Optik vom Hund vs Umfeld

Luva

Gast
Hallo,

Achtung, wird jetzt bissel länger...


Wie ihr ja wisst, musste ich meinen geliebten Seelenhund Emil vor kurzem über die Regenbogenbrücke gehen lassen.
Für einige mag es sich nach so relativ kurzer Zeit vielleicht unvorstellbar anhören, aber ich komme einfach ohne einen vierbeinigen Freund nicht klar!

Ja, ich möchte wieder einem Hund ein Zuhause geben. Dieses Jahr zwar nicht mehr, aber im nächsten Jahr definitiv.

Bis ich meinen Emil damals gefunden hatte, bzw. er mich, verstrich eine lange Zeit der Suche in etlichen Tierheimen und Pflegestellen. Es hatte vorher eben einfach nie gefunkt.

Ich schaue mich bereits sporadisch ab und an auf verschiedenen Tierheimseiten um, und wir waren auch am Wochenende im Tierheim Mainz. Nur mal so, ohne dass ich einen Hund " im Visier " gehabt hätte.
Es war jedoch von 30-40 Hunden kein einziger dabei, den ich hätte näher kennenlernen wollen. Fast alle waren in irgendeiner Art und Weise teilweise extremst verhaltensauffällig und für einen Haushalt mit Kindern schon gar nicht in Frage kommend.

Bei meinem Emil hatte ja damals einfach alles gepasst. Ein absolut Kinderliebender Hund, den auch wirklich jeder wegen seiner freundlichen Optik mochte. Nicht zu vergessen ein will to please Hund, von seinem doch teilweise sehr ausgeprägten Schutztrieb abgesehen relativ leicht zu handlen.

Ich möchte gerne einem relativ jungen Hund, max. 2-3 Jahre alt, ein Zuhause geben. Keinem Hund unbekannten Alters und auch keinen Welpen.
Ich mag und schätze ältere Hunde wirklich sehr, aber ich möchte nicht schon in 2-3 Jahren erneut ein Grab im Garten schaufeln. Klingt hart, ist aber so.


Lange Rede, kurzer Sinn: wie habt ihr es gehandhabt, wenn es zwischen Euch (als Familie) und einem Hund vielleicht gefunkt hat (angesprochen sind vor allem die, welche auch Kinder haben), das restliche Umfeld jedoch allein aufgrund der Optik Angst vor dem Hund hätte??

Ich hatte meinen Eltern und Schwiegereltern ein Bild von einer 2-jährigen gestromten Cane Corso Hündin gezeigt, welche mir schon seit Tagen im Kopf rumgeistert. Besucht haben wir sie noch nicht, würde ich aber, wenn sie bis dahin kein schönes Zuhause findet, gerne im neuen Jahr machen! Ich nehme diese Hündin jetzt einfach nur mal als Beispiel.

Die Reaktion war vernichtend.
Mit SO einem Hund würde keiner im Notfall, der zwar selten aber ja durchaus trotzdem mal vorkommen kann, Gassi gehn.

Letztendlich muss es ja in erster Linie zwischen den Kindern und dem Hund passen!
Wenn der Hintern vor Freude nicht mehr stillstehn kann bei Sichtung eines Kindes, wäre das ein Volltreffer. Der Rest, rassespezifische Besonderheiten, obliegt meiner Verantwortung, welcher ich mich durchaus auch mit Hilfe eines Fachmanns (sofern es denn überhaupt sein müsste) gewachsen sehe.

Doch wenn keiner mehr kommen mag (Eltern ihre Kinder nicht mehr zum spielen bringen würden etc), weil er Angst vor einem eigentlich total netten und auch gut erzogenem Hund hat aufgrund der Optik, ist natürlich mehr als besch...ssen!

Meine Eltern waren mal in einem Tierheim, und meine Mutter hatte sich dort in einen Kangal verliebt! Der sei ja so ein hübscher und lieber Hund gewesen...ich nehme an weil er einfach blond war und keine Knautschnase hatte.
 
Ich kaufe den Hund. Es ist mein Hund. Der einzige, da was mitzureden hat ist mein Partner, weil eben eine Familie. Und der auch nur begrenzt.

