Ich möchte mal etwas genauer beschreiben, wie es bei uns zur Zeit aussieht.
Er hat wieder zwei kleine neue violettfarbene Hauttumore, einer davon ist blutig.
Am Rücken hat er, ebenfalls relativ neu, unter der Haut, also nicht durchbrochen und violett sondern ganz normal mit Fell bewachsen, rechts an der Wirbelsäule eine etwa Mandarinengroße Schwellung.
Der violettfarbene Tumor an der Schulter ist mittlerweile auch ca. minimal kleiner wie Tischtennisballgroß.
Die Lymphknoten hinter den Ohren sind Haselnussgroß, er hustet stark wenn er sich vor Freude aufregt oder es sehr kalt draußen ist wenn ich mit ihm in den Garten gehe.
Der Achsellymphknoten ist etwas kleiner wie ein Tischtennisball, aber größer wie eine Walnuss.
Er humpelt jetzt mit dem rechten Hinterlauf, dort sitzt der blutende Tumor an der Hinterseite des Oberschenkels.
Wenn man das liest, geht man ja von einem Hund aus, der furchtbar leiden muss.
Er schläft sehr viel, ja. Er steht aber jedesmal auf wenn jemand kommt, frisst wie ein Scheunendrescher, sucht wenn er wach ist Körperkontakt ohne Ende und tippelt mir ununterbrochen schwanzwedelnd durchs Haus hinterher bis er wieder müde wird.
Kurzum: wenn man ihn nicht kennt wirkt er auf den ersten flüchtigem Blick wie ein älterer, aber gesunder Hund.
Die ganzen Tumore fallen dann beim zweiten Blick auf.
Mir fiel jedoch auf, dass er winselte, hechelte und sich unruhig von einer Seite auf die andere legte, sobald er dachte ich sei außer Hörweite. Das er Schmerzen hat vermutete ich bereits obwohl er in meinem Beisein nie einen Ton von sich gegeben hat. Ich bin dann den Flur entlang, hab die Tür zum Holzlager geöffnet und wieder geschlossen, als wolle ich wie jeden Tag Feuerholz von draußen reinholen. Allerdings bin ich nicht raus, sondern schloss die Tür von innen wieder und lauschte...
Mit Metacam hörte das dann erstmal auf, bis vorgestern morgen. Da begann das humpeln und schonen des Hinterlaufs.
Der Tierarzt ist selber erstaunt, ja schon fast ungläubig über seine momentan den Umständen entsprechende doch relativ sehr gute Verfassung.
Sein Blick ist klar und wach wenn er auf seinem Platz liegt. Sobald ich außer Reichweite bin läuft er in die Küche, steigt den Küchenschrank hoch und sucht nach etwas, was er klauen kann! Hat er nie gemacht, ich denke es liegt daran das er mittlerweile so ziemlich alles darf, was vorher Tabu war.
Worauf ich jedoch jetzt sehr achte, ist meinen Sohn von ihm fernzuhalten. Der Kleine hat in letzter Zeit ab und an seine 5 Minuten "ich teste mal wie stark ich bin und fest zupacken kann" Anwandlungen bei Mensch und Tier. Er hat zwar verstanden das er Emil in Ruhe zu lassen hat, trotzdem hab ich ständig ein Auge auf ihn. Emil würde NIE mit Absicht nach meinen Kindern schnappen, sondern sich zurückziehen wenn er seine Ruhe möchte.
Einen Hund voller Tumore und für mich schwer abschätzbaren Schmerzen, weil er sie nunmal nicht großartig außer durch humpeln zeigt wenn ich in der Nähe bin, setze ich jedoch rein aus Sicherheitsgründen keinen Kleinkindhänden aus.
Er humpelt mit der neuen Medikation jetzt allerdings aktuell nicht mehr. Momentan sind wir bei
morgens 2 Novalgin, Mittags 1 1/2 Metacam und abends bei 2 Novalgin. Die Metacam allein hatten einfach nicht mehr gereicht.
Er verträgt es bis jetzt ganz gut und läuft wieder fast "rund". Ich stehe in engem Kontakt mit dem Tierarzt, der auch Hausbesuche macht.
Dieses noch relativ gute Allgemeinbefinden bei einem Körper, der regelrecht in Windeseile von Krebs zerfressen wird, ist das was mich so nachdenklich macht.
Rein körperlich gesehen schlägt man die Hände überm Kopf zusammen und denkt, was muss der Hund für Qualen leiden!!
Und dann...läuft er munter schwanzwedelnd durchs Haus als sei nichts!