Ich habe es verbockt...würdet ihr das Bellen weiter ignorieren,oder unterbrechen?

Dieses "Wuffen" kenne ich als Hinweis vom Hund das dort etwas beunruhigendes ist und du dich kümmern sollst.
Die Möglichkeit, die ich z.B. nachts mache, ist aufstehen mal eben aus dem Fenster schauen/wieder hinlegen und dem Hund zeigen ja du hast aufgepasst und ich habe es als ungefährlich eingestuft, dann schläft sie weiter.

Du hast deinem Hund gezeigt das er Gefahr meldet (Poltern) und bist zu ihm gegangen, dass hat ihn bestimmt gefallen denn du schützt ihn ja. ☺ Jetzt hilfst du ihm nicht mehr und er wird verständlicherweise lauter, ich würde ihn die nächste Zeit um aus der Schleife rauszukommen mitnehmen und ihm mehr Sicherheit vermitteln.
 
Also bin ich im Prinzip auf dem richtigen Weg,und er versucht es gerade deshalb noch mal intensiver durchzusetzen,bevor er dann einsieht,dass es keinen Sinn mehr hat,das Verhalten zu zeigen,weil er so oder so keine Aufmerksamkeit dafür bekommt...richtig?

Richtig. Hatte da erst einen Artikel dazu gelesen, finde es aber sicher nicht mehr. Vlt von Thomas Riepe.... Keeeine Ahnung.

Man merkt es bei sich selbst auch teilweise, dieses Phänomen. Wenn die Batterie der Fernbedienung zum Beispiel leer ist, drückt man eher noch häufiger auf die Knöpfe, weil es ja vorher auch immer funktioniert hat. Bevor man dann auf die Idee kommt... Mensch.. Könnte an den Batterien liegen.... So ausführlich kann ich das jetzt nicht ausführen, da ich unterwegs bin.... Und zu Hause nachher werde ich eh nicht mehr dran denken *lach*

Manchmal benötigt man auch für den Hund eine Alternative, wenn es sich vlt richtig verfestigt hat. Aber bei dir sehe ich noch eine Chance es so hin zu bekommen.
 
Du hast deinem Hund gezeigt das er Gefahr meldet (Poltern) und bist zu ihm gegangen, dass hat ihn bestimmt gefallen denn du schützt ihn ja. ☺ Jetzt hilfst du ihm nicht mehr und er wird verständlicherweise lauter, ich würde ihn die nächste Zeit um aus der Schleife rauszukommen mitnehmen und ihm mehr Sicherheit vermitteln.
Ich habe ehrlich gesagt nicht das Gefühl,dass er nach mir bellt,dass ich ihn schütze,da würde er nicht so bellen,sondern das wäre eher ein "Jaul-Bellen",und er kann sich ja frei bewegen,er entscheidet,ob er wieder mit mir hinunter geht,oder oben bleibt,und er könnte jederzeit zu mir kommen,anstatt zu bellen.
Das erste Wuffen war mit Sicherheit melden,aber das Bellen inzwischen schätze ich als Protest- Bellen ein,weil er mich dazu bringen will,ihm die Aufmerksamkeit zu geben,die er eben die ganze Zeit für das Bellen bekommen hat.
Sonst würde er ja am Ende nicht motzen...

Die Idee,ihn die nächste Zeit mit hinunter zu nehmen,um ihn aus der Schleife raus zu holen,finde ich aber gut,gerade weil es für mich wirklich extrem schwer ist,ihn zu ignorieren...:(

Ich werde nun schauen,wie es sich die nächsten Tage entwickelt.
Wenn das Bellen wieder weniger wird,nachdem er gesehen hat,dass ich auch nicht reagiere,wenn er es intensiver versucht,versuche ich es weiter mit ignorieren.
Sollte er allerdings weiter in der Intensität von heute bleiben,werde ich ihn erstmal eine zeitlang bewusst mit runter zu nehmen,um ihn so aus dem Verhalten zu nehmen.

Angenommen ich nehme ihn dann eine zeitlang mit runter,lasse ihn dann wieder nach oben wenn er das möchte,und er wufft wieder "normal"wegen des Polterns unten,dann ignoriere ich das Wuffen aber einfach,oder?
Sonst habe ich ja wieder das Gleiche wie vorher...
 
