glaube ich noch 1 - 2 mal da und da kamen dann immer so kleine Spitzen, wann ich selber eine Praxis aufmachen würde oder so Fragen ja was soll ich denn jetzt machen, ich bin dann einfach nicht mehr hin und Ruhe war, das war mir dann doch zu Blöde.

Jetzt bei meiner Tierärztin die will mir nichts Verkaufen im Gegenteil die gibt mir am Telefon schon Anweisungen was ich ich zu machen habe, ich hatte erst neulich einen Fall da haben zwei Rüden ihre Meinung's Probleme untereinander Ausgetragen auch nichts Wildes weil ich ja gleich zur Stelle war, aber als die beiden dann Aufgehört hatten, da fehlte doch einen etwas Fell am Kopf was auch sehr Stark geblutet hatte.

Ich dachte mal Anrufen in der Klinik schade ja nichts, Sie soll Entscheiden ob ich kommen soll oder nicht ich hatte ihr das dann genau Beschrieben was es war und da kam der Rat das kannst Du selber machen das ist nicht schlimm, das habe ich dann auch gemacht heute ist die Wunde trocken und es kommen auch schon wieder die ersten Haare.

Wenn ich da so an die anderen TÄ denke die ich schon hatte da wäre ich für den Sch.. bestimmt auch wieder 40 - 60 $ Los gewesen und so hat es mich vielleicht nur 3,00 $ gekostet denn alles was ich in solchen Fällen brauche, das habe ich alles da und wenn meine Tierärztin zu uns kommt, dann Guckt sie Automatisch auch in den Medikamentenschrank und nimmt das Raus was Abgelaufen ist und Ergärst es wieder und was Fehlt wir auch gleich wieder Aufgefüllt, klar das muss ich auch alles Bezahlen aber ich Bekomme von ihr auch immer mal gute Sachen die Sie selber von der Pharmaindustrie geschenkt bekommt z.B. Binden und Heftpflaster, was ich auch für mich immer mal Verwende, das ist eben eine Tierärztin zu der ich volles Vertrauen habe und so wie ihre Klink läuft haben das Vertrauen auch viele andere Tierhalter.
 
@Silkies Ich verstehe was du mit den unterschhiedlichen Interessen und Möglichkeiten sagen möchtest - kann auch irgendwo nachvollziehen, dass das bei anderen Menschen so ist.
Ich sehe das vielleicht etwas zu "krass" - ich bin so erzogen worden, dass die Obhut eines Lebewesens das höchste Gut ist, dass man als Mensch haben kann. "Hab ich nicht gewsst" war bei uns nie ein Grund als Entschuldigung - zumindest nie bei Tieren - mit zunehmenden Alter gar nicht mehr.
Andererseits verlange ich ja auch "Leistung" von meinem Hund. Er soll mit mir leben, sich einfügen, ich muss mich auf ihn verlassen können, etc. Das kann ich aber nur sicher und zuverlässig verlangen, wenn es meinem Hund gut geht.
Ähnlich ist es bei deinen anderen Beispielen ja auch: Man gibt Geld und erwartet eine funktionierende Maschine. Man gibt Geld und Vertrauen (nicht über den Tisch gezogen zu werden) an eine Werkstatt und erwartet ein gut gewartetes Auto.

Was die Verfügbarkeit von guten TÄ angeht, habe ich hier wohl wieder Glück :) Ich weiß jetzt schon, dass ich mich mit möglichen Krankheiten und deren Behandlung deutlich mehr befassen würde, wenn ich nur auf eine der genannten Kliniken angewiesen wäre.

OT: E-Geräte für den Haushalt kaufe ich die Vorgängermodelle, die ca. 3-5 Jahre alt sind. Da findet man gut Erfahrugsberichte und Empfehlungen. Die meisten neuen Features benötigen die wenigsten Nutzer, die Vorgängermodelle sind natürlich auch noch mal günstiger ;-)

Beim Auto habe ich Glück. Ich kenne mich selbst ein bisschen aus, mag lieber alte/ältere Autos (dann kann man auch das ein oder andere selbst machen) und habe eine Werkstatt im Bekanntenkreis.
Hat man das nicht, hilft es oft zu sagen, dass man die ausgetaschten Teile sehen/mitnehmen müsse, denn der Partner müsse das sehen, sonst gäbe es wieder Ärger - oder der Hinweis, dass der Partner das Auto abholt und die Teile sehen möchte...
 



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