Etwas "andere" Hunde

Mh,also ich belohne eigentlich jedes zu mir kommen...ich bin der Meinung,ein Hund kommt aus zwei Gründen beim Rückruf zurück zum Menschen:
  • Weil es sich für ihn lohnt...
  • Oder weil er Angst vor Konsequenzen hat...
Ein Hund der beim Rückruf zwar mehr als zügig,aber mit eingekniffener Rute kommt,und die letzten Meter um Besitzer mit Beschwichtigungsgesten schier kriecht,tut mir in der Seele weh :(
Dagegen ist es immer wieder toll zu sehen,wenn ein Hund beim Rückruf fröhlich wedelnd ,oder total gespannt was jetzt tolles passiert,zurück zum Menschen kommt.:)

Daher kommt Massregeln im Sinn von einer negativen Reaktion wenn der Hund nicht kommt/zu spät kommt,für mich persönlich auf keinen Fall in Frage.
Für das Kommen dagegen gibt es immer eine sehr positive Reaktion.

Ist bei uns ebenso. Ich belohne jedes kommen. Auch wenns manchmal trödelig war. Für zügiges kommen fällt die Belohnung dann besser aus.;)
Weil ich möchte, das meine Hunde jederzeit freudig zu mir kommen. Ohne Erwartung einer Maßregelung, die sie aus ihrer Sicht auch garnicht verstehen.

Mir tut das in der Seele weh, wenn ich sehe, dass Hunde zu ihrem Halter gekrochen kommen. Beschwichtigen ohne Ende und die Leute sehens noch nicht mal.:mad:
Wenn man die daraufhin anspricht, stößt man auf komplettes Unverständnis.
 
Ist bei uns ebenso. Ich belohne jedes kommen. Auch wenns manchmal trödelig war. Für zügiges kommen fällt die Belohnung dann besser aus.;)

Mit dieser abgestuften Belohnung arbeite ich auch gern. Für eine "naja-Ausführung" gibt es ein kleines Stimmlob und fertig. Normale Ausführung gibt ein richtig freudiges Lob. Gute Ausführung einen kleinen Keks - und Heldentaten haben natürlich auch eine Heldenbelohnung verdient! :)

Allerdings verwende ich auch ab und an ein "ups" (so wird das nix, denk noch mal nach) oder sogar ein "schade" (hiermit Belohnung verspielt), denn ich denke, klare Botschaften schaffen auch klare Reaktionen. Was dabei aber meiner Erfahrung nach total wichtig ist, und das vergessen leider viele: Dieser "Anti-Click" muss, um sinnvoll zu sein, genauso präzise getimed sein wie andere Marker auch. Und dafür muss man schon sehr genau hinschauen. Beim Rückruf wäre das für mich beispielsweise der Moment, wo ich gesehen habe, ein Ohr hatte sich kurz zu mir gedreht (Botschaft wahrgenommen), dreht sich dann aber wieder weg ohne dass der Hund sich mir in irgendeiner Form zuwendet. Diese Entscheidung, meinen Ruf zu ignorieren, kann ich dann als Fehlerquelle markern. Und so punktgenau mitteilen, dass das gerade eine doofe Idee war und möglicherweise einen Keks gekostet hat. Und weil das genau so präzise kommen muss wie ein Click auch, gilt da für mich der gleiche Merksatz wie beim Clickern: "If in doubt, leave it out!" ;)
 
Na dann oute ich mich mal :D

Ich belohne definitiv nicht jedes Zurückkommen, ja nicht mal jedes schnelle Zurückkommen. Allein wenn ich mir die Futtermenge überlege, die ich da bei einem 2-3 Std. Spaziergang mit 4-6 Hunden mitnehmen müsste, wäre das für mich absurd :p

Meine alteingesessenen Hunde bestätige ich recht variabel - wenn nur sie dabei sind, bekommen sie tendentiell weniger, da wird aber auch tendentiell weniger gerufen. Die Chancen auf Futterbelohnung steigen aber stark, je besser und schneller das zurückkommen war. Also Frauchen bleibt stehen, sagt nix, Hunde registrieren das sofort und kommen auch sofort angerast - jap. Frauchen bleibt stehen, Hunde brauchen ne Weile, bis sie das bemerken, kommen dann auch mal angetrottet - ähm nö. Ähnliches mit ich muss mehrmals rufen und man kommt immer noch gemächlich vs. ich rufe einmal und die Hunde fliegen auf mich zu.
Ich bestätige auch gerne den Bummler nicht, bedeutet alle bekommen was, aber wenn sich einer Zeit lässt, um zu kommen, geht er/sie als einziger leer aus. Was ich tatsächlich immer möglichst hoch bestätige (also nicht zwingend nur mit Futter, je nach Hund) ist das ignorieren von Wild und der Rückruf bei Wild.

