Ab wann Hundeerziehung sinnvoll?

Hallo,
ich habe heute morgen eine Welpenbesitzerin getroffen. Der Kleine war 13 Wochen alt und lief ohne Leine. Hörte auch schon gut auf seinen Namen.
Meine Kleine ist 11 Wochen alt. Undenkbar, dass ich sie ohne Leine laufen lassen könnte. Seitdem ich das heute morgen gesehen habe, versuche ich sie im Garten immer wieder mit Leckerchen abzurufen. Meist mit wenig Erfolg. Sie schaut zwar, wenn ich sie rufe, kommt 1 mal, kassiert Lob und Leckerchen und das war es. Machen 2 Wochen im Alter so viel aus? Mache ich etwas falsch? Ist meine Kleine einfach etwas sturer? Habe ich die falschen Leckerchen?
LG
 
Hallo Keks,

die wichtigste Lektion eines Hundebesitzer ist, seinen Hund niemals mit anderen Hunden zu vergleichen.
Es gibt so viele unterschiedliche Rassen mit unterschiedlichen Eigenschaften. Ein Border Collie und ein Labrador Retriever haben zum Beispiel einen Will To Please und wollen ihren Besitzern gefallen, während zum Beispiel ein Shiba Inu oder ein Husky selbstständiger ist.

Denk daran, dass du ein Hundekind hast. Ein Kind möchte nicht stumpf irgendwelche Wörter lernen, sondern die Welt erkunden und spielen. Spielerisch kannst du deinen Hund beibringen, zu dir zu kommen. Das wird ihn deutlich mehr Spaß machen, als nur ein ödes Leckerchen zu bekommen.

Geh mit deinen Hund auf eine übersichtliche Wiese, mach die Leine ab und lass den Hund erkunden. Hast du Angst, dass der Hund wegläuft, befestige eine leichte Schleppleine am Geschirr. In dem Alter sollte dein Hund noch den Folgetrieb haben. Nutz diesen sinnvoll.
 
Hunde lernen genauso individuell wie Kinder. Einer schneller, einer langsamer.

Und was sie am schnellsten lernen, ist auch vom Charakter und Rasse-Eigenschaften abhängig.

Ein Hund, der auf Zusammenarbeit mit Menschen gezüchtet wurde, wird bspw. immer mehr drauf achten, seinen Menschen nicht zu verlieren, als eine etwas selbständigere Rasse.

Aber so ganz grundsätzlich würde ich einen Welpen sehr viel ohne Leine laufen lassen, wo es örtlich möglich ist.

Und den Abruf garnicht so direkt als Übungseinheit, sondern jedesmal, wenn der Welpe von selbst auf mich zu kommt - Kommando, loben.

Ob Du die falschen Leckerchen hast? K.A. Vllt. wäre für Deinen Hund ein Spiel, gemeinsame Action eine viel hochwertigere Belohnung als ein Keks?
Mach Dich spannend, laß bei Dir interessante Dinge passieren. Dann brauchts nicht immer Leckerlis.

Und mal so ganz grundsätzlich. Das wirklich verstehen irgendwelcher Kommandos, also das es "sitzt" ist bei einem Welpen noch garnicht gegeben. Egal ob der 11 oder 13 Wochen ist.
Man fängt grad erst an die Grundlagen zu legen. Laß den einfach mal abgelenkt sein, dann klappt garnichts mehr.

Wirkliches verinnerlichen von Kommandos bedarf hunderter Wiederholungen in zig verschiedenen Situationen. Und außerdem einer gewissen geistigen Reife, die ein Welpe noch garnicht haben kann.
 
Dass ein Welpe frei laufen kann, ist nicht ungewöhnlich ;) Die meisten Welpen haben eine Art Folgetrieb und entfernen sich nicht zu weit von ihrem Besitzer. Wenn sie dsnn älter und selbständiger werden, kann es durchaus sein, dass sie dann nicht mehr so einfach frei rumlaufen können. Auch bei Hunden mit starkem Jahdtrieb ist es nicht selten der Fall, dass dieser erst mit dem Erwachsenwerden des Hundes wirklich "rausbricht".

Kann der Welpe regelmäßig frei laufem bietet sich das natürlich gut als Basis an, den Gehorsam im Freilauf spielerisch zu üben. Wie verhält sich dein Hund denn beim Spaziergang?
 
Es liegt auch immer daran wie viel du mit dem Hund übst. Dein Hund muss lernen was sein Name ist.

Der Abruf wird in der Hundeschule geübt in dem ein Trainer den Hund festhält und der Mensch entfernt sich ein paar Meter vom Hund. Nach dem loslassen läuft der Welpe automatisch zu seinem Menschen, dann kann man das Abrufwort sagen damit der Welpe "wenn Wort XY gesagt wird, laufe ich zu meinem Menschen" verknüpfen kann. Bis das zuverlässig funktioniert musst du es einige hundertmal üben. Aber nicht zu lange am Stück denn ein Welpe kann sich noch nicht lange konzentrieren.
Für manche Hunde ist ein Leckerchen das größte, andere lieben Spielzeug, wieder andere freuen sich wenn ihr Mensch sich freut. Das kannst du alles beliebig miteinander variieren.
 
Ein Welpe hat (meist) einen Folgetrieb. Nanouk hat auch von Anfang an ohne Leine laufen dürfen. Im Garten hat er kaum gehört, draußen beim Gassi gehen extrem gut. Inzwischen (19 Wochen) hört er auch im Garten gut.

Generell finde ich Hundeerziehung sollte vom ersten Tag an geschehen. Natürlich dem Alter angepasst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Draußen möchte sie eigentlich gar nicht laufen. Am liebsten hält sie sich im Garten auf. Sie hat keine Angst, sie hat einfach keine Lust. Nur wenn Menschen oder Hunde in Sicht sind, dann kommt Leben in sie. Da ist sie wie ausgewechselt. Freudig und überschwenglich begrüßt sie jeden Menschen, so dass ich sie schon immer zurück ziehen muss.
Weiß nicht, ob das wichtig ist, sie ist ein Bearded Collie.
 
Es ist nicht so, dass Dein Welpe keine Lust hat, draußen zu laufen.

Welpen ist es angeboren, sich die erste Zeit nicht weit von ihrem Heim zu entfernen. Das ist tief drin instinktiv verankert.

Mit zunehmendem Alter und Umweltsicherheit legt sich das.

Ich bin trotzdem mit meinen Welpen immer rausgegangen. Müssen ja keine Strecken sein zu Anfang. Auf die Wiese hinterm Haus, um den Block. Und dort durften sie dann rumwuseln.
Der kleine Hund muß auch seine Umwelt kennenlernen.
 
So wie @RosAli würd ich es auch handhaben. Außerdem kann man gelegentlich auch mit den Welpen weiter von zuhause weg fahren, zB in den Wald. Dann sind Welpen meist eher bereit sich auf die Umwelt einzulassen und zu erkunden den dann ist ja das "sichere Zuhause" nicht um die nächste Ecke.

Hat dein Welpe denn auch Kontakt zu anderen Hunden? Regelmäßige Sozialkontakte finde ich sehr wichtig für einenWelpen. Sowohl zu gleichaltrigen Hunden als auch zu souveränen erwachsenen Hunden.
 



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