Kleine Hunde müssen nicht so viel laufen...

Im Fotothema von Rex hatte sich ein Gespräch über die offenbar verbreitete Ansicht auch von Hundehaltern ergeben, dass kleine Hunde nicht so viel laufen müssten wie größere. Diese Geschichte hier von @Amica fand ich dazu sehr plastisch:

Ich finde es immer wieder seltsam, dass so viele Menschen - Hundehalter eingeschlossen - pauschal denken, je kleiner der Hund, desto weniger Bewegung bräuchte er.o_O Unsere Nachbarn zum Beispiel hatten mal einen Schäferhund-Mix. Der wurde immer nur in den Garten gelassen und bellte irgendwann stundenlang aus Langeweile in die Luft. Irgendwann wurde er dann "in gute Hände" abgegeben. Ein paar Monate später legten sie sich einen Yorkshire-Terrier zu. Der Nachbar sagte mir wörtlich dazu: "Na ja, wir haben einfach gemerkt, dass wir dem Großen nicht gerecht werden konnten. Jetzt haben wir uns halt nen Kleineren geholt, weil der einfach nicht so viel laufen muss." Ich dazu (in Gedanken): Okay, Satz 1 war ganz vernünftig, Satz 2... geht so.:cool:

Mein Rico ist ja kein ganz kleiner Hund, aber eben klein im Vergleich zu seiner Vorgängerin Ronja. Wobei sie sich sonst durchaus nicht unähnlich sehen, so von der Körperform her... man könnte also drauf kommen, dass die Rassen irgendwie verwandt sein könnten.;) Jedenfalls habe ich schon mehrmals erlebt, dass Leute zu mir sagten: "Oh, der ist ja viel kleiner als die Ronja. Ist sicherlich entspannter, der muss dann ja auch weniger raus..." Ääähm... nö.:cool: Genau genommen laufe ich mit Rico mehr, als ich mit Ronja im selben Alter gelaufen bin.

Liebe Grüße
Amica

Leider begegnet einem diese Idee immer wieder. Dabei hab ich eher die Erfahrung gemacht, dass es von der Statur des Hundes abhängt. Die Größe hat nur sehr bedingt etwas damit zu tun. Klar, bei ähnlichem Körperbau wird der größere Hund wohl etwas mehr Strecke machen als der Zwerg - Schrittlänge und so. Aber wesentlich wichtiger ist doch, ob ich einen eher schwer gebauten Hund habe, oder einen leichten "Läufertyp". Jedenfalls erinnere ich mich noch gut, als ich früher mal mit einem Bekannten zusammen Radfahren war, ich mit Pünktchen, er mit seinem Schäferhund-Rotti-Mix. Fakt war, am Ende der Runde war der große platt wie eine Briefmarke, während Pünktchen gefragt hat "und was spielen wir jetzt?"

Übrigens begegnet einem diese Fehleinschätzung in Bezug auf Bewegung auch bei anderen Rassetypen, musste ich feststellen. Eine Bekannte mit nicht ganz rassereiner Galga wird immer gefragt, ob dieser Hund nicht sehr viel laufen müsste? Äh, nö, die ist ein Sprinter- und kein Ausdauertyp. Die muss Gelegenheit haben mal ein paar Minuten so richtig Gas zu geben, von langen Radtouren hält die rein gar nix...

Wie sind den eure Erfahrungen damit? Sowohl mit den verschiedenen Hundetypen, als auch mit den gängigen Einschätzungen der Umwelt?
 
Übrigens begegnet einem diese Fehleinschätzung in Bezug auf Bewegung auch bei anderen Rassetypen, musste ich feststellen. Eine Bekannte mit nicht ganz rassereiner Galga wird immer gefragt, ob dieser Hund nicht sehr viel laufen müsste? Äh, nö, die ist ein Sprinter- und kein Ausdauertyp. Die muss Gelegenheit haben mal ein paar Minuten so richtig Gas zu geben, von langen Radtouren hält die rein gar nix...

Man glaubt garnicht wie oft man das hört: 'Der muss bestimmt voll viel laufen!'
Als ich einem Kollegen - IPOler - damals erzählt habe, dass wir einen Whippet-Welpen bekommen fragte der gleich 'Habt ihr das Motorrad gleich dazu geordert?' Äääh, nö?
aber ich muss gestehen, ich dachte früher auch, dass Windhunde unglaublich viel laufen müssen :)

letze Woche war ich mit einem alten Freund spazieren, der zu einem Familienfest mal wieder 'im Lande'. Seine Eltern haben einen kleinen weißen Wuschel. Weiß jetzt nicht genau was für eine Rasse,.. vermutlich irgendein Bichon. Ich hab gesagt, wir können gerne bei ihm spazieren gehen, seine Mutter wüsste bestimmt eine schöne Strecke.
Antwort: 'Nein, wir haben ja nur einen kleinen Hund, die kann auch nur kleine Runden gehen, und die Straßen hier rum kenn ich ja alle... o_O wohlgemerkt die wohnen nicht in der Großstadt... nichtmal in einer richtigen Stadt,... Ich wette auch der kleine Hund könnte und würde größere Strecken laufen als einmal um den Block....
 
