Verdienst und Schuld - oder doch nicht?

Durch die Menge an Reizen, die ein Hund verarbeiten muss? Die Kapazität, wie viele Reize ein Hund jeweils bewältigen kann ohne in Stress zu geraten, ist nur zum Teil erlernbar, zum Teil aber auch durch Genetik und Frühprägung (das Gehirn reift ja während der ersten Zeit beim Züchter noch erheblich - oder eben auch weniger) vorgegeben. Und so kann es durchaus sein, dass der gleiche Hund ein Leben in ruhiger Umgebung völlig problemlos bewältigen kann, während er mit einem Leben voll ständig neuer Geräusche, Menschen, Hundebegegnungen, Verkehrt etc. eben nicht mehr gewuppt bekommt. Und da kann die frühe Gewöhnung eben nur einen Teil abfangen.

Aber genau diese Grundhaltung ist es, um die es mir hier im Thema geht: Der Hund könnte das ja alles, der Halter hat es verdorben
Moment!
Der Halter hat es verdorben, wenn er z.B. mit einem 10 Wochen alten Welpen meint durch die Stadt laufen zu müssen!
Oder direkt in die SBahn im dicksten Trubel, anschließend in die Stammkneipe, wo das neue Hun.dchen gefeiert wird ohne Ende.
Morgens hat der arme Kerl alles vollgepisst und geschossen, schon naht der nächste Stress.
Zugegeben etwas über zogen, aber nicht unmöglich!
Für mich ist das selbstverständlich, das man einen neuen Welpen behutsam an sein neues Heim heranbringt.
Ich kann ihn in der Stadt, als auf dem Land, in der ersten Stunde, für den Rest des Lebens " versauen ".
Der Aspekt, das ich einen Hund in der Stadt halte, ist kein Grund um für den Hund Stress auszulösen.
Dies sollte ich als souveräner HH kompensieren können.
Kann ich das nicht, muß ich mir den Vorwurf gefallen lassen , der Arsch am anderen Ende der Leine zu sein.
( Der nebenbei gesagt, die Hände von Hunden lassen sollte )
 
Durch die Menge an Reizen, die ein Hund verarbeiten muss? Die Kapazität, wie viele Reize ein Hund jeweils bewältigen kann ohne in Stress zu geraten, ist nur zum Teil erlernbar, zum Teil aber auch durch Genetik und Frühprägung (das Gehirn reift ja während der ersten Zeit beim Züchter noch erheblich - oder eben auch weniger) vorgegeben.
Und die Mutterhündin darf auch nicht ausser acht gelassen werden, wenn diese nämlich in der Schwangerschaft schon ein Nervenbündel ist wachsen in ihr keine ruhigen ausgeglichenen Welpen heran.
Das weißt du aber denke ich :)
 
Noch schlimmer als "der Halter ist Schuld" finde ich, "das liegt an der schlechten Sozialisierung beim Züchter" oder es werde Ausreden wie "könnte schlechte Erfahrungen gemacht haben - hat vorher kein schönes Leben gehabt - ..." bei Hunden aus 2. Hand oder dem Tierschutz gesucht.

Denn solche Sprüche höre zumindest ich öfter - nein, über meine Welpen hat sich noch niemand beschwert. :D

Ich plane dieses Jahr einen Wurf und habe mir gerade das Buch "Frühförderung für Welpen" wieder zur Hand genommen (da wird übrigens auch sehr schön geklärt, warum eine Abgabe ab der 8. statt der 12. oder 14. Woche, zumindest bei einigen Rassen und/oder Züchtern besser für die Welpen ist).

Aber egal, ich bin vom Thema abgekommen:
Blumenfee hat es schön formuliert, es spielen so viele Faktoren eine Rolle, dass man hinterher gar nicht sagen kann, wer woran Schuld ist - vorausgesetzt natürlich die Welpen wachsen nicht abgeschottet in einem Verschlag auf.

Was aber besonders wichtig ist ist die Tatsache, dass jeder Hund einen eigenen Individualcharakter besitzt. Ein Teil ist sicherlich Genetisch bedingt, aber nicht jeder Welpe erbt die identischen Gene der Elternteile, sondern es ist schon bunter gemixt (außer die Hunde sind durch Inzucht genetisch recht verarmt.
Ich habe jetzt so viele Welpen und Wüfe live erlebt, da ist kein Welpe wie der Andere, auch wenn alle ein tolles Leben haben.
Neo z.B. stammt aus einer Wurfwiederholung - so eine aktive Sportskanone gab es unter keinen seiner Geschwister, auch nicht den älteren.
Dann ein Rüde, von dem ich noch 3 Geschwister kenne. Er ist ein totaler Macho, der gern andere Rüden zusammenknurrt, obwohl seine Aufzucht mehr als ideal war, auch später in der neuen Familie.
Ähnlich bei zwei Brüdern, die gern mal den Dicken raushängen lassen. Ihr einer Bruder dagegen geht jedem Streit aus dem Weg und ist ein total ausgeglichener Kerl.
Der Individualcharakter kann manchmal ein A...loch sein, ein Schisser vor Lärm oder ein Wattebäuschenwerfer - ganz wie bei uns Menschen.
 
Schon als Embryos nehmen sie Umweltgeräusche wahr, werden sie in der Stadt geboren, eben das Hupen oder andere Stadtgeräusche,
auf dem Land eher mal das Muhen oder gackern.
Das Verhalten ihrer Mutter auf diese Geräusche bestimmt die Reaktion.
Achtet , der Mensch während der Schwangerschaft nicht auf Signale der Unruhe seitens der Hündin, bekommen es die Welpen quasi mit in die Wiege gelegt .
Fazit, der Axxxx am.anderen Ende hats verbockt.
 
