Ich denke, es liegt viel an der Gegend, an einem selbst und an dem Hund...
Mein Murphy war ein Labrador-Münsterländer-Mix und gut verträglich. In seinen fitten Zeiten hatte ich auch sehr wenige negative Begenungen. Er ist 2x von einem anderen Hund gebissen worden - beides sehr blöde Situationen. Ansonsten waren damals aber die meisten Hunde gut erzogen. Man wusste wer sich verträgt und wenn nicht, da kamen alle Hunde an den Fuß und ggf. kam noch ein "wehe ich höre einen Ton von dir". Bei uns im hintersten Dorf kannte man jeden, da wollte man ja auch mit dem eigenen Hund nicht negativ auffallen - hätte ja 2 Stunden später das ganze Dorf gewusst!
Jetzt, wo immer mehr "Städter" das Landleben genießen wollen, diese "Fratzen" wie Geocatching modern sind, laufen die überall mit Ihren TutNix-Hunden rum. Da gibt es auch keinen Respekt mehr! Es ist vielen einfach egal - oder sie machen sich keine Gedanken, was passieren könnte!
Natürlich muss ich auch sagen, dass ich bei Enzo - gerade in Bezug auf Rasse und Endgröße - mich sehr in der Pflicht sehe, dass er ein gut erzogener, verträglicher Hund wird. Da muss ich noch gut 2 Jahre mit ihm arbeiten. Da ist meine Einstellung zu manchen Begegnungen auch anders.
Letzte Woche z.B. Wir sind noch im Dorf und ich sehe einen anderen Hund weiter weg. Zu weit, um sicher einschätzen zu können, wie er drauf ist. Bei Murphy wäre mir das egal gewesen, Leine ab, am Fuß gehen lassen - Murphy konnte sich zur Not sehr gut - aber immer im Rahmen - wehren.
Nun habe ich jetzt aber Enzo. Ich weiß ehrlich gesagt noch nicht, wie er auf einen aggessiven Hund reagieren würde, da ich die bisher alle abwenden konnte. Auch kommt er langsam in die Zeit des Pupertier, wo sich das mal schnell ändern kann. Kurzfassung: Der Hund hat Null gehört, der HH hat ernsthaft gedacht, mit seiner Wut in sich würde er den Hund noch mal gefangen bekommen, hat sich bei dem Versuch 2x im Splitt hingelegt. Enzo hing mir mehrmals in der Leine, weil er das ganze Spektakel als Spiel sah. Der HH hatte noch nicht mal einen Leine dabei und als er ihn dann endlich hatte meinte er nur "das hat man davon, wenn man nen Auslandshund holt". Ich habe da ehrlich gesagt nichts sagen können, weil ich ihm am liebsten die Nase gebrochen hätte!
Mitten im Dorf, Straßen, Menschen mit Angst, Rentner die umgerannt werden können, Kinderspielplatz 20m weiter, auf dem Weg fängt fast jeder seine Runde an, also sind auch immer andere Hunde da - kann ich nicht verstehen.
Bitte nicht falsch verstehen, ich habe letztens auch eine Sekunde nicht aufgepasst, Enzo hat es genutzt und sich losgerissen und ist zu einem anderen Hund den ich noch nicht gesehen hatte. Ich habe versucht ihn abzurufen, ging natürlich nicht, also sofort hinterher, Enzo eingefangen, mich vielmals entschuldigt und gebeten nachzusehen, ob der andere Hund ok ist. Es war mir übelst peinlich! Die HH sagte mir dann etwas, was die Situation hier denke ich ganz gut wiederspiegelt: Sie sind eine der ganz wenigen, die sich entschuldigt. Es ist nichts passiert und ich habe sie schon öfter gesehen. Sie trainieren viel mit ihrem Hund - wo gehobelt wird... "