Trainingsleine von Cesar Millan

So etwas in der Art meinte ich bisher auch rausgelesen zu haben. Ich muss aber zugeben, dass ich das rein gefühlsmäßig überhaupt nicht nachvollziehen kann. (Rein argumentativ kann man so ziemlich alles belegen. Und das Gegenteil davon auch.)

Ich meine, da steht vor mir ein denkendes, fühlendes Lebewesen, das mir anvertraut ist. Mein Hund ist mir auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, und darauf angewiesen, dass ich empathisch und liebevoll mit ihm umgehe. Es ist ohnehin schon erstaunlich, dass Hunde uns in dieser Lage so unendlich viel Vertrauen entgegenbringen. Dieses Vertrauen zu enttäuschen, indem ich bewusst grob mit ihm umgehe? Wie kann ich das tun??

Natürlich habe ich eine Verantwortung meinem Hund gegenüber, und befinde mich ihm gegenüber in einer Machtposition. Die Frage lautet doch, wie übe ich diese Macht aus: Als eine wohlwollende, beschützende Macht ähnlich einem fürsorglichen Elternteil gegenüber seinem Kind? Oder selbstherrlich, indem ich meine Möglichkeiten einfach ausspiele, wie es mir am besten in meinen Plan passt?

Ich nehme da den Teil mit der Verantwortung sehr ernst. Ich habe mir das Recht angemaßt, über meinen Hund zu bestimmen. Das kann ich nur dann vertreten, wenn ich mir auch zutraue, dieser Verantwortung auch gerecht werden zu können. Und somit erwarte ich von mir, einen Weg der Erziehung und Ausbildung finden zu können, der ohne Gewalt auskommt.

Ob man das Vertrauen seines Hundes durch ein aversives Mittel verliert kommt meiner Meinung nach auf das Mittel, die genaue Anwendung, die Situation und den Hund an.

Ich sehe mich in der Verantwortung meinen Hund nicht als Kindersatz oder Puppe zu sehen, sondern ihn entsprechend seiner Anlagen ernstzunehmen und auszulasten. Um dies vernünftig zu gewährleisten folge ich keinem Methodenkatalog der einer Weltanschauung unterliegt, sondern passe mein Verhalten den Gegebenheiten an.

Du benutzt eine Schleppleine, richtig? Genau genommen ist selbst das ein avervsives Mittel. Hast du damit das Vertrauen deines Hundes enttäuscht? Ich denke nicht.
 
Ob man das Vertrauen seines Hundes durch ein aversives Mittel verliert kommt meiner Meinung nach auf das Mittel, die genaue Anwendung, die Situation und den Hund an.

Ich sehe mich in der Verantwortung meinen Hund nicht als Kindersatz oder Puppe zu sehen, sondern ihn entsprechend seiner Anlagen ernstzunehmen und auszulasten. Um dies vernünftig zu gewährleisten folge ich keinem Methodenkatalog der einer Weltanschauung unterliegt, sondern passe mein Verhalten den Gegebenheiten an.

Du benutzt eine Schleppleine, richtig? Genau genommen ist selbst das ein avervsives Mittel. Hast du damit das Vertrauen deines Hundes enttäuscht? Ich denke nicht.


Ich frage mich nach wie vor, welchen Sinn Du darin siehst, dem Hund ein Halsband ohne Zugstop anzulegen.
Es sei denn, Du wirst Deinem Hund anders nicht Herr und kannst ihn nur dann noch halten, wenn er keine Luft mehr bekommt.

Erzieherischen Sinn hat das Teil ja nicht.
 
Ob man das Vertrauen seines Hundes durch ein aversives Mittel verliert kommt meiner Meinung nach auf das Mittel, die genaue Anwendung, die Situation und den Hund an.

Das sehe ich auch so.

Und nein, ich bin keine Jägerin. Und benutze auch keine Würge- oder Stachelhalsbänder oder teletakt.

Trotzdem habe ich in manchen Fällen bei der Hundeerziehung auch aversive Mittel eingesetzt. Dosiert und dem Charakter des entsprechenden Hundes angemessen. Ist ja kein Dauerzustand.
Wie bei vielen Dingen sollte man auch da differenziert sehen.
 
Das sehe ich auch so.

Und nein, ich bin keine Jägerin. Und benutze auch keine Würge- oder Stachelhalsbänder oder teletakt.

Trotzdem habe ich in manchen Fällen bei der Hundeerziehung auch aversive Mittel eingesetzt. Dosiert und dem Charakter des entsprechenden Hundes angemessen. Ist ja kein Dauerzustand.
Wie bei vielen Dingen sollte man auch da differenziert sehen.