Von daher interessiert es mich null was mein Umfeld sagt.
Ich bin allerdings auch nicht auf mein Umfeld in Sachen Hundebetreuung angewiesen. Im Gegenteil, denen die sich einmischen würden, würde ich keinem Fall meinem Hund in die Hand drücken.
 
Wenn es die Möglichkeit gibt das diese Leute unter Umständen mal für den Hund verantwortlich sein müssen. Gassigehen bei Krankheit oder Urlaubsbetreuung oder dergleichen wäre mir die Meinung dieser Leute schon wichtig. Im Zweifelsfall, würde ich sie bitten sich gemeinsam zumindest mal den Hund in live anzusehen.
Wobei es auch Situationen geben könnte bei denen ich mich auch darüber hinwegsetzen würde. Wenn da mein totaler Traum- und potenzieller Seelenhund sitzt dann bekomm ich bei einem gemeinsamen Leben auch alles andere irgendwie drum herum geregelt.
 
Wenn der Hund lediglich "gefährlich" aussieht, ansonsten aber eine Seele von Hund ist, wird es nicht lange dauern, bis ängstliche Menschen - jetzt erstmal egal wer - wieder zu Besuch kommen, die Kinder zum Spielen schicken etc.
Angst ist ja immer noch irrational.
Notfalls kann ja durch einen gemeinsamen Spaziergang der "Gegenbeweis zur Gefährlichkeit" angetreten werden.
Das gilt auf jeden Fall für Familie und enge Freunde.
Wer nicht dazu zählt und nicht (mehr) kommen will, um den ist es nicht schade. Dem liegt auch nichts an Dir und der hätte Dich ggf. auch bei ernsterer Angelegenheit im Regen stehen lassen.

Das die Familie des engsten Umfeldes - Partner und Kinder - einverstanden sein muss, dürfte selbstverständlich sein. Und ich würde in keinem Falle gegen den Willen meines Partners einen Hund anschaffen.
 
Ich würde mich für den Hund entscheiden, wenn er passt und ansonsten nur seine Optik gegen ihn spricht.
Aber man muss dann damit leben können, dass Menschen dem Hund mit Vorurteilen begegnen. Menschen aus dem näheren Umfeld wird man vom Hund überzeugen können. Aber es wird immer wieder entfernte Bekannte geben (z.B. Eltern von Schulfreunden der Kinder), von denen es heißt "Da lieber nicht, die haben einen Kampfhund".
 
Wie ihr ja wisst, musste ich meinen geliebten Seelenhund Emil vor kurzem über die Regenbogenbrücke gehen lassen.
Für einige mag es sich nach so relativ kurzer Zeit vielleicht unvorstellbar anhören, aber ich komme einfach ohne einen vierbeinigen Freund nicht klar!

Erst mal vorab: Ich kann dich völlig verstehen. Ein Haus ganz ohne Hunde könnte ich mir auch nicht vorstellen.

Ich würde darauf vertrauen, dass meine Familie und die Eltern meiner Kinder vernünftig genug sind um den Hund eine Chance zu geben. Und ich glaube so wird es auch laufen nachdem alle den Hund kennengelernt haben. Vielleicht bleiben wie Lichterflug meint ein paar Freunde auf der Strecke die doch vom Aussehen/der Fellfarbe auf den Charakter schließen aber was sind das für Freunde?

Bei der Auswahl des Hundes würde ich mir nur nach Mann und Kindern richten.
 
Manchmal ist das echt schwierig.
Die spätere Lebensgefährtin meines Vaters hatte angst vor meinem Rottweiler, obwohl sie ihn schon als Welpen kannte und er ein Schmusemonster war.
Hieß: Sie kam mich nicht mehr besuchen, mein Vater im Rollstuhl konnte kein Auto mehr fahren.
Ich fuhr seltener zu ihnen.
Denn sie wohnten über 200 Kilometer entfernt, wo lasse ich jedes mal den Hund.

Es war eine schwierige und auch traurige Situation.
 
