Folgen von häufigem Stimmungswechel beim Hundehalter?

Im Grunde ist alles gesagt worden.
Ich denke auch, dass die Hunde darunter leiden, es je nach Wesen relativ gut wegstecken können, es aber sicherlich nicht angenehm ist und es gewisse Folgen/ Probleme/ Schädigungen mit sich bringen wird, sei es "nur" eine allgemeine leichte Unsicherheit oder eine extreme Empfindlichkeit.
Umso mehr werden die Hunde sich nach Harmonie und Frieden sehnen und sind daher, wenn die Gefahr vorbei ist, wieder anhänglich und friedfertig.

Bei depressiven/ bipolaren Menschen kommt es darauf an, wie genau sich die Krankheit äußert und wie gut die Person damit umgeht. Depression ist ja nicht gleich Depression.
Meine Hündin kommt von einer Frau, die depressiv wurde und ihre beiden Hunde nicht mehr halten konnte. Sie hat irgendwann weder sich selbst versorgen können, noch andere, und schon gar keine zwei Hunde.
So extrem ist es aber nicht bei allen. Vielen tut es sogar gut, wenn sie einen Hund haben, für den sie da sein MÜSSEN und das hilft dann, sich wenigstens ein Stück weit aufzurappeln.
Natürlich gibt es Hunde, für die selbst das schon unerträglich oder zumindest schwierig wird. Aber viele kommen damit zurecht, zumal sich solche Phasen meist nicht gegen andere richten, sondern lediglich gegen sich selbst. Klar, Hunde nehmen oftmals auch das schon wahr, aber schlimmer ist es meist, wenn der Besitzer auch nach außen hin deutlich macht, wie es ihm geht (also rumschreit etc.) statt sich bloß ins Bett zu verkrümmeln...
 
Meine Hündin kommt von einer Frau, die depressiv wurde und ihre beiden Hunde nicht mehr halten konnte. Sie hat irgendwann weder sich selbst versorgen können, noch andere, und schon gar keine zwei Hunde.
In einem anderen Thread hast Du ja geschrieben,dass Du darüber nachgrübelst,ob Deine Hündin evt.auch zu den etwas"anderen"Hunden gehört-vielleicht ist ihr (für andere)manchmal nicht nachvollziehbares Verhalten aus für sie (aus der vorherigen Haltung)nicht mehr berechenbaren Situationen entstanden,sozusagen ihre Art,es zu kompensieren.
 
Bei TseZ war am Sonntag ein älterer Hund, der jahrelang mit einem unberechenbaren Alkoholiker und Drogenabhängigen gelebt hat. Der Hund war also andauernd den Launen seines Besitzers ausgesetzt. Herr Schinzel beschrieb ganz gut, wie der Hund jetzt sei: eben wie sein Herrchen - genauso unberechenbar und launisch. DEM hat das ordentlich auf die Psyche geschlagen.
 
Hunde und psychische Erkrankungen sind generell ein nicht ganz einfaches Thema. Im Prinzip wird von einem Hund in so einer Konstellation mindestens so viel verlangt wie beispielsweise von einem Blindenführhund. Also müssten da m.E. auch mindestens die gleichen Standards gelten: Sorgfältige Auswahl eines passenden Hundes, der dieser Aufgabe auch mental gewachsen ist, sorgfältige Prüfung ob der Halter trotz seiner Einschränkung in der Lage ist, dem Hund seine wichtigen Bedürfnisse zu erfüllen, und ein Netzwerk, dass im Zweifelsfall bereitsteht. Interessanterweise ist das bei Blindenführhunden mittlerweile Standard, während Menschen mit psychischen Einschränkungen einfach nur gesagt wird "schaff dir einen Hund an".

Dabei empfinde ich das immer als eine Frage, die einer genauen Abwägung bedarf. Denn man stellt dabei im Grunde die erhöhte Lebensqualität des Menschen gegen die eingeschränkte Lebensqualität des Hundes. Da würde ich schon genau hinschauen wollen, in wie weit das im Einzelfall vertretbar ist und wo die ethische Grenze liegt.