Wobei ich dem Großstadt Hund nicht so viel Stress andichten würde wie du es machst.
Wenn der als Welpe in die Stadtwohnung kommt, dort aufwächst, woher soll der Stress kommen, außer vom Menschen, der aus jedem Gassigang ein Mordsspektakelum macht, womit ich wieder beim Titel bin.

Und wenn der Welpe nicht aus der Stadtwohnung kommt? Wenn er die ersten Monate isoliert auf einem Grundstück in einem Dörfchen aufgewachsen ist? Und schon der Umzug in ein 800-Einwohner-Dorf für diesen Hund einen Kulturschock bedeutet?

Betrifft konkret meine Rosie. Und ich mache ganz sicher kein Mordsspektakulum. Trotzdem hatte sie arge Probleme. Und nach unserem Umzug direkt in die Stadt ging das ganze noch mal von vorn los.
Und sag jetzt nicht, die Bindung und Vertrauen wären nicht gut genug.

Viel meiner Hunde waren bspw. völlig entspannte Stadthunde. Aber nicht alle. Aus unterschiedlichen Gründen.

Weißt Du yacco, ich hab manchmal den Eindruck, es fällt Dir schwer, zu verallgemeinern. Auch anderes außerhalb Deiner persönlichen Erfahrungen zu sehen und einordnen zu können.

Grundsätzlich stimme ich den meisten meiner Vorschreiber zu, wie ein Hund sich entwickelt, ist eine Mischung aus verschiedenen Einflüssen. Weder nur die Rasse, nur die Genetik, nur der Halter oder die Umwelt.

Im übrigen finde ich Klugscheißer zum k..., die einen (wirklich nur einen) ruhigen und gut erzogen wirkenden Hund haben. Und sich das als Verdienst anrechnen und sich in der Position sehen, andere Hundebesitzer von oben herab zu belehren.

Ist meine ganz persönliche Erfahrung mit einem HH. Für den bin ich der Axxx am andern Ende der Leine. Weil er auch nur von seinem einen Hund auf alle anderen schließt.
Und weil Ali, aus welchen Gründen auch immer, seinen Hund nicht ausstehen kann und regelmäßig in den Brüllmodus verfällt.
Das Ali das inzwischen bei den meisten anderen Hunden nicht mehr macht - egal, das sieht der nicht.

Am Anfang meiner "HH-Karriere" hab ich auch mal so gedacht. Der Halter ist immer schuld, der hats verbockt. Mit zunehmender Erfahrung hat sich diese Meinung geändert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Aspekt, das ich einen Hund in der Stadt halte, ist kein Grund um für den Hund Stress auszulösen.
Dies sollte ich als souveräner HH kompensieren können.
Kann ich das nicht, muß ich mir den Vorwurf gefallen lassen , der Arsch am anderen Ende der Leine zu sein.
( Der nebenbei gesagt, die Hände von Hunden lassen sollte )

Schon faszinierend, wie die Arroganz immer noch höhere Level erreichen kann... Und mehr sag ich dazu nicht, da ist jedes Wort eines zu viel.

Und die Mutterhündin darf auch nicht ausser acht gelassen werden

Stimmt, das hatte ich irgendwie völlig unter den Tisch fallen lassen. Dabei habe ich vor einiger Zeit noch gelesen, dass die Welpen von gestressten Müttern nicht nur selbst weniger stabil sind, sondern das tatsächlich dann auch selbst weiter vererben - wie genau das kommt, ist wohl noch nicht völlig geklärt. Aber einen massiven Einfluss hat es auf jeden Fall.


@TinaH Jep, das kenne ich auch wenn für manche Hundehalter die Vorgeschichte des Hundes generell die Erklärung für alles ist. Da macht es für meine Begriffe einen deutlichen Unterschied, ob man es einfach mit einbezieht, um dem Hund besser gerecht werden zu können, oder ob man es als Ausrede nimmt weil man die Schwierigkeiten nicht angehen will.
 
Deine Fragen habe ich alle schon beantwortet.
Wenn der Welpe aus einem Kuhdorf kommt, DARF er natürlich NICHT in den dicksten Rummel.
Wer es trotzdem macht ist der Axxxx.
Umgekehrt ein Stadtwelpe, wird sich fürchterlich ,vor dem Schwarz weißen Viehzeug ( Kuh ) erschrecken, schnauben tut die zwar wie der Staubsauger, riecht aber anders.
Bringt der Mensch seine Neuerwerbung gleich auf die Wiese, läßt ihn womöglich auf den Boden, " suüüß mit den Hühnern " hat auch der Welpe seinen Schock weg.
Und rate mal wo da der Axxxx steht?

Herrje, jetzt lest doch nicht immer was und wie ihr es wollt.
Müßte mittlerweile der / die Hirnloseste verstanden haben worauf ich hinaus will.
Aber klar @ Blumenfee, provozieren will ich!
Und ja stimmt.
Provozieren zum.nachdenken.
Wenns dann noch Sinn macht!
 
Na, bei den Schäfern sagt man schon immer, die Mutter muss trächtig mindestens einmal in der Ärmel beißen. Sonst taugen die Welpen nichts.
Aberglaube? Vielleicht. Alle die ich kenne (und die gute Welpen züchten) halten sich dran.
 



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