Hunde, die noch nicht sauber im Freilauf sind, bestätige ich regelmäßiger aber auch nicht immer. Das basiert dann auf dem Trainingsstand der Hunde und dem wie gut das schnelle Zurückkommen im Verhältnis dazu war. Aber Dinge wie, wenn ich 3x rufe gibt es dennoch tolle Dinge - ähm nö, wozu sollte ich das bestätigen? Ist immerhin nicht das, was ich will... Ausnahmen wären: da war ein Hase und ich musste deshalb dreimal rufen oder es ist eine Neuigkeit, dass der Hund auf Rufen überhaupt reagiert - in letzterem Fall ist er aber dann auch nicht im Freilauf.

Wo ich zugegeben immer Pickel kriege ist, wenn ich Leute sehe, die sich ewig abmühen einen Hund zu sich zu kriegen, der dann mit ihnen fangen spielt und nach gefühlten Stunden kommt der dann oder lässt sich sonst wie einfangen und bekommt dafür auch noch ein Leckerchen. Musste ich letztens erst wieder ne RH-Kollegin mit ihrer jungen Hündin dafür auslachen (sorry, die Dame hat nen Trainerschein, da muss ich lachen). Die Antwort war ein verzweifeltes: "Na aber sie ist dann doch gekommen".
Ähm, echt, wirklich, ist sie das? Das stellst du dir unter kommen vor?
"Nein, eigentlich nicht."
Warum zur Hölle bestätigst du es dann? ... Stille :rolleyes:
 
Also, ich belohnen viel, aber nicht immer.
Am meisten, wenn er kommt, wenn ich nur stehen bleibe ohne rufen.
Bei Pfiff und kommt sofort wird immer belohnt.(Futter+Stimme)
Bei Pfiff und kommt nach fertig schnüffeln immer. (Nur Stimme)
Wenn er erst kommt und dann kurz vor mir was interessanteres entdeckt, gibts nix.
Im Ernstfall (Wild, Katze usw.) startet die Party, auch wenn es etwas dauert, bis er reagiert.
Ich bin jetzt dazu übergegangen, selten zu rufen, aber zu belohnen, wenn er von sich aus zu mir kommt.
Ist aber kein Katalog, immer variabel auch nach Tagesform.
 
Wenn der Hund mit mir ein fröhliches Fangespielchen spielt, würde ich auch nichts bestätigen. Je nach örtlicher Situation (wenns ungefährlich ist) lasse ich solche Kandidaten einfach mal stehen und entferne mich zügig. Wirkt meist recht beschleunigend.

Ansonsten stufe ich ab. Einfach mal angucken, wenn ich stehen bleibe, verbales Lob. Zügig kommen, da ist schon eher ein Keks oder ein Spiel drin.

Trotzdem kommen, wenn die Nase schon im Wind ist und die Anspannung sichtbar - auf jeden Fall super Belohnung.
 
Wo ich zugegeben immer Pickel kriege ist, wenn ich Leute sehe, die sich ewig abmühen einen Hund zu sich zu kriegen, der dann mit ihnen fangen spielt und nach gefühlten Stunden kommt der dann oder lässt sich sonst wie einfangen und bekommt dafür auch noch ein Leckerchen. Musste ich letztens erst wieder ne RH-Kollegin mit ihrer jungen Hündin dafür auslachen (sorry, die Dame hat nen Trainerschein, da muss ich lachen). Die Antwort war ein verzweifeltes: "Na aber sie ist dann doch gekommen".
Da kriege ich auch Ausschlag...hat mein Hund noch nie gemacht,aber ich denke,wenn ich sowas sehe,halt auch immer wieder,dazu gehören Zwei-sprich,der Hund lässt sich zwar nicht"fangen",aber der Mensch lässt es zu,dass der Hund dieses Spielchen mit ihm spielt,indem er versucht den Hund einzufangen... .
Würde mein Hund soetwas versuchen,würde ich darauf gar nicht eingehen,ich würde denke ich,mich umdrehen und in die andere Richtung gehen...würde ich doch in die Verlegenheit kommen,"einfangen" zu müssen,würde es keine negative Konsequenz geben,aber auch mit Sicherheit kein Leckerlie.
Der Hund verarscht mich ja in dem Moment,und zwar ganz bewusst-ich verarsche mich ja selbst,wenn ich das auch noch belohne ;)
 
