Der Aspekt, das ich einen Hund in der Stadt halte, ist kein Grund um für den Hund Stress auszulösen.
Dies sollte ich als souveräner HH kompensieren können.
Kann ich das nicht, muß ich mir den Vorwurf gefallen lassen , der Arsch am anderen Ende der Leine zu sein.
( Der nebenbei gesagt, die Hände von Hunden lassen sollte )
Das hat für mich einen Unterton, der durchaus etwas arrogant klingt, finde ich.
Hunde sind Lebewesen - eigene Empfindungen, Vorlieben, Charaktereigenschaften,.... - die kann man nicht alle so zurecht biegen, dass es am Ende alles gleich handelnde, kleine Roboter sind.
Nur weil du vielleicht Glück hattest und dein Hund eben so ein Mitläufer ist bedeutet das nicht, dass du jeden Hund genauso hinbekommen würdest.
Vielleicht hätte ein Neo dir die Bude umgestaltet oder ein Ali dir den Arm ausgerissen, wenn er sich in die Leine stemmt.
Dein nächster Hund hätte vielleicht Angst vor gelben Säcken, wie manche Menschen vor Spinnen oder würde bei Gewitter unter dem Sofa bibbern - egal was du als Hundehalter anstallst. Es gibt eben Hunde, die lasen sich nicht verbiegen und ihr Charakter ist stark.
Wenn der Welpe aus einem Kuhdorf kommt, DARF er natürlich NICHT in den dicksten Rummel.
Wer es trotzdem macht ist der Axxxx.
Ok, ich bin also ein Axxxx - Willow stammt aus einer Zucht in Finnland, die mitten in der Pampa liegt. In der Schotterstraße mitten im Wald (wo tatsächlich Bären rumlaufen) stehen genau 2 Häuser, dass des Züchters und seines Nachbarn.
Die nächse Stadt....ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, wo die da ist. Helsinki jedenfalls ist etwa eine 3/4 Std. Autofahrt entfernt.
Nach deiner Auffassung hätte ich Willow gar nicht in mein 8000-Seelen-Örtchen mitehmen dürfen, geschweige denn mit ihr auch noch in Helsinki auf dem Flughafen auf das Boarding zu warten.
Willow sind Autolärm und Co sowas von egal und sie war auch auf dem Flughafen mächtig entspannt und hat mit mir gespielt (fand nur ihre Transportbox blöd).
Neo dagegen, der in Hannover aufgewachsen ist, findet lauten Verkehrslärm, vor allem LKW´s oder Motorräder ätzend, wenn sie an einem vorbei fahren. Er mag halt einfach diesen Krach nicht und ist da empfindlich.
Natürlich könnte ich an Neo herumdokorn und versuchen, ihn zu so einem perfekten Roboterhund umzuerziehen. Aber mal ganz ehrlich, ich habe auch Vorlieben und Abneigungen und und genauso gestehe ich Neo zu, dass er gewisse Dinge nicht mag.
Wie z.B. die meisten labradorartigen Hunde (wir haben hier nur so aufdringliche) und alles, was völlig distanzlos ist.
Vor Kühen und Hühnern hat Stadthund Neo übrigens nie Angst oder Vorsicht gezeigt.