Wie war das bei euren Hunden?

Bei Kiara ist es bald 13. Jahre her. Sie hat sich das Haus angesehen und war dann auch problemlos im Garten und hat sich alles angesehen. Sie war ein unsicherer Welpe, aber nicht ängstlich. Spazieren "gehen" war auch kein Problem und gejault hat sie nicht wirklich.
Am ersten Tag saß sie immer wieder vor der Hintertür, durch der sie hineingekommen war und wollte auch immer ins Auto. So nach dem Motto: Bringt mich zu Mama.
Aber das hatte sich am dritten Tag komplett gelegt.
 
Hintergrund meiner Frage ist, dass es von vielen hier als völlig normal beschrieben wurde, dass der neue Welpe sowohl inner- wie auch außerhalb der Wohnung der Beschreibung nach sehr unsicher bis verängstigt beschrieben wurde.

Unter den Umständen, die der TS beschrieben hatte, fand ich es schon normal.
Da stand was von Pferdehof, Hundehaus mit Auslauf, der Welpe war erst wenige Stunden im neuen Zuhause, "Designerrasse".
Da kann man sich seinen Teil denken. Der Welpe hatte wahrscheinlich noch nie eine Wohnung von innen gesehen, kannte keine Alltagsgeräusche im Haushalt. Also nicht gerade ideal.
Das muss nicht so sein, ist aber mein Kopfkino.
Da bringt es nichts, den Welpenbesitzer noch mehr zu verunsichern, indem man sagt, der Welpe ist schlecht sozialisiert, könnte wesensschwach sein. Helfen kann man nur, indem man ihn erstmal beruhigt, erklärt, warum der Welpe sich so verhält und zu Geduld rät. Der Kleine ist dann ja ziemlich schnell aufgetaut.
Ja, unter diesen Umständen fand ich das Verhalten des Hundes durchaus normal.
 
Bei Balou bin ich ja leider auf einen (beim Tierarzt und meiner ersten Huschu schon bekannten) Welpenhändler reingefallen. Balou saß ohne Mama und Geschwister im Schweinestall. Was er vorher erlebt hat weiß ich nicht. Natürlich hat mir der Händler eine Geschichte erzählt: Hund von Bekannten sollten für die Bekannten verkauft werden, hat im Haushalt mit Kindern gelebt, Mama beim Tierarzt - ja nee ist klar-.

Balou kam mit 12 Wochen in seinem neuen Zuhause an, hat die Katze beschnüffelt, ist ins Schlafzimmer gelaufen und hat den Hund im Kleiderschrankspiegel angebellt. :) Nachts sollte der Hund nicht ins Bett aber weil er dann vor dem Bett gestanden und gefiept hat haben wir ihn reingehoben.

Er hat nie Probleme beim Alleinsein gehabt und es gab kein Bellen und Zerstören. Balou war ein normaler Welpe. Er hatte, als wir eine Woche später in die Welpengruppe gegangen sind viel Spaß und nie Angst. Als Welpe wollte er nicht von Zuhause losgehen aber das ist ja normales Welpenverhalten.

Trotz seiner miesen Herkunft (wo man natürlich nie einen Hund kaufen sollte) kann ich sagen, dass ich mit Balou als Welpe nie Probleme hatte. Schwierig war und ist bei ihm nur, dass er sehr eigenständig ist und dass ich viel von ihm erwarte. Da deckt sich nicht was Balous Wesen ist und meine Ansprüche an (meine) Hunde.:oops:

Mogli zog auch mit 12 Wochen ein und war ein Bauernhofwelpe der wohl mit seiner Schwester viel Zeit im Pferdestall verbracht hat. Ich kenne ein paar Jack Russell von dieser Vermehrerin. Den letzen haben wir vor ca. einem Jahr kennengelernt.

Er hat sich bei der Fahrt nach Haus übergeben und mit dem Autofahren hatten wir lange Probleme. Das ist ja auch nicht so untypisch für junge Hund.
Mogli hat im neuen Zuhause auch nie gejammert oder Mutter und Schwester vermisst. Balou hat er von Anfang an geliebt und schon am nächsten Tag das Körbchen mit ihm geteilt.

Mogli hatte Probleme mit dem Alleinsein un die Ecken unserer Nachtschränke angefressen. Daran mussen wir arbeiten. Das war mit ca. einem Jahr aber vorbei. Balou hat ihm dabei nicht geholfen obwohl die beiden tolle Kumpel sind.

