Mein Hund macht die Wohnung voll, wenn ich weg bin - trotz Mitbewohnern

Erster Hund
Wuschel/Schäfermischling
Zweiter Hund
Bacio/Bologneser
Hallo ihr Lieben,

da ich langsam am Rande der Verzweiflung bin starte ich hier mal einen Versuch.

Ich habe einen 5-Jahre alten Bologneserrüden. (Kastriert)
Er war noch nie gerne alleine und hat allein immer schon viel gebellt, allerdings nie in mein Zimmer gemacht.

Ich wohne mit drei Mitbewohnern zusammen und normal gab es keinerlei Probleme, wenn einer von Ihnen da war. Dann darf er auch zu ihnen und hat bis vor circa zwei Monaten keinerlei Probleme gemacht.

Ich hatte Prüfungsphase und in der Zeit habe ich nur gelernt und er war sehr wenig alleine. Seit diese Phase vorbei ist und ich wieder öfter weggehe benimmt er sich unmöglich.

Wenn alle weg sind pinkelt und kackt er in die Wohnung und bellt bis sich die Nachbarn beschweren.

Ich habe auch eine Box, aber selbst die ist keine Hilfe, da er sogar in diese mittlerweile reinpinkelt, obwohl er dann drinsitzt.

Wenn alle oder einer meiner Mitbewohner da sind, bellt er zwar nicht, aber macht auch in die Wohnung und dies ganz unabhängig davon wie lange ich weg bin.

Selbst wenn ich nur 10 Minuten weg bin hat er zB. heute schon reingepinkelt und wir haben davor einen langen Spaziergang gemacht.

Es liegt definitiv nicht daran, dass er raus muss.

Dieses langsam wieder Aufbauen, dass er länger alleine ist hilft auch nicht viel, da er ja wirklich nach Minuten schon sein Programm abzieht und ich finde es sieht nach reinem Protest aus.

Erst dachte ich er gewöhnt sich dran, wenn ich einfach wieder öfter weg bin, aber das geht jetzt mindestens seit zwei Monaten so und natürlich finden meine Mitbewohner, sowie meine Nachbarn nicht so toll, wenn er immer bellt bzw. in die Wohnung macht.

Er verfolgt mich auch wenn ich hier bin immer überall hin und wenn ich meine Eltern besuche winselt er schon, wenn ich nur auf Toilette gehe...also irgendwie will er mich total unter Kontrolle haben.

Vielleicht habt ihr mit sowas Erfahrung oder hilfreiche Tipps, denn so kann es nicht weitergehen.



Viele Grüße,



Julia & Bacio
 
Ihr macht mich Schwach :D Muss gestehen, ich dachte an einen Tippfehler.
 
Für mich klingt das, als hätte dein Hund wirklich massivst Stress mit dem Alleinebleiben! Koten und Pinkeln in dieser Situation lassen sich auch auf großen Stress zurückführen. Dazu passst auch die Rasse - Bichons haben öfter Probleme mit dem Alleinebleiben, soweit ich weiß. Man kann es ihnen selbstverständlich meist schon beibringen, aber dein Hund scheint ja schon länger Probleme damit zu haben, sodass es sehr viel Zeit benötigen wird, falls stressfreies Alleinebleiben überhaupt je möglich sein wird.

Der Knackpunkt ist: Wann immer du deinen Hund außerhalb des Trainings alleine lässt, ruinierst du dir jeden bislang erzielten Fortschritt. Darum solltest du ihn dieser Situation auch nicht mehr aussetzen, sondern eine Betreuungsperson für die Zeit deiner Abwesenheit finden, die deinen Hund sittet.

Und ich würde dir dringend einen kompetenten Hundetrainer zur Unteratützung empfehlen - guck mal auf www.trainieren-statt-dominieren.de. Da findest du gewaltfrei arbeitende HundeverhaltenstrainerInnen in deiner Nähe.
 
Dein Hund möchte dich weder kontrollieren noch pinkelt er aus Protest ins Haus sondern aus purem Stress. Bitte sperr ihn nicht in eine Box wenn du nicht zuhause bist denn Boxen sind ausschließlich für den Transport im Auto gedacht und nicht als Unterbringungsmöglichkeit für den Hund. Es gibt Ausnahmesituationen aber dass du verhindern möchte, dass dein Hund in die Wohnung pinkelt gehört nicht dazu.

