Deutsch Kurzhaar für Nichtjäger - völlig abwegig?

[Benutzer593]

Das kann schon sein. Bei mir ist das so mit den Hütehunden - die Border und Aussies sind alle auch *ähm* langsam, lediglich der Cattle und der Kelpie haben Dampf.

Nicht alle, aber viele werden mittlerweile lahm ja... liegt daran, dass auch sie immer schwerer und auf Show gezüchtet werden. Es gibt aber immer noch recht coole Arbeitslinien, wo dir allein schon das Funkeln in den Augen der Hunde viel erzählt

 

[DieterI]

Gefühlt ist hier fast jeder zweite Hund ein Golden Retriever oder eben Labbi. In der Funktion als reiner Begleithund, also einer, der an der Flexi oder frei am Strand mitläuft . Mehr wird in der Regel nicht verlangt und auch nicht erwartet.

 

[lina27]

Wir haben sowohl in der Staffel, als auch in der Landesgruppe einen recht hübschen Prozentsatz an Labbis und davon fast alle aus Arbeitslinien.

Deren Pfeffer im Arsch kann durchaus mit dem von guten Aussies, Borders & Co. mithalten. Schnelle, spritzige Hunde mit einer schnellen Auffassungsgabe und ordentlicher Arbeitsbereitschaft. Nix mit langweilig... Ich bin so wirklich gar kein Retrieverfan aber sollte ich mal in die Verlegenheit kommen, einen Retriever zu nehmen, wird's ganz klar ein Working-Labbi

Ich bin ja auch fast ein Jahr lang regelmäßig mit einer Labradorhündin aus Arbeitslinie spazieren gegangen. Leider hatte ich nicht die Möglichkeit, da viel mit ihr zu machen - aber ich habe mir immer gedacht, dass man mit diesem Hund wirklich sehr vieles machen und sehr viel aus ihm rausholen könnte. Man hat wirklich gemerkt, dass in ihr sehr viel Power und ein großer Lernwille stecken. Dummyarbeit oder auch Mantrailing, da hätte die Hündin bei entsprechendem Training sicher tolle Leistungen zeigen können.

 

[LueLa]

Nicht alle, aber viele werden mittlerweile lahm ja... liegt daran, dass auch sie immer schwerer und auf Show gezüchtet werden. Es gibt aber immer noch recht coole Arbeitslinien, wo dir allein schon das Funkeln in den Augen der Hunde viel erzählt

Ich glaube Dir das sofort, ich kenne vereinzelt auch so Exemplare, aber in meinem Umfeld sind es eher so "trübe Tassen", die maximal bei Ball oder Stöckchen holen.

 

[Benutzer593]

Goldens sieht man hier auch immer wieder mal... die sind meist tatsächlich dick und langsam. Labbis gibt es sicher auch... aber wie gesagt, mein Wahrnehmungsfokus ist da irgendwie anders

 

[lina27]

Hier in Wien sehe ich eigentlich übrigens tatsächlich zu weit über 90 Prozent Labbis aus Showlinie. Meist werden sie auch als ganz normale Familienhunde gehalten und tatsächlich sind nicht wenige (leider) zumindest leicht übergewichtig.

AL-Labbis fallen mir auf Anhieb nur zwei ein: meine Gassihündin und eine ebenfalls schwarze Labbihündin aus der Nachbarschaft. Wobei ich grundsätzlich aber schon von dem was ich so höre das Gefühl habe, dass immer mehr Leute eher den AL-Labbis zugetan sind.

 

[Benutzer593]

Wobei ich grundsätzlich aber schon von dem was ich so höre das Gefühl habe, dass immer mehr Leute eher den AL-Labbis zugetan sind.

Was eine gefährliche Entwicklung ist, weil die meisten Leute gar keine Working Labbis brauchen

 

[lina27]

Oh ja, da hast du auch durchaus Recht.

Bei meiner Gassihündin war das ja im Grunde genauso. Eine meiner ersten Fragen an die Halterin war, ob sie mit ihrer Hündin denn irgendwas in Richtung Hundesport mache, aber sie meinte: "Nein, nur Waldspaziergänge und Joggen". Das fand ich schon schade, denn wenn ich so einen Hund hätte, würde ich mit dem unbedingt was arbeiten wollen. Und man konnte ja auch sehen, dass da viel Potenzial vorhanden war.

Insgesamt betrachtet habe ich hier ja auch so ein wenig den Eindruck, dass der Vizsla gerade zum "cooleren Labbi" wird. Es laufen hier extrem viele Vizslas rum, gerade Junghunde.

 

[towindyshores]

Was eine gefährliche Entwicklung ist, weil die meisten Leute gar keine Working Labbis brauchen

Richtig, und die meisten wollen die Eigenschaften auch gar nicht.
Ich finde es nur interessant, dass es so einige Rassen gibt, wo gerade die für Normal-Hundehalter angepriesene Showlinie optisch nicht dem Geschmack der Käufer entspricht.
Labrador zum Beispiel, finden doch die meisten mittlerweile zu massig und wollen lieber was eleganteres.
Beim Sheltie höre ich ständig, dass Käufer nach Linien mit wenig Fell fragen. Ebenso beim Langhaarcollie (wobei es da ja die kurzhaarige Alternative gibt).

Natürlich sollte man eine Rasse nicht nach Optik auswählen. Ich kann es aber voll verstehen, wenn man keinen Labbi aus SL will, auch wenn der vom Wesen perfekt passen würde.

 

[Benutzer593]

Richtig, und die meisten wollen die Eigenschaften auch gar nicht.
Ich finde es nur interessant, dass es so einige Rassen gibt, wo gerade die für Normal-Hundehalter angepriesene Showlinie optisch nicht dem Geschmack der Käufer entspricht.
Labrador zum Beispiel, finden doch die meisten mittlerweile zu massig und wollen lieber was eleganteres.
Beim Sheltie höre ich ständig, dass Käufer nach Linien mit wenig Fell fragen. Ebenso beim Langhaarcollie (wobei es da ja die kurzhaarige Alternative gibt).

Natürlich sollte man eine Rasse nicht nach Optik auswählen. Ich kann es aber voll verstehen, wenn man keinen Labbi aus SL will, auch wenn der vom Wesen perfekt passen würde.

Das Schlimme ist, dass viele die Eigenschaften eines Arbeitshundes nicht nur nicht brauchen, sondern auch gar nicht damit zurecht kommen.
Ich glaube aber zugegebenermaßen gar nicht, dass hier ausschließlich nach der Optik ausgesucht wird. Es ist heutzutage auch einfach Trend einen sportlichen, klugen, arbeitsfreudigen Hund haben zu wollen, weil die Leute denken, man könne die besonders gut erziehen und Bällchen holen und Leckerchen auf der Wiese aufsammeln sei ja eh Auslastung genug. Dass Arbeitsbereitschaft aber auch andere Seiten hat (selbst dann, wenn man auslastet), mit denen man erst mal klar kommen muss, das verstehen die wenigsten.

Es wurden mittlerweile schon einige Rassen kaputt gemacht, weil man zwar einen klugen Hund wollte, aber eben doch nicht... und die Zucht sind dann in interessante Richtungen entwickelt hat. Die KHCs sind mittlerweile auch Trendsetter schlechthin, wobei die im Vergleich ja immer noch gemäßigt sind.