Wir sind nach einer Woche mit ihm in die Huschu gegangen in der auch Balou war. Die erste Reaktion der Trainerinnen dort war, dass wir wohl ein wenig verrückt sind weil wir uns zu Balou einen Jack Rusell mit einem jagdlich geführten Vater holen. :D

Mogli war bei den ersten zwei Besuchen in der Huschu etwas unsicher und wollte nicht spielen. Beim dritten Besuch ist er mit den anderen Hunden rumgeflitzt. Mogli war aber auch lange ein eher zurückhaltender Hund und hat mit Balou auch einen eher zurückhaltenden "großen Bruder". Mogli veränderte sich nochmal ein bisschen als Hermann eingezogen ist.

Hermann war 14 Monate und hatte Pech weil er in 6 Monaten fünfmal umgezogen ist. Nachdem klar war, dass die Hunde sich verstehen hat sich Hermann hier gleich eingefügt und ist mit Balou und Mogli am ersten Abend aufs Bett gesprungen und hat dort auch geschlafen.

Hermann hat gleich am ersten Abend Kontakt zu mir gesucht. Er hat sich in unserem ersten Urlaub nach ca. 2 Monaten über ein blondes, uns unbekanntes, Mädchen gefreut weil blonde Kinder in seiner letzten Pflegestelle gelebt haben. Aber er hat nie gejammert weil er zu seiner Pflegestelle zurück wollte.

Nach meiner Erfahrung mit meinen drei Hunden war keiner ängstlich und unsicher im neuen Zuhause, weder die beiden Welpen noch "Wanderpokal" Hermann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meiner war auch gleich Zuhause :)
Vor allem hat er sich mir sofort angeschlossen,da wird es mir heute noch warm um's Herz ,wenn ich daran zurück denke...
In der Welt außerhalb seines Zuhause war er zuerst schon immer etwas unsicher, was aber kein Problem war weil er sich von Anfang an an mir orientiert hat,mir vertraut hat,und er seine Unsicherheit so schnell verloren hat.
Andere Hunde und vorallem Menschen fand er von Anfang an voll toll ;-)
 
Unsere hatten mit dem Umzug kaum Probleme.
Wes am wenigsten, aber der ist bei uns auch der einzige, der aus einer regulären Zucht kommt.
Die anderen waren ja alle aus besonderen Umständen (Tierschutz und schlechte Haltung)
16 Wochen und aus sehr schlechter Haltung - die hatte generell erst einmal Angst vor allem, hat sich aber schnell berappelt
10 Wochen alt und schon dritte Hand aus dem Tierheim
8 Wochen und aus einer Beschlagnahmung im Alter von 3 Wochen und mit 6 Wochen die Mutter verloren
 
Im anderen Thema war ich eben etwas verblüfft, und um das nicht OT werden zu lassen, frage ich nun hier getrennt nach: Wie war das denn mit euren Welpen in den ersten Tagen bei euch daheim?
Ich kann mir denken, auf welchen Thread du anspielst, und vielleicht ist mein Beitrag dort ein bisschen falsch rübergekommen. Ich versuche mal, die Situation hier noch etwas genauer zu beschreiben.

Rico war alles andere als verängstigt, als er im neuen Zuhause ankam. Die ganze Autofahrt hat er komplett verschlafen. Zuhause angekommen, kam er sofort aus der Transportbox gekrabbelt und hat sich umgeschaut. Was mir aber tatsächlich aufgefallen ist, ist, dass er den Untergrund - Parkettboden - scheinbar ungewohnt und etwas verunsichernd fand. Beim Züchter im Haus war der Boden gefliest, allerdings hatte er viele Matten/Teppiche ausgelegt, damit es für die Hunde nicht überall so glatt ist. Bei uns im Erdgeschoss liegen gar keine Teppiche, und Parkett kannte Rico wohl einfach nicht. Direkt nach der Ankunft setzte sich die ganze Familie im Kreis auf dem Boden, und Rico ist immer von einem Schoß zum nächsten gelaufen, hat sich auf den Schoß gesetzt und sich von dort aus weiter umgesehen. Wenn ich mit ihm in den Garten ging, oder auch in den ersten Stock, wo wir Teppichboden haben, ist er gleich viel ungehemmter herumgelaufen. Am Tag nach unserer Ankunft tapste er dann schon über den glatten Parkettboden, als habe er seit Wochen nichts anderes gemacht.

Lucy merkte man beim Umzug in ihr neues Zuhause absolut keine Veränderung an. Aber dort war die Situation auch anders; die Züchter wohnen fünf Minuten von uns entfernt und wir hatten Lucy mindestens einmal wöchentlich besucht, seit sie zehn Tage alt war. Zwar war sie zuvor noch nicht in unserem Haus gewesen, aber sie kannte uns alle und sogar Ronja schon sehr gut. Daher finde ich ihre Situation nicht so "repräsentativ".