Ich finde es nicht weiter dramatisch, dass du dir Gedanken machst, einen anderen Hund ein Zuhause zu geben.
Der Hund soll zu Dir passen. Du musst halt gucken, ob du mit den Vorurteilen umgehen kannst. Die Menschen sind mir wegen meines schwarzen, großen Hundes ausgewichen (also 43cm SH, 14 kg) und erst als Caro dazukam, wurde ich nicht mehr gemieden.
Mit einen Listenhund muss man zum Beispiel ein dickes Fell haben. Dieses hätte ich nicht, obwohl ich von den AmStaffs, die ich kennen lerne durfte, echt begeistert bin von Charakter und dem Wesen her. Richtig tolle Powernudeln!
Der Cane Corso ist in Bayern und Brandenburg ein Listenhund. Durch seine Gestalt werdet ihr mit größter Wahrscheinlichkeit gemieden werden.

Vielleicht lohnt es sich, mal bei Rasse in Not-Vereinen umzusehen. Ein Retriever (-Mischling) z.B. würde vielleicht auch in Frage kommen. Bei http://www.retriever-in-not.de/ gibt es einige Kandidaten, die zumindest dem Alter her passen könnten.
 
Wenn der Hund freundlich ist und die Leute wenigstens bereit sind ihn kennenzulernen (was ich bei Eltern und Schwiegereltern mal annehme) ergibt sich der Rest meistens.
Bei Scully waren auch einige Leute erst abgeneigt und haben gedroht nie wieder zu Besuch zu kommen (eine gute Freundin, meine Oma, etc) aber wer Scully kennen gelernt hat kann keine Angst mehr vor ihr haben.
Hört auf euer Herz.
 
Es war jedoch von 30-40 Hunden kein einziger dabei, den ich hätte näher kennenlernen wollen.
Meine Situation ist völlig anders als deine aber ich habe das gegenteilige Problem: zu viel Auswahl. :D Allerdings habe ich auch deutlich mehr als 30-40 Hunde angeschaut.

Ich möchte gerne einem relativ jungen Hund, max. 2-3 Jahre alt, ein Zuhause geben. Keinem Hund unbekannten Alters und auch keinen Welpen.
Das schränkt die Auswahl natürlich zusätzlich ein und könnte die Suche noch verlängern (wobei von meinen derzeit 4 Kanditaten sogar 2 in diese Altersgruppe passen, es ist also auch keinesfalls ein unmöglicher Wunsch).

Lange Rede, kurzer Sinn: wie habt ihr es gehandhabt, wenn es zwischen Euch (als Familie) und einem Hund vielleicht gefunkt hat (angesprochen sind vor allem die, welche auch Kinder haben), das restliche Umfeld jedoch allein aufgrund der Optik Angst vor dem Hund hätte??
Das allerdings kenne ich sehr gut. Ich habe damals bei Motte extra niemandem vorher irgendwas erzählt, denn in meiner damaligen Schwiegerfamilie gab es nicht nur Vorurteile sondern tatsächlich komplett hundeängstliche Leute. Und genau die waren dann vom ersten Moment an von Mottes Charme gefangen. ;)
Und Motte war ein schwarzer Hund mit viel Temperament und einem kleinen Schuss Staff-Optik.

Die Reaktion war vernichtend.
Mit SO einem Hund würde keiner im Notfall, der zwar selten aber ja durchaus trotzdem mal vorkommen kann, Gassi gehn.
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Doch wenn keiner mehr kommen mag (Eltern ihre Kinder nicht mehr zum spielen bringen würden etc), weil er Angst vor einem eigentlich total netten und auch gut erzogenem Hund hat aufgrund der Optik, ist natürlich mehr als besch...ssen!
Meinst du die würden das tatsächlich machen? Nur wegen der Optik?
Meine Erfahrung ist anders, aber ich kenne natürlich die Leute in deinem Umfeld nicht.

Ich glaube ich würde einfach meinen Hund holen, so dass er zu mir passt. Aber wie gesagt: meine Situation ist anders als deine und meine Familie ist vermutlich auch anders als deine.
Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Hundesuche und dass es am Ende für ALLE passt. :)
 



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