Was übrigens ein Phänomen ist, das sich mir ohnehin nie erschließen wird: Wieso haben viele Hundehalter ein Problem damit, gutes Verhalten zu belohnen, am schlimmsten gar mit einem Keks, und wollen so schnell wie möglich weg davon - haben aber umgekehrt überhaupt keine Zweifel daran, einen Hund sein Leben lang ständig wieder zu maßregeln??

Also ich kenne niemanden, der ein Problem damit hat, erwünschtes Verhalten zu belohnen.
Nur die Art der Belohnung unterscheidet sich erheblich. Während die einen immer einen Leckerliebeutel dabei haben und nur das unter Belohnung verstehen, belohnen andere halt variabler. Mal nur Stimmlob, mal ein um die Wette Laufen, mal ein Durchknuddeln, mal ein Ballspiel, mal ein Suchspiel.
Und ab und an einfach nur ein ruhiges "prima" oder "gut gemacht".

Kira betreffend habe ich sehr wenig mit Leckerlie gearbeitet, weil sie das draußen so gut wie nicht interessiert hat.
Es sei denn, es gab ein Leckerliesuchspiel.

Bei Amy muss ich jetzt immer daran denken, genug Leckerlies mitzunehmen, gar nicht so einfach, wenn man das nicht gewohnt ist.
Sie spricht auf die Futterbelohnung sehr gut an und ich übe sowohl daheim als auch unterwegs mit Leckerlie bei ihr.

Aber selbst bei der 5 Monate alten Amy gibt es definitiv nicht bei jedem Zurückkommen ein Leckerlie.
Manchmal ein ruhiges Stimmlob, manchmal Leckerlie (hauptsächlich dann, wenn das Zurückkommen "schwieriger" für sie war, weil sie gerade etwas sehr Interessantes tut) und manchmal spielen wir eine Runde.

Und mit dem lebenslangen Maßregeln, auch da kommt es drauf an, was man darunter versteht.
Ich habe definitiv kein Problem damit, Kira mal einen Brüller hinterher zu schicken und sie kommentarlos anzuleinen, wenn sie den ignoriert und schließlich doch noch kommt. Und das werde ich sicherlich so lange tun wie Kira fit genug ist, Wild hinterher zu spurten. Also vermutlich lebenslang.

Und ich habe auch nicht das geringste Problem damit, Amy mit einem Körperblock vom Katzenjagen abzuhalten, wobei ich da hoffe, es nicht lebenslang tun zu müssen, aber bereit dazu wäre ich.
Und ich sehe absolut nicht ein, was daran verkehrt sein soll.

Klar ist es das Optimum, wenn irgendwann ein Stand erreicht ist, wo solche Dinge nicht mehr passieren.
Und daran zu arbeiten ist Alltag. Aber wenn der Hund wissentlich etwas Verbotenes tut, dann bekommt er das bei mir auch mit.
Ohne jegliches schlechtes Gewissen meinerseits.

Mir tut das in der Seele weh, wenn ich sehe, dass Hunde zu ihrem Halter gekrochen kommen. Beschwichtigen ohne Ende und die Leute sehens noch nicht mal.:mad:
Wenn man die daraufhin anspricht, stößt man auf komplettes Unverständnis.

Ich habe das noch nie bei einem Mensch-Hund Gespann gesehen, liegt vielleicht daran, dass hierzulande alle sehr "entspannt" sind was den Rückruf betrifft.

Wenn Kira bei Wild durchstartet, dann hilft mein "Brüller" oft und sie kehrt wieder um. Das lobe ich freudig und bemühe mich, sie dann irgendwie abzulenken, damit sie die Spur nicht gleich wieder aufnimmt und ich sie eben nicht anleinen muss.