Es hilft nur das Alleinsein neu aufzubauen in dem du immer mal wieder durch die wohnung läufst und die Tür hinter dir zumachst. Nach wenigen Sekunden wieder rauskommen und den Hund gar nicht groß beachten egal wie er sich verhält. Er soll lernen, dass es normal ist, dass du mal kurz weg bist. Minuten sind für deinen Hund scheinbar noch zuviel.
 
Er war noch nie gerne alleine und hat allein immer schon viel gebellt, allerdings nie in mein Zimmer gemacht.
Das klingt, als hättet ihr nie genug daran gearbeitet, dass der Kleine stressfrei alleine bleiben kann. Es hat zwar so mittelmäßig gut geklappt, aber eventuell wäre schon früher Luft nach oben gewesen?

Ich habe auch eine Box, aber selbst die ist keine Hilfe, da er sogar in diese mittlerweile reinpinkelt, obwohl er dann drinsitzt.
Eine Box wäre selbst dann keine Hilfe, wenn er dort nicht rein machen würde. Dein Hund hat Stress, und so wie es sich liest sogar ernsthafte Verlassensängste. Wie soll ihm da eine Box helfen und ihm bei diesen Problemen behilflich sein? Die wäre bestenfalls für dich praktisch, aber dein Hund würde dann noch immer leiden- und das ist keine wirkliche Lösung, oder?.

Dieses langsam wieder Aufbauen, dass er länger alleine ist hilft auch nicht viel, da er ja wirklich nach Minuten schon sein Programm abzieht und ich finde es sieht nach reinem Protest aus.
Doch, genau das musst du jetzt tun, bei Null beginnen. Der Kleine hat mittlerweile richtig Probleme damit, allein zu bleiben, und um das zu lösen, müsst ihr wirklich in winzigen Schritten arbeiten, als sei er niemals zuvor alleine im Haus gewesen. Und das hat nichts mit Protest zu tun. Dein Hund leidet, er will dich nicht ärgern, er hat wirklich Probleme damit. Das heißt, arbeite in ganz kleinen Schritten. Beginne, wenn nötig, damit, ihn nur wenige Sekunden in einem Zimmer zurückzulassen, während du im Zimmer nebenan bist. Tür zu, bis drei zählen, Tür auf. Zum Beispiel. Und das laaaangsam steigern.
Ja, das kann dauern. Ja, das kann anstrengend sein. Aber ja, das muss sein.

Er verfolgt mich auch wenn ich hier bin immer überall hin und wenn ich meine Eltern besuche winselt er schon, wenn ich nur auf Toilette gehe...also irgendwie will er mich total unter Kontrolle haben.
Nein, er braucht dich. Du bist die Bezugsperson, die ihm Sicherheit gibt. Wenn du ihn wieder und wieder anleine lässt, dann fühlt er sich immer wieder aufs neue allein, im Stich gelassen, hilflos, überfordert. Kontrolle hat er so gar nicht, auch nicht über dich, er hat nur Angst, nun immer so allein und hilflos zu sein.
 
Dein Hund hat alleinbleiben nie richtig gelernt, Stress hatte er schon immer.
Jetzt ist es eskaliert, und das er unter sich macht ist der Worst Case, dazu muss schon fast Todesangst bestehen!
Diese Gottverdammten Boxen, ein schönes Beispiel für den Grund miner Aversion gegen die Dinger :oops:
Lina und Wautzi haben dir ja schon tolle Tipps gegeben, bitte bitte im Sinne deines Hundes, tu ihm das nie wieder an!
 
Jetzt ist es eskaliert, und das er unter sich macht ist der Worst Case, dazu muss schon fast Todesangst bestehen!

Diese Gottverdammten Boxen, ein schönes Beispiel für den Grund miner Aversion gegen die Dinger :oops:

Lina und Wautzi haben dir ja schon tolle Tipps gegeben, bitte bitte im Sinne deines Hundes, tu ihm das nie wieder an!
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Danke für eure Antworten.

Allerdings habt ihr da vielleicht ein zu "naives" Bild auf meinen Hund.

Ich habe ihn schon beim alleine seine gefilmt und er wirkt ALLES ANDERE als nervös.

Wenn er was leckeres zu Essen hat frisst er erstmal in aller Seelenruhe, sieht sich dann im Zimmer um, legt sich schlafen, dann pinkelt er irgendwo hin, dann kackt er irgendwo hin, dann schläft er wieder und zwischen durch bellt er. Hauptsächlich aber schläft er!

Glaubt ihr denn wirklich, wenn er so enormen Stress hätte würde er essen und schlafen?

Das kann ich mir einfach gar nicht vorstellen...
 



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