Als Chihuahuahalterin kann ich dir da nur voll und ganz zustimmen. Auch wenn Rex als Chi zu den Begleit- und Gesellschaftsrassen gehört, ist er ein ausgiebiger und begeisterter Spaziergänger und hat durch das Maß an Bewegung das er bekommt eine sehr gute Ausdauer. Ich finde es jammerschade, dass viele Kleinhunde nie auf Waldboden laufen können und im schlimmsten Fall nur an der Flexi um den Block geführt werden...

Es ist wirklich nicht von der Größe abhängig, sondern vielmehr vom Körperbau des Hundes sowie teils wohl auch von seinem Charakter, denke ich.

Ich wurde schon öfters von Leuten ohne Hund gefragt:" Der braucht aber nicht so viel Auslauf, oder?" Das Vorurteil ist also wirklich noch recht weit verbreitet in den Köpfen der Leute.

Einmal habe ich mich zum Spazierengehen mit einem Mädel verabredet, das einen mittelgroßen Mix (wahrscheinlich mit Hüti-Anteil) aus dem Ausland hatte. Da durfte ich mir dann auch anhören, ihr Hund brauche ja so viel Bewegung und bei meinem als Chi sei das ja nicht so, der wäre ja auch mit weniger zufrieden. Ich bin übrigens ziemlich sicher, dass Rex sogar mehr Auslauf hat als dieser Hund.
 
Es wäre ja direkt zum lachen, wenn es nicht so traurig für die vielen kleinen Hunde wäre. Ich erinnere mich noch gut an eine Diskussion mit meiner Mutter während der "Wartezeit" darauf, dass Pünktchen endlich einziehen konnte. Meine Mutter war damals ziemlich entsetzt von meinem Gedanken, dann auch mit dem Hund in unseren Schrebergarten zu laufen - das waren ca. anderthalb Kilometer. "Überleg doch mal, was das Hundchen für kleine Beine hat!" waren damals ihre Bedenken. Später hat sich gezeigt, dass es auch kein Thema war mit Pünktchen gemütliche fünf Kilometer am Fluss entlang zu joggen, und danach den gleichen Weg wieder heim zu spazieren. Hätte ruhig auch länger sein dürfen, bloß war das für meine Kondition so völlig ausreichend...

Mit Glenny und Kaya bin ich auch etliche Tagestouren gelaufen, die Minis dabei natürlich ein mehrfaches des Weges, den ich gelaufen bin. War alles gar kein Thema, und wenn jemand am nächsten Tag Muskelkater davon hatte, dann nur der zweibeinige Wanderer. Also ich kann nur sagen, meine Minis haben die meisten Großhunde in Grund und Boden gelaufen.

Und dann wundern sich manche Kleinhundhalter doch wirklich, wenn ihre Vierbeiner daheim über Tische und Bänke gehen und draußen ständig an der Leine zerren. Auf den Gedanken, dass die schlicht platzen vor Energie, kommen sie dabei offenbar nicht.
 
Ich war mal mit ner größeren Hundegruppe unterwegs. Normalerweise mag ich das nicht (was mich da geritten hat, weiß ich bis heute nicht :rolleyes: )

Jedenfalls war da auch ein Mops dabei. Stiffler hieß der. Der hat mich echt fasziniert.
Während die "großen" vor und zurück getobt sind und vor und zurück liefen und zwischendurch aushecheln mussten... ist der wie eine Nähmaschine immer im gleichen Takt gelaufen.

Bis nach vorne zu den vorderen Leuten, stehen geblieben, nach Herrchen geschaut, hat gewartet, bis der aufgeschlossen hat, hat ihm ca 10 m Vorsprung gegeben.. und dann ist er in bewährten Nähmaschinentakt wieder nach vorne zackzackzackzack.
Am Ende war der noch topfit. Und wir waren 3 h unterwegs. So mancher OEB hing platt im Auto. :rolleyes:
 
Unsere Beiden laufen gleich weit und ausdauernd. Wo Lucky sich mehr bewegt als Aslan, ist zu Hause. Und nur um den Block haben wir ja noch nie gemacht. Ich geh aber auch nur ein Mal am Tag mit ihnen und dann eine große Runde um die 2 Stunden +/ -, ich fahr dazu eigentlich immer erst mal irgendwo hin. Ich bin ehrlich, als es jetzt so sehr kalt war, war es meist nur eine Stunde, aber das nur deshalb, weil ich so zimperlich war.
 