Ignoriert sie den Brüller, spurtet weiter und kommt erst Minuten später zurück, dann leine ich sie kommentarlos an, ich sage dann gar nichts und bemühe mich, möglichst neutral zu sein. Freundlich bin ich dann definitiv nicht.

Trotzdem habe ich bei ihr noch nie gesehen, dass sie irgendwie ängstlich zurückgekommen wäre.
 
Natürlich sind alle Hunde auf ihre eigene Art speziell. Jeder bringt seine Eigenheiten mit, jeder seine individuellen Stärken und Schwierigkeiten. So gesehen ist das Besondere im Grunde normal.

Doch dann gibt es auch solche, die aus dem einen oder anderen Grund alles auf den Kopf stellen. Ich selbst habe mit Sandor so ein Spezialfellchen kennen lernen dürfen, bei dem alles anders ist als erwartet. Anfangs dachte ich noch, es liegt komplett an mir, dass ich irgendwas völlig falsch angehe. Es hat viele kompetente Meinungen von außen gebraucht, bis ich wirklich realisieren konnte: Er ist nicht "normal", wird es auch niemals sein. Wenn sich früher andere Hundehalter bei mir über die Macken ihrer Hunde beklagten, war das meist begleitet von Sätzen wie "das kannst du natürlich nicht verstehen, deine können das ja bzw. machen so was nicht". Bis Sandor kam. Dann war der Standardsatz dazu eher, "also nicht so heftig wie dein Krümel, aaaaber..." Das gibt einem schon zu denken. Aber es waren Sätze wie "mit ihm ist es wie in einem Paralleluniversum, alles sieht ähnlich aus und ist dann doch komplett falsch rum" (Vereinstrainerin) oder "mit einigem musst du dich auch einfach abfinden, es ist mit ihm wie mit einem behinderten Kind" (Profitrainerin), die mir endgültig klar gemacht haben, dass ich mit ihm einfach alles neu überdenken und definieren muss.

Es war und ist eine harte Schule. Vieles, was für mich früher völlig selbstverständlich war, ist nun eine riesige Herausforderung. Auf etliches, was eigentlich zu einer guten Hundehaltung dazugehört, müssen wir verzichten. Wie die täglichen langen Waldrunden etwa, Freilauf, schöne Ausflüge... Täglich die gleichen Runden um die Häuser zu drehen zum Beispiel, das ist wahrlich nicht das, was man sich üblicherweise als sinnvoll vorstellt - und auch nix, was Spaß macht. Aber ich habe gelernt, Sandor zu liebe alles zu hinterfragen und auch über den Haufen zu werfen, was ich bis dahin zu wissen glaubte, und mich ganz darauf einzulassen, was er wirklich braucht.


Und so fände ich es sehr spannend, wenn wir hier einen Austausch finden könnten unter Haltern ähnlich spezieller Hunde. Denn sie sind Herausforderung und Chance zugleich!

Unsere Hunde sind im Vergleich mit anderen Hunden ein bisschen anders, aber sie gehoeren so.
Es ist jetzt 7 Jahren her, dass ich ins kalte Wasser geworfen wurde. Ich hatte nie Hunde und ploetzlich einen Partner mit Herdenschutzhunden. Ich habe in den letzten Jahren ganz viel gelesen, viel geredet, war mit Maenne ein paar mal im Ausland um soche Hunde real zu sehen bei ihrer Arbeit.
Manchmal habe ich das Gefuehl, ich habe trotzdem ueberhaupt keine Ahnung von Hunden. Ich habe mich nur mit HSHs beschaeftigt. Da kenne ich mich wohl ein ganz bisschen aus, ich kenne die Rassen, Ausgaben, ihre Laender, weiß wie sie ticken und kann auch wohl ein bisschen mit ihnen. Ich kann die meisten der Rassen gut unterscheiden, aber einen Kurzhaarcollie halte ich immernoch fuer einen Mischling. :D
Wenn hier dann Leute Fragen stellen nach Erziehung, Bindung, Hundesport, dann weiß ich nie was ich antworten soll. Wenn Leute von ihren erzaehlen, z.B @DieterI mit seinem Milan und wie sehr der bei ihm ist und diese gemeinsame Jagd, die Blicke .... es ist als haette ich Katzen und waere in einem Hundeforum und versuche einen gemeinsam Nenner zu finden. :D
 



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