Hier im Beispiel hört es sich für mich jedenfalls so an, als wäre der Mensch in der Ausprägung seines Verhaltens nur sehr grenzwertig als Hundehalter geeignet, und der Hund von der Psyche her eher nicht stabil genug für diesen "Job". Immerhin scheint ein Netzwerk vorhanden zu sein. Und mehr lässt sich auf die Ferne aufgrund der kurzen Beschreibung wohl auch nicht sagen.
 
In einem anderen Thread hast Du ja geschrieben,dass Du darüber nachgrübelst,ob Deine Hündin evt.auch zu den etwas"anderen"Hunden gehört-vielleicht ist ihr (für andere)manchmal nicht nachvollziehbares Verhalten aus für sie (aus der vorherigen Haltung)nicht mehr berechenbaren Situationen entstanden,sozusagen ihre Art,es zu kompensieren.
Nachvollziehbar finde ich ihr Verhalten schon. Sie ist in vielen Situationen extrem unsicher, und das kann ich bei ihrer Vorgeschichte absolut nachvollziehen. Es ist nicht nur die depressive Vorbesitzerin, sondern dass sie die ersten Monate auf der Straße groß geworden ist, dann bei einer überforderten Frau gelebt hat, dann zig mal binnen weniger Tage und Wochen hin- und her gereicht worden ist, bis sie dann mit gewissen Baustellen zu mir kam. Wie sich das aber manchmal äußert kann mein Partner nicht verstehen und bezeichnet das dann je nach Situation als dumm oder anstellen.
Ich denke, alles zusammen hat sie arg unsicher werden lassen, von der Geburt an...

Bei TseZ war am Sonntag ein älterer Hund, der jahrelang mit einem unberechenbaren Alkoholiker und Drogenabhängigen gelebt hat. Der Hund war also andauernd den Launen seines Besitzers ausgesetzt. Herr Schinzel beschrieb ganz gut, wie der Hund jetzt sei: eben wie sein Herrchen - genauso unberechenbar und launisch. DEM hat das ordentlich auf die Psyche geschlagen.
Das wundert mich nicht. Je nach Ausprägung und je nach Hund färbt das bestimmt ab und das ist tatsächlich sehr traurig! Ich würde definitiv nicht jedem Kranken jedem Hund geben wollen...
 
Ich würde definitiv nicht jedem Kranken jedem Hund geben wollen...

Kann man ja nicht immer beeinflussen, manchmal passiert sowas im Laufe der Jahre. Aber ich bin halt der selben Meinung: solche Störungen beim Menschen machen Hunde auf Dauer krank, weil dauerhaft Stress entsteht. Für den Hund wird der Mensch unberechenbar und letzten Endes ist es dann tatsächlich an guten Tagen ein ewiges Beschwichtigen ... das ist kein schönes Hundeleben.

Ich hab bereits meinen zweiten Hund trotz psychischen Problemen, aber eben aufgrund dieser Tatsache habe ich mir professionelle Hilfe geholt, weil ich nicht möchte, dass mein Tier darunter leidet.
 
Schön, dass hier noch etwas geschrieben wurde. Ich erlebe die Folgen für die Hunde jetzt: Sie sind nervös, bellen viel, sind unsicher und alte schon gelöste Probleme „kochen“ wieder hoch und erstaunlicherweise soll das meine Schuld sein. :(
 
Man kann es nicht immer beeinflussen bzw vorher wissen, das ist richtig. Aber für manche Hunde würde ich bei manchen Menschen nicht wissen wollen- wobei das auf viele Menschen zutreffend ist, nicht nur auf welche mit Depressionen oder ähnlichem.
Und ja, wenn man dann an sich arbeitet und sich Hilfe sucht usw tut man damit sicherlich auch dem Hund was gutes!

Wautzi, ich habe keine Ahnung welche Hunde und welche Besitzer das sind. Daher frage ich mal ganz blöd, wieso du daran schuld sein solltest?
 
Glaube Lupo ist, trotz sehr impulsivem und stimmungsflexiblem Frauchen, ein glücklicher und ausgeglichener Hund.
Er ist zwar sensibel für meine Stimmung, hat aber weder Schiss noch klebt er unterwürfig an mir, wenn der Sturm sich beruhigt hat.
 



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