Vor allem erst mal: Kompliment, so selbstkritisch und reflektiert gehen die wenigsten an ein Problem ran! :)

Insgesamt gibt es einige gute Aspekte:

  • Du hast den Fehler rechtzeitig erkannt
  • Du konntest die Belohnung (Aufmerksamkeit) identifizieren
  • Noch besser, diese Belohnung hast du voll unter Kontrolle (für manche Hunde ist bellen selbstbelohnend, da wird es deutlich schwieriger)
  • Dein Hund zeigt sogenannten "Löschungstrotz". Das klingt jetzt doof, zeigt aber, dass er sich mit der Frage "lohnt es sich noch" beschäftigt.
Der einzige Haken ist, dass dieser Löschungstrotz bei euch wahrscheinlich etwas intensiver bzw. mehrmals gezeigt wird, weil du ihn vorher unbeabsichtigt auf Hartnäckigkeit bzw. Intensivierung des Bellens trainiert hast. Aber auf dem richtigen Weg bist du offenbar.

Angenommen ich nehme ihn dann eine zeitlang mit runter,lasse ihn dann wieder nach oben wenn er das möchte,und er wufft wieder "normal"wegen des Polterns unten,dann ignoriere ich das Wuffen aber einfach,oder?
Sonst habe ich ja wieder das Gleiche wie vorher...

Genau so ist es! :) Bzw. hättest du nicht das gleiche wie vorher, sondern wesentlich hartnäckiger. Denn dann hätte er gelernt, dass er eben nur ganz besonders dran bleiben muss damit es funktioniert. Und DAS willst du ja auf keinen Fall erreichen ;)
 
Vielen Dank für Deine Erfahrungen.
Also so extrem,dass ich mir die Backsteine wünsche ist es nicht ;)
Das ignorieren allerdings fällt mir extrem schwer-nicht weil das Bellen so nervig wäre,sondern weil es mir extrem schwer fällt,meinen Hund zu ignorieren :(


Aber wenn die Variante"ignorieren"die richtige ist,dann muss ich da eben durch...ich habe ja ehrlich gesagt die Hoffnung,dass es nicht so lange dauert,weil er das Verhalten ja noch nicht so lange zeigt,und es ja damit eigentlich noch nicht so gefestigt sein kann...aber auch wenn es lange dauert,muss ich da eben durch ... :confused:
Es wird nicht lange dauern, denn blöd sind sie nicht unsere Hunde.
Das Problem legt wirklich darin ihn tatsächlich zu ignorieren.
@ Mestchen beschrieb es ja schon treffend.
Aber es ist zu schaffen.
Ich habe das bei zwei Cockern geschafft, obwohl die mich mit ihrem ' ich bin am verhungern Blick " hypnotisiert haben.
Ist eines der härtestens Training der Welt.;+)
 
Wenn sich ignorieren für dich "falsch" anfühlt, dann würde ich es lassen.
Du bist hier in nem Forum - es gibt viele verschiedene Ansichten, und kaum eine ist wirklich "falsch"- und vor allem denkt dabei jeder an seine Hund/seine bisherigen Hunde.
Niemand aber kennt genau deinen hund - nur du weißt was bei euch funktioniert.

Ich z.B. bin kein Fan vom ignorieren - einfach weil ich bisher die Erfahrung gemacht habe, dasses bei keinem mir bekannten Hund etwas gebracht hätte.
Auch bei meinem Hund bringt ignorieren nichts - das Problem bleibt, und wird meist sogar schlimmer.
(dieselbe Erfahrung habe ich übrigens auch als Erzieherin im Kindergarten gemacht - und auch im Privatbereich - Probleme werden niemals besser wenn man sie ignoriert)

Wäre ich an deiner Stelle (halt mit meinem Hund),
würde ich ein anderes Morgenritual einführen.
Hund erstmal unten lassen (auf die Decke schicken z.B. oder Tür zu machen, oder Futterbeschäftigung (Wenn du TF gibst, den Kong z.B.), ode rnoch ne Runde spielen, oder kurz nen neuen Trick lernen - irgendwas anderes um das Muster zu durchbrechen.)

Ich würde das auch mal wechseln denke ich - also mal Decke, mal Kong, mal tricksen.
Nach ein paar Wochen würde ich mal gucken ob er, auch ohne meine Ablenkung, immer noch nach oben geht und wufft.

Wenn er nach meinem neuen Ritual wieder hoch geht um zu wuffen (bzw nach den Wochen der Probierphase wieder anfängt),
denke ich würde ich grummelig hochgehen und ihn mit strenger Stimme runter schicken.
(Ich darf auch mal pampig auf ein Verhalten meines Hundes reagieren ;) ich lebe ja mit ihm - mit positiven und negativen Emotionen - das gehört dazu. mein Leben mit Hund ist nicht ein einziger Trainingsmarathon ...)

