Verträgliche und nicht verträgliche Hunderassen?

Ich hab mal einem Kunden erzählt, dass ich auch einen Riesenschnauzer ausführe.
Seine prompte Reaktion: "Uhi, die sind aber gefährlich, oder?"
Also scheinbar gelten Schnauzer teilweise auch nicht als die Liebsten...?

Ich kenne einen Mini-Aussie, der gern mal etwas zickig ist und relativ viel bellt bei Hundekontakten. Ich würde sagen, sie ist nicht unverträglich, aber es könnte besser sein. Mehr Aussie- Vergleiche habe ich leider nicht.

Tendenziell neige ich ja auch dazu von Kampfschmusern zu reden statt von Kampfbestien. Dabei bleibe ich aber realistisch genug und vergesse nicht dass diese Rassen, wie jede andere auch, nette und schöne Eigenschaften hat, aber durchaus auch welche, die schwierig und im Zweifel gefährlich sein können. Unbedarft sollte man an die Sache also nicht ran gehen, das ist klar. Solch ein Hund kann mehr als nur beißen, aber auch mehr als nur schmusen. Bei vielen existiert gefühlt aber nur das eine oder das andere extrem...
 
Das liegt an der Farbe. Schwarz = gefährlich.

Da bin ich ja gespannt was bei Max auf uns zu kommt.
Wenn ich gefragt werde was er ist und mit Deutsche Dogge/Schäfer antworte ist witzigerweise eher die Dogge das was die Leute als „gefährlicher“ ansehen.
Ich habe noch überhaupt noch gar nie eine Deutsche Dogge getroffen die nicht souverän und ruhig an der Leine lief. Aber viele unterforderte Schäfer die ihre Herrchen hinterher zogen.

Früher... liefen bei uns alle Hunde frei, es gab Goldies, Howawart, Setter, Schäferhunde und Schäfer/Collie (Mischlinge) Viszla damals hieß der allerdings noch ungarischer Vorstehhund, Bernersenenhund, Westi, Husky, Chi und Spitz...
Alle haben sich vertragen, aber alle, klar unter den Rüden wurde mal kurz geprotzt oder es gab mal nen Scheinkampf der aber schnell wieder vorbei war, nie ist etwas passiert, nie gab es mit anderen Besitzern Stress.
Die Hunde kannten sich eben alle und jeder Mensch wusste wo welcher Hund dazu gehörte, keiner war in Panik wenn einer mal alleine unterwegs war, sogar Kinder wurden mit dem Hund los geschickt um ihn nach Hause zu bringen.
Ich kenne das nur so, und sehe es heute, das heute macht mich traurig.
 
Ich hatte zwei Rassen, denen nicht gerade eine hohe Verträglichkeit mit Artgenossen nachgesagt wird -
Mittelschnauzer und Kerry Blue Terrier. Vor allem den Kerry Rüden wird nachgesagt, dass sie im Erwachsenenalter eigentlich nicht mehr kompatibel sind und alles an anderen Hunden schreddern, was nicht bei drei auf dem Baum ist.

Ich hatte jeweils Hündinnen - und in Bezug auf Hundebegegnungen, weder mit anderen Hündinnen noch mit Rüden, nie Probleme. Beide mochten andere Hunde, waren aber auch perfekt im Ignorieren und einfach stehen lassen anderer, pöbelnder oder stänkernder Artgenossen.

Wenn sie tatächlich mal attackiert wurden, haben sie sich gewehrt (was sehr selten vorkam, aber wenn, dann hatten hinterher jeweils meine ein paar Löcher, die anderen nicht), aber wenn man Streit aus dem Wege gehen konnte, wurde das gemacht.

Ich denke schon, dass es bei verschiedenen Rassen eben dann mehr oder weniger die Tendenz zu Unverträglichkeit gibt, aber es wird immer auch auf das Individuum, die gemachten Erfahrungen und die "Erziehung" ankommen.
 
Bei uns im Ort gibt es zwei Aussie-Hündinnen. Beide sind sehr nett und höflich, wobei die eine aber deutlich distanziert ist. Kurz schnuppern und dann darf gern weitergegangen werden.
 
Das liegt an der Farbe. Schwarz = gefährlich.
Das hab ich mich auch gefragt, oder eben dass es durchaus recht kräftig aussehende, teils sehr sture Hunde sind.
Aber er besitzt selbst einen Berner Sennenhund, und die sind doch auch groß und schwarz, also wenn das der Grund ist...

Ich habe lustigerweise selbst noch nie gemerkt, dass jemand vor großen schwarzen Hunden mehr Angst hat als vor allen anderen.
 
Ich habe lustigerweise selbst noch nie gemerkt, dass jemand vor großen schwarzen Hunden mehr Angst hat als vor allen anderen.
Weil du keinen großen, schwarzen Hund hast ;)
Kiara wurde in der Stadt immer gemieden, die Straßenseite wurde gewechselt. Erst durch Caro hat sich das Image geändert, wobei doch viele den schwarzen Hund nicht streicheln wollen, aber die Nähe zulassen.
Dabei ist Kiara nicht einmal "groß".

Man sollte bei gewissen Hunderassen halt mit gewissen Charakterzügen rechnen. Entscheide ich mich für einen Kerry Blue Terrier wie @Betty, ist mit bewusst, dass dieser Hund ggf. Artgenossen überflüssig findet und dies entsprechend zeigt.
Entscheide ich mich widerrum für einen Labrador Retriever, ist mir bewusst, dass dieser distanzlos, überschwänglich sein kann. Mir ist aber auch bewusst, dass der LR als immer freundlicher Hund gilt, was zu einen Problem werden kann, wenn es der eigenen LR dann nicht ist.
Vor zwei Jahren habe ich eine Frau mit braunen LR getroffen, dessen Hund andere Hunde ernsthaft verletzen wollte. Sie erzählte mir, dass ein Spaziergang reiner Stress sei, weil "alle" LR ja so verträglich seien. Da wird keine Rücksicht genommen, was das ganze nur verschlimmert hat.

Aber was ist denn überhaupt verträglich oder sozialisiert?
Jeder definiert da etwas anderes. Ich treffe genug Hundehalter am Tag, die einen "verträglichen" Hund haben, diese aber meine Hunde bedrohen.
Dies lassen sich viele Hunde auch noch gefallen und beschwichtigen, machen einen Bogen und alles ist tutti. Kiara jedoch lässt sich nicht bedrohen.
 



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