Aber die Frage ist halt, ob man die Rassen so überhaupt weiter erhalten kann und sie so gebraucht werden. Viele nicht. Leider. Alle aussterben lassen? Der Bedarf nach Hunden die sich gut zum Begleithund eigenen ist doch groß (sind wir auch mal ehrlich - wie viele große reine Begleithunderassen gibt es?).
Der Bedarf wird sich erheblich verringern, es braucht auf Dauer in Masse nur noch drückjagdtaugliches Kanonenfutter. Da läuft halt in der Meute alles mit, was 4 Beine hat und kläffen kann. Dazu kommt die immer mehr verschwindende gesellschaftliche Akzeptanz der Jagd und die Auffassungen der künftigen Jäger von der Jagd als solche (eben als Freizeitevent ohne Bindung oder weitere Verantwortung und daher auch ohne Hund). Zusätzlich wird es immer weniger Niederwild geben und was will man da mit einem Vorsteher?
Die Umzüchtung auf die Light-Version hat bereits begonnen, was sich in immer geringer werdenden Prüfungsanforderungen spiegelt.
Das zu erstrebende Modell - nämlich der wesensfeste, gesunde und harte Gebrauchshund, der sauber im Schädel auch unter widrigen Umständen und bei körperlichen Herausforderungen seine Aufgaben erfüllt (und mit dem Oma oder die Enkel trotzdem spazieren gehen können, so wie früher die DDR-Drahthaare) hat ausgedient und wird mangels Aufgabe nicht mehr benötigt.
Der vernünftige Jäger legt sich nämlich nicht den Hund zu, von dem er träumt sondern den, mit dem er das machen kann, was seine Jagdmöglichkeiten hergeben.
Niemand, der ein reines Feldrevier hat und ein paar Tauben oder Enten, auch mal einen Fasan oder Fuchs, erlegt, legt sich einen Wachtel, eine Schwarzwildbracke oder einen Schweisshund zu.
Kein vernünftiger Jäger mit einem Waldrevier und Drückjagdanforderungen hält sich mit einem Labbi auf, die haben Terrier, Kopov-Bracken oder eben den Waldjäger schlechthin, den Wachtel.
Und der überlegt sich dreimal, ob er seinen mühsam ausgebildeten Hund auf eine fremde Drückjagd mitnimmt, damit der da womöglich von irgendeinem Behirnten mit einer Sau verwechselt wird. Oder von Schwarzwild dienstúnfähig geprügelt wird.
Was ist die Lösung? Bezahlte Meuten mit irgendwas, Terriern, allen möglichen Jagdhundrassen bis hin zu Schweisshunden oder Tieren, die irgendwo nicht taugen, aber noch gut genug sind für die Meute. Gibt es heute schon, immer mehr. Und immer mehr Mixe. Kanonenfutter halt.
Es wird neue Aufgaben für die Masse der Jagdhunde geben oder sie werden (wie etwa weitgehend schon der Deutsch-Stichelhaar) verschwinden.
So wie dieses Agility für Hüter. Das hat zwar mit der ursprünglichen eher ruhigen Verwendung nichts aber auch garnichts zu tun, aber es wird halt gemacht und ist populär.
Keine Ahnung, was das sein wird, irgendwelche Geländesachen vielleicht oder so eine Art Dummy-Arbeit, dass die Dummies mit irgendeinem Geruch vorstehen müssen. Irgendwas wird sich schon finden.
...die oft genug in Hunden endet, die für den reinen Familienhundhalter immer noch zu anspruchsvoll, für die eigentliche Arbeit aber ungeeignet sind, und so zwischen allen Welten hängen.
Das wird so kommen, ja. Mit all den damit verbundenen Problemen. Ein ideales Betätigungsfeld für allerlei Hundetrainer, Methodenentwickler, Bücherschreiber oder Hunde-Blogger.