- Erster Hund
- Kira, Mix (13)
- Zweiter Hund
- Murphy, Havanese (2)
Folgende Situation:
Ich saß mit meinen Eltern beim Kaffeetrinken, als sie mich fragten, was ich eigentlich machen würde, wenn ich einen Freund finden würde, der keine Hunde mag. Mein Antwort war: "Dann ist er nicht mein Freund"
Als Mutter und älteres Semester kann ich die Frage deiner Eltern sehr gut verstehen.
Meine Kinder sind nun 27, 25 und 22 Jahre alt.
Der Älteste, mein Sohn, hat überhaupt nichts mit Tieren und den damit einhergehenden Verpflichtungen am Hut, weshalb sich bei ihm die Frage gar nicht stellt.
Meine mittlere Tochter mag Katzen und einige Hunde, ist kurz vor Ende des Studiums und weiß genau, dass in dieser Situation alles noch ungewiss ist, weshalb sie sich kein Tier holen würde.
Meine jüngste ist ebenfalls mitten in der Ausbildung und hätte furchtbar gern ein Tier.
Eher eine Katze, wobei auch kleine Wuschelhunde hoch im Kurs stehen.
Sie wohnt in einer sehr tierlieben WG, auch alle anderen wären dafür.
Ich habe mich sehr bemüht, ihr das auszureden, weil bei ihr noch gar nichts klar ist.
Weder was sie nach der Ausbildung macht, noch in welche Stadt es sie verschlagen wird.
Hat funktioniert.
Was nun die Frage nach dem Freund betrifft, da kann ich dir aus Elternsicht und vielen Freunden/Freundinnen, die hier schon erschienen sind sagen, dass es mitnichten so einfach ist, wie es hier ab und an dargestellt wird.
Nehmen wir als Beispiel die beiden aktuellen Freunde meiner Töchter.
Der eine hatte bis vor zwei Jahren zusammen mit seiner Familie selbst eine Katze, schwärmt von Hunden.
Die ersten Monate, während sie zusammenfanden sah es also so aus, als wäre das ein tierlieber Mensch.
Irgendwann besuchten wir seine Eltern (wohnen 3 Stunden entfernt), wobei ich sowohl die Katze kennenlernte, als auch die Einstellung seiner Eltern. Ich bin heute noch stolz auf mich, dass ich mich dermaßen zusammenreißen konnte, meiner Tochter zuliebe wohlgemerkt.
Rückblickend wurden mir dann auch so einige Situationen bewusster, die es bei uns daheim gegeben hatte (er war sehr oft mit meiner Tochter zusammen bei uns). Seine abwehrende Haltung, wenn die Katzen auf's Sofa sprangen, das ständige Wechseln der Bettwäsche, wann immer Ivan es sich im Bett meiner Tochter gemütlich gemacht hatte.
Das Herumdrucksen bei der Frage, ob ich Kira wirklich zu seinen Eltern mitnehmen will (es war das erste und einzige Mal, dass ich meiner Tochter zuliebe einen Tag und eine Nacht ohne Kira verbracht habe, meine jüngste passte daheim auf sie auf).
Nach etwa 2 Jahren war seine eigentliche Einstellung dann klar, Tiere ja, aber vornehmlich draußen.
Auf keinen Fall im selben Zimmer, in dem man isst, niemals nicht auf dem Sofa oder im Bett.
Tiere sind für den Menschen da, nicht umgekehrt.
Die Beziehung der beiden war mittlerweile sehr stark, ich muss mich heute noch ständig zurücknehmen, auch wenn wir inzwischen ab und an unsere Auseinandersetzungen hatten.
Was ich damit sagen will, es ist auf keinen Fall immer von Anfang an klar, wie der jeweilige Freund wirklich tickt und manchmal gibt es dann ein erschreckendes Erwachen, was in diesem Alter sehr schmerzhaft sein kann.
Es ist ein riesiges Glück, dass meine Tochter sich kein Tier angeschafft hat.
Der Freund meiner jüngsten Tochter ist wirklich in Ordnung, spielt mit den Hunden, mag die Katzen.
Sein Traum wäre es, später mal einen Dackel zu haben.
Als sie ein paar Monate zusammen waren, stellte sich aber heraus, dass er zunehmend niesen muss und tränende Augen bekommt, wenn Ivan im Zimmer meiner Tochter ist. Erst da wurde klar, dass er eine Katzenhaarallergie hat.
Nicht weiter schlimm (außer für meine Tochter, die schrecklich gern später eine Katze hätte), wir wechseln die Bettwäsche, wenn er da ist und Ivan hat dann Zimmerverbot bei meiner Tochter.
Mein Sohn hatte schon recht viele Freundinnen, mindestens zwei hatten massive Allergien gegen Katzen, was auch jedes mal Aufwand war.
Daher mal die Frage in die Runde: Wie wichtig ist euch euer Hund?
Und als Beispiel: Würdet ihr euren Hund für die Liebe eures Lebens hergeben?
Was wären für euch Gründe, euren Hund herzugeben? Gibt es überhaupt welche?
Meine Tiere (gibt für mich keinen Unterschied zwischen Hunden und Katzen) sind mir extrem wichtig.
Quasi der Lebensmittelpunkt, nachdem meine Kinder mehr oder weniger ausgezogen sind.
Als älteres Semester kann ich sagen, dass ich sie definitiv für keinen Mann hergeben würde, in meinen Augen wäre das ein schlechter Tausch.
Könnte ich ihnen aber aus irgendwelchen Gründen nicht mehr gerecht werden, würde ich ein passendes neues Zuhause suchen.
Das kann Krankheit sein oder auch finanzieller Ruin. Davor ist, nach meiner Meinung, keiner sicher.
Wir hatten den Fall im Bekanntenkreis, dass sich das Kind einer langwierigen Krebsbehandlung unterziehen musste und möglichst wenig Keimen ausgesetzt werden durfte. Da wurde die Katze auch abgegeben, weil es einfach keine Option war, sie nur noch in einem separaten Raum zu halten.
Da steht das Kindeswohl einfach über dem Wunsch, ein Haustier zu halten.
Als mein Sohn mit 10 Jahren an Leukämie erkrankt war, war es genau dasselbe.
Alles im Haus musste so keimfrei wie möglich sein, ich musste sogar sämtliche Pflanzen entfernen.
Im Nachhinein ist es sehr erstaunlich, dass er in dem einen Jahr erkrankte, in dem ich tatsächlich kein Tier hatte. Wir waren gerade erst in unser Haus gezogen und meine Katze Sammy, damals 12 Jahre alt, blieb bei meiner Mutter in ihrer gewohnten Umgebung.
Wir hatten zwar vor, uns wieder eine Katze anzuschaffen, waren bis dato aber noch nicht dazu gekommen.
Ein riesiges Glück.
Auch wenn ein Kind plötzlich eine schwere Allergie entwickelt, hat man keine wirkliche Wahl.
Und nach meiner Wahrnehmung sind die Allergien schwer auf dem Vormarsch.