Futter wegnehmen, wie haltet ihr es?

Ich nehm auch kein Futter weg. Sehe keinen Grund dazu. Man kann Fiona problemlos alles wegnehmen, das finde ich wichtig. Aber eben nur, wenn es sein MUSS, wird es getan.
 
Ich habe bei Motte relativ am Anfang mit einem Schweineohr probiert, was sie zu so komischen menschlichen Einfällen meint. Motte hat nur traurig geguckt und durfte sofort weiterknabbern.
Wenige Wochen später sah ich, wie sie was komisches vom Weg hochnahm und kaute. Ich hab reflexartig den Hund geschnappt, die Schnauze aufgemacht und das Zeug aus dem Rachen gekratzt. Es war wahrscheinlich nur Bratwurst, aber in dem Moment liefen vor meinem inneren Auge diverse Filme ab, in denen mein Hund eine tragische Hauptrolle und das "Etwas" eine fatale Nebenrolle als Gift- oder Klingenköder spielten.

Viel später habe ich dann auch öfter mal das Futter wieder weggenommen. Das war als Motte alt und krank wurde und mir das "Medikamente ins Futter panschen" noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen war.

Also ja, ich finde es sehr hilfreich, wenn der Hund sich alles von mir abnehmen lässt. Ich würde (werde) es sicher auch beim nächsten Hund mal probieren und ggf. üben. Wenn der Hund lernen würde, auf meinen Wunsch alles wieder auszuspucken, wäre das natürlich noch schöner, aber für absolut zuverlässiges Ausspucken reicht mein Erziehungstalent nicht :oops:. Motte hat gelernt, zuverlässig liegenzulassen, was ich rechtzeitig sah. Aber wenn es in Mottes Schnauze war, dann war "Fallenlassen" nicht mehr zuverlässig möglich. (Eigentlich bin ich erstaunt, dass es ein paar mal sogar mit richtig tollen Sachen funktioniert hat.)
 
Ich sehe das im Vergleich zur Mehrheit etwas anders.
Natürlich soll ein Hund in Ruhe fressen können. Kann er auch. ABER: ich möchte meinem Hund auch etwas wegnehmen können, ohne geschreddert zu werden, und finde schon das man das trainieren sollte.
Emil hatte mal im Wald ein totes Eichhörnchen entdeckt und natürlich gleich aufgenommen. Bevor er es gefressen hat (ja, hätte er...) konnte ich es ihm problemlos abnehmen, weil er es kannte das fressbares auch mal bei mir verschwindet (Tauschgeschäft...ist bei totem Eichhörnchen vs Superleckerlie nicht einfach, hat aber funktioniert).

Mit Imani war ich noch nicht so weit, aber auf dem Weg dorthin. Sie hätte in der gleichen Situation allerdings noch geschreddert.

Es gibt immer Situationen, die nicht alltäglich sind. Sei es ein lang andauerndes Familienfest etc.
ICH möchte meinen Hund füttern können, ohne das er absolut unentspannt sein Fressen verteidigt wenn nur jemand in die Nähe des Fressplatzes kommt, denn er hat keinen Grund dazu.
 
Ich finde das keinen Widerspruch. Kommt darauf an, wie der Hund reagiert. Hätte Andy sein Futter verteidigt, hätte ich auch geübt. Da das aber nicht der Fall ist, sehe ich keinen Sinn darin, ihn zu gängeln.
Es gibt schon genug Leute, die ihrem Hund regelmäßig den Napf wegnehmen, weil sie irgendwo gehört haben, dass man das so machen muss oder um zu demonstrieren, dass sie der Chef sind. Und solche Spielchen fiinde ich unnötig und wenig zweckdienlich. ;)
 
Bei uns geht das Wegnehmen auch, wird aber eigentlich nie gemacht - schon gar nicht bewusst zu Trainingszwecken.

Auch irgendwelche Rituale beim Füttern gibt es nicht. Die Hunde stehen entspannt da und warten, bis aufgefüllt ist.
Bei uns steht ja meist Trockenfutter "rum", das heißt, es isst nicht jeder Hund seine Mahlzeiten zwingend auf.
Lustigerweise geht eigentlich jeder auch nur an seinen Napf.

Fressen ist bei uns ein tiefenentspanntes unritualisiertes Thema. :)
 
Ich finde eigentlich richtig, den Hund in Ruhe fressen zu lassen. Bei Bedarf sollte es jedoch möglich sein, es dem Hund ganz normal wegzunehmen. Und je nach Hund schaut man dann ob das für Notfälle gelegentlich akzeptiert wird oder ob es geübt werden muss. Dann aber nur gegen tolles Tauschgeschäft bzw. Extra-Belohnung. Dies ständig zu machen, weil man halt der Chef sein will, finde ich nur albern und eher negativ.
Bei gefundenen Fressen ist das noch mal was anderes. Aber das kann auch ein Hund lernen zu differenzieren.
 
Ich hab schlicht das Gefühl, dass es für Hunde rein gar keinen Sinn macht ihnen das Futter erst zu überlassen, nur um es dann postwendend wieder einzufordern. Und in so fern ist es ganz etwas anderes, ob der Hund draußen etwas findet oder ob ich selbst ihm den Napf hinstelle. Ist es nicht völlig verständlich, wenn ein Hund, der jederzeit in der Befürchtung lebt, das Futter könnte ihm wieder weggenommen werden, anfängt hastig zu fressen und sich anspannt, sobald jemand ihm beim Fressen zu nahe kommt?
 



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