Das sehe ich genauso.

Letztendlich schließt die Verantwortung seinem Hund gegenüber ja auch ein, dass man ihn sicher führen kann. Sicher für Wildtiere, sicher für den Hund.
Früher war ich ein totaler Wattebauschwerfer und dachte ich schaffe alles. Mit Geduld, guten Methoden, Clicker und der richtigen Belohnung schaffe ich alles. Dann habe ich mir eine Hündin gekauft die sich als totale Jagdsau entpuppte. Eine Jagdsau mit einem gewaltigen Dickkopf und der Neigung den eigenen Willen auch körperlich durchsetzen zu wollen. Und ich musste einsehen: ich schaffe nicht alles nur mit Leckerchen. Ich musste meinem Hund eine andere Halterin sein, als ich es bei meinen vorherigen Hunden war. Nicht weil ich will, dass sie "funktioniert", sondern weil sie eine andere Führung braucht, als es dieser oder jene Hund bräuchte.

Ich habe mich durch Abby sehr verändert. Ich musste mir so oft eingestehen, das sich falsch lag. Musste so viel an mir arbeiten.
Ich reflektiere immer wieder was ich tue und reflektiere meine Methoden und meinen Umgang mit Abby.
Ich setze auch aversive Mittel ein (nein, keine Würger oder Stachler).
Ich liebe meinen Hund abgöttisch und habe eine enge Bindung zu ihr. Diese Bindung haben wir vor allem, seit ich ihr die Halterin bin, die sie braucht.
 
Es geht in diesem Thread aber nicht darum, ob man aversive Mittel zur Hundeerziehung einsetzen soll oder nicht.

Es geht einzig um die Traningsleine von CM.
Und die ist für mich in keinem Fall zu rechtfertigen.
Sie hat auch dann, wenn man sie nicht erzieherisch nutzt, nicht denselben Sinn wie eine entsprechende Leine mit Zugstopp, weil sie bei einer falschen Bewegung dem Hund die Luft abschnürt.
 
Jetzt hab ich gerade mehrere nicht gerade intelligente "HÄ??" in den Augen...

Ich sehe mich in der Verantwortung meinen Hund nicht als Kindersatz oder Puppe zu sehen, sondern ihn entsprechend seiner Anlagen ernstzunehmen und auszulasten.

Was in aller Welt hat denn das damit zu tun, wie ich meinem Hund etwas beibringe?

Du benutzt eine Schleppleine, richtig? Genau genommen ist selbst das ein avervsives Mittel.

Also ganz von vorn: "Aversiv" bedeutet laut Duden "Widerwillen hervorrufend". Das kann man nun noch länger ausführen, aber im Kern kommt das hin. Eine Leine ohne Zugstop, die hinter den Ohren angelegt wird, ist eindeutig aversiv, weil ziemlich aua. Eine Schleppleine kann aversiv sein, wenn man den Hund volle Kanone reinrennen lässt - weil ziemlich aua. (Und durch die Plötzlichkeit auch noch erschreckend obendrein.) Eine Schleppleine, die zur Sicherheit dran ist und irgendwann einfach (angekündigt und weich eingebremst) den Radius begrenzt, ruft keinerlei Meideverhalten hervor. Aber ziemlich spannend, was da alles in einen Topf geworfen wird, um auch grobe Mittel zu rechtfertigen.

Und in Bezug auf den Charakter des einzelnen Hundes: Davon hängt ab, was genau aversiv wirkt und was nicht. Wo für ein Sensibelchen schon ein schärferes Wort die Welt zusammenbrechen lässt (und somit aversiv ist), ist für einen Grobmotoriker auch mancher Rempler einfach eine ganz normale Alltagsgeste (und somit nicht aversiv). Was bedeutet: Ich kann mit Hunden durchaus je nach Typ verschieden umgehen, ohne dabei aversiv zu werden. Wenn ich aber nach Definition aversiv werde, dann hab ich eindeutig bei meinem Hund eine Schmerzgrenze überschritten. Und das per se gutzuheißen finde ich sehr bedenklich.
 
Wie rufst du denn Widerwillen hervor, ohne dass es dem Hund merklich unangenehm wird?

Um bei dem Beispiel von Sturmgeweiht zu bleiben: Indem man den Hund mit einer Schleppleine in seinem Bewegungsradius einschränkt. Der Hund möchte wo hin, wird aber körperlich davon abgehalten. Das ist insofern schon ganz richtig, dass das streng genommen als aversiv bezeichnet werden kann.
 



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