Ronjas Umzug zu uns ist ja schon über zehn Jahre her, und ich war damals selbst fast noch ein Kind. An alle Einzelheiten kann ich mich daher nicht mehr erinnern. Ich weiß, dass ich sie damals nicht als verängstigt empfunden habe, aber sie war ja auch mein erster Hund. Somit hatte ich keine Vergleichsmöglichkeiten und war auch noch gar nicht so sensibel für die Körpersprache von Hunden, wie ich es heute bin.

Ich denke, dass das Verhalten des Welpen beim Umzug abhängig ist von seiner Rasse, seiner bisherigen Sozialisation und seinem individuellen Charakter. Ich würde es nicht sofort als "Alarmsignal" werten, wenn ein Welpe am Tag des Umzugs noch ein wenig unsicher ist. Schließlich ist er ein kleines Kind, das auf einen Schlag von seiner Mutter, seinen Geschwistern und seinem bisherigen Zuhause getrennt wird. Da finde ich Unsicherheit und vielleicht auch ein bisschen Angst und Traurigkeit vollkommen normal; rein von meinem empathischen Empfinden her. Ich bin aber auch der Ansicht, dass sich dies schnell legen sollte. Rico verhielt sich ab dem Morgen des zweiten Tages völlig normal; die Unsicherheit war regelrecht verflogen. Wenn ein Welpe tagelang sehr introvertiert bleibt und sich kaum traut, sein Nest zu verlassen, käme mir das auch komisch vor.

Liebe Grüße
Amica
 
Mit Lucky, dem 7.5 Jahre altem JRT hatte ich zu Hause einen Schatten- monatelang. Obwohl seine vorherige Halterin behauptete, er würde sich an Männern orientieren. Draußen musste er die erste Zeit wirklich an die Schlepp, denn er nutzte jede Gelegenheit zum Ausbüchsen. Ich denke dabei, dass lange Zeit noch kein Vertrauen, geschweige denn eine Bindung vorhanden war. Er wurde von seinem Frauchen sehr viel hin und her geschoben. Mit dem Alleinsein hatte er jedoch keinerlei Probleme. Aber was beide Hunde prima konnten, war zu "schreien",wenn ich mit dem jeweils anderen los bin. Das hörte aber gleich auf- solche Schauspieler.
Autofahren fanden beide von Anfang an gut, obwohl Aslan beim Abholen auch gebrochen hatte. Wir hatten die Beiden ja überall mit hingeschleppt, wir mussten ja unsere Lieblinge zeigen. Aslan immer cool und neugierig. Es kam trotzdem mit der Pupertät sein Wach- und Schutztrieb durch. Z.B. Gebell im Auto, wenn jemand zu nah kam, oder auch wenn ich mit ihm unterwegs war und ihm etwas nicht geheuer vorkam- Gebell. Das ist meiner Meinung nach rassebedingt.
 
Unter den Umständen, die der TS beschrieben hatte, fand ich es schon normal.

Ah, nun klärt es sich für mich allmählich etwas. Wenn mit den Aussagen in dem Thema mehr oder weniger gemeint war, "unter solchen Umständen zu erwarten", ist das natürlich was ganz anderes als ein normal im Sinne von "das gehört so", wie ich es verstanden hatte. Zu erwarten ist das sicherlich, wenn man einen Welpen aus defizitärer Aufzucht bei sich aufnimmt, normal im Sinne von "richtig und passt schon" dann wohl doch eher nicht.

Da bringt es nichts, den Welpenbesitzer noch mehr zu verunsichern, indem man sagt, der Welpe ist schlecht sozialisiert, könnte wesensschwach sein. Helfen kann man nur, indem man ihn erstmal beruhigt, erklärt, warum der Welpe sich so verhält und zu Geduld rät.

Und als, salopp gesagt, pädagogisches Vorgehen verstehe ich es um so mehr. Wobei ich mir da noch nicht so ganz schlüssig bin, ob nicht auch ein Hinweis auf mögliche Folgeschwierigkeiten und die Notwendigkeit eines überlegten Vorgehens sinnvoll wäre? *denk*
 
Der pädagogisch erhobene Zeigefinger hilft dem TE erstmal nicht weiter. ;)
Vielleicht hat er ja Glück, und die, ich sag mal suboptimale, Aufzucht hat keine Folgen. Noch mehr Verunsicherung kann er in dem Moment nicht brauchen.
 
Mehr als zu Geduld und Routine im Umgang mit dem Welpen kann man ja erst mal gar nicht raten.
 



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