Wie sind den eure Erfahrungen damit? Sowohl mit den verschiedenen Hundetypen, als auch mit den gängigen Einschätzungen der Umwelt?
Mit der weit verbreiteten Meinung,dass kleine Hunde nicht soviel laufen müssten,werde ich als Kleinhundebesitzerin oft konfrontiert...von verschiedenen Seiten.
Von anderen Kleinhundebesitzern,von Hundebesitzern mit grösseren Hunden,aber auch von Hundelosen.
Viele Kleinhundebesitzer können es gar nicht fassen,dass meine Fellnase unsere langen Touren durch die Pampa nicht nur schafft,sondern auch mit Interesse und Freude ausdauernd über Stock und Stein stromert,badet,mit anderen Hunden spielt,buddelt,Dummy apportiert etc. .
Ihrer würde das ja nie machen/schaffen...sicher gibt es die Kleinhunde,denen das einfach nicht liegt/die es wirklich nicht können(ich denke jetzt an Teacup-Züchtungen,etc.)aber meist ist die Ursache dann doch ,dass die Kleinhunde es einfach nicht kennen,dementsprechend keine Kondition haben,etc.-entweder weil Herrchen/Frauchen wirklich dem Irrglauben erliegt,dass kleinen Hunden die Leinenrunde um den Block reicht,oder weil Herrchen/Frauchen" diesen Aufwand"einfach nicht betreiben wollen.Da kommt dann auch oft die klassische Ausrede"Kleine Hunde müssen nicht soviel laufen".
Bei Hundehaltern mit grossen Hunden kommt es auch vor,dass sie einfach dem Irrglauben erliegen,kleine Hunde seien generell anspruchsloser,bzw.müssten nicht soviel laufen.
Einige sehen kleine Hunde leidergottes nicht als "richtige Hunde"an,und können gar nicht verstehen,wie man für einen kleinen Hund "soviel Aufwand"betreibt.
Ich höre es aber auch ab und an mal als Argument,wenn der grosse Hund sich nicht gerade von seiner besten Seite präsentiert,dass es ja dran liege,weil es mit einem kleinen Hund viel einfacher ist.

Hundelose erliegen auch oft dem irrglauben,dass kleine Hunde nicht viel laufen müssen,aber sind eigentlich so gut wie immer positiv,sie fragen einfach nur nach,weil man es bei uns (ich bin Landei)als Hundeloser nicht wirklich kennt/nicht oft sieht ,dass auch kleine Hunde ein richtiges "Hundeleben"haben dürfen.
Das was die Leute im Ort sehen,sind eben meist die kleinen "Oma-Hundchen",bzw.die kleinen Hunde,die,wie hier schon beschrieben wurde,mal eben an der Flexi um den Block gehen,und nicht gerade vor Erziehung strotzen.
Und wenn die Hundelosen dann bei schönem Wetter in der Natur spazieren gehen,sind sie meist ganz erstaunt,dass es tatsächlich auch noch andere kleine Hunde gibt ;):D

Ich persönlich sehe es immer für das Individium.Egal wie klein oder gross der Hund ist.

Gerade bei den Kleinhunden finde ich es aber extrem schade,dass diese pauschale Aussage"kleine Hunde müssen nicht soviel laufen"noch so weit verbreitet ist.
Und ich fürchte,solange es immer noch viele Kleinhundehalter gibt,die nicht merken(wollen)wieviel ihr Hund wirklich braucht,wird sich sowohl der Irrglaube als auch die Ausrede hartnäckig halten,und es wird weiterhin (leider)viele unausgelastete Kleinhunde geben ...Ich sage jetzt nur Flexileinen-Terroristen...
:rolleyes: :rolleyes::rolleyes:


Was andere Rassen betrifft,kann ich dazu nicht soviel sagen,weil ich das wenn überhaupt nur mal zufällig mitbekomme.
Wobei ich aber ehrlich zugeben muss,treffe ich das erste mal einen anderen Hundebesitzer,der eine Rasse hat,zu der es so typische Aussagen gibt,frage ich auch danach.Nicht unbedingt weil ich wirklich davon ausgehe,sondern weil ich echt nicht gut bei Smalltalk bin,und die Leute dann meist anfangen,mich erstmal aufzuklären,und ich zuhören kann ;)
 
Tröstet euch.. ich hab mit ner Bulldogge nen Hund, der nicht laufen kann :rolleyes:
 
Tröstet euch.. ich hab mit ner Bulldogge nen Hund, der nicht laufen kann :rolleyes:
Da hab ich eine total falsche Vorstellung von Hunden allgemein, ich dachte immer, unsere Vierbeiner haben Beine und die sollten sie auch benutzen.;)
War letztens beim Tierarzt mit Lucky wegen Augenuntersuchung. Tierarzt sagte, wie bei uns Menschen- gesunde Ernährung und Bewegung an frischer Luft beugt Alterserscheinungen vor.:D
 



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