Das ist dann zwar Aufmerksamkeit - jo, aber, zumindest von meinem Hund, keine gewollte Aufmerksamkeit.

Voraussetzung hierfür ist natürlich, dass er diese Kommunikation dann versteht (wir haben dafür ein "Ab-Kommando" - mit Fingerzeig gehts dann dorthin wo ich hinzeige ). Und auch dass ein gemütlicher, sicherer, schöner Rückzugsort ebenfalls dort vorhanden ist, wo ich ihn hinschicke.
 
Ich z.B. bin kein Fan vom ignorieren - einfach weil ich bisher die Erfahrung gemacht habe, dasses bei keinem mir bekannten Hund etwas gebracht hätte.

Da würde ich dir in 98% aller Fälle recht geben. Das liegt aber meist an zwei Dingen: Zum einen weiß der Hund keine für ihn sinnvolle Alternative, und zweitens bleibt die eigentliche Belohnung des Verhaltens weiter bestehen. Sei es, weil Bellen einfach entlastet und sich damit gut anfühlt, oder sei es, weil die geklauten Kekse genauso gut schmecken wenn niemand es bemerkt :p

Das hier klingt allerdings nach einem der 2%, wo es eben doch klappt. Denn der Hund handelt nicht aus einer für ihn schwierigen Situation, für die sich das Bellen als Lösung bewährt hat, und die Belohnung besteht ausschließlich aus Aufmerksamkeit. Und in solchen Momenten funktioniert das Entziehen der Belohnung, also das Ignorieren.
 
@Manfred007 Probleme werden durch ignorieren nicht besser, wenn man welche hat, stimmt.
Aber hat der Hund denn ein Problem ?

Wenn schon mit Menschen verglichen wird.
Sehe ich ein vierjähriges Kind vor mir, das mit dem Fuß aufstampft " Ich will aber nicht " ständig wiederholt.
 
weil es für mich wirklich extrem schwer ist,ihn zu ignorieren...

Dazu noch ein kleiner Gedanke: Du ignorierst ja nicht ihn, sondern sein nerviges bellen! Erinnert mich ein wenig an quengelnde Kinder, die sich auf diese Art unbedingt durchsetzen wollen. Da ignoriere ich ja auch nicht das Kind, erst recht breche ich unsere Beziehung nicht ab, sondern lasse nur das Gequengel ins Leere laufen. (Was natürlich bei Kindern einfacher ist, denn mit denen kann man reden. Ich weiß nicht wie oft ich schon in solchen Momenten gefragt habe, "und wann hätte das bei mir je funktioniert? ;)" - was üblicherweise mit einem verschmitzten Grinsen des Kindes beantwortet wird... )
 
Da würde ich dir in 98% aller Fälle recht geben. Das liegt aber meist an zwei Dingen: Zum einen weiß der Hund keine für ihn sinnvolle Alternative, und zweitens bleibt die eigentliche Belohnung des Verhaltens weiter bestehen. Sei es, weil Bellen einfach entlastet und sich damit gut anfühlt, oder sei es, weil die geklauten Kekse genauso gut schmecken wenn niemand es bemerkt :p

Das hier klingt allerdings nach einem der 2%, wo es eben doch klappt. Denn der Hund handelt nicht aus einer für ihn schwierigen Situation, für die sich das Bellen als Lösung bewährt hat, und die Belohnung besteht ausschließlich aus Aufmerksamkeit. Und in solchen Momenten funktioniert das Entziehen der Belohnung, also das Ignorieren.


Sehe ich hier auch so. Klar, manche übertreiben es mit dem ignorieren. Wenn dann auch noch so jemand wie Rütter sagt, ignorieren macht 80 Prozent der Erziehung aus, dann weißte was bei den unwissenden los geht. Man darf den Hund nicht die ganze Zeit ignorieren, aber situationsbedingt kann es helfen und ist manchmal unerlässlich, wenn er danach aber trotzdem gezeigt bekommt "Hey, du bist immer noch ein Teil von uns und wir kümmern uns um einander" dass ist natürlich ganz wichtig, sonst bekommt der Hund nämlich ein ganz anderes Gefühl.
Gibt ja so Leute die ihren Hund aus Strafe den ganzen Tag oder noch länger ignorieren und wie Luft behandeln. Für so ein soziales Tier, was ein Zusammengehörigkeitsgefühl braucht, unglaublich grausam.
Aber hier, ist es einfach mal was anderes, hihi.
Aber du hast natürlich recht @Manfred007 !
 



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