Sprühhalsband & eure Erfahrungen/Tips

Zum Thema: was ist aversiv & was nicht...

Was aversiv ist oder nicht, entscheidet üblicherweise der Hund...

Für meinen Collie ist es aversiv, wenn ich genervt durchatme und die Augenbraue hochziehe. Loomie bekommt sowas üblicherweise nicht einmal mit ;)
 
Uangenehm ist ja noch nicht aversiv - und es wird ja nicht ständig vibrierend eingesetzt. Ansonsten ist es für mich auch nur ein Mittel, Aufmerksamkeit zu erzeugen.



Ich denke eher, es macht aufmerksam und ein Ruf kommt besser "durch". Wenn man es bei tauben/blinden Hunden behutsam angewöhnen und anwenden kann (die versinken ja auch mal in einer Geruchsspur oder sind stark abgelenkt),kann man das zu Antijagdzwecken auch.

So sehe ich das auch.

Ein "aufmerksam machen", mehr ist das im Grunde nicht mit dem Vibrationshalsband.

Ich mache meine Hunde auch aufmerksam. Wenn sie in unmittelbarer Nähe sind, aber bspw. in eine Schnuffelspur versunken oder buddeln, stupse ich den Hund an. (ist das jetzt auch aversiv?)
Ist der Hund weiter weg, würde ich auch so ein HB nehmen (wenns nicht so teuer wäre). So nehme ich auf die Entfernung Discs. Das habe ich so konditioniert, dass es bei klappern was besonders Feines gibt.
Ich könnte auch pfeifen (wenn ichs könnte;)).

Würde ich natürlich nicht bei sehr sensiblen Hunden einsetzen, die ängstlich oder sogar panisch auf so einen Reiz reagieren. Aber für den "Normalhund" ist das einfach nur: paß auf, guck mal oder so.
 
Ich denke eher, es macht aufmerksam und ein Ruf kommt besser "durch". Wenn man es bei tauben/blinden Hunden behutsam angewöhnen und anwenden kann (die versinken ja auch mal in einer Geruchsspur oder sind stark abgelenkt),kann man das zu Antijagdzwecken auch.
Das kann man ganz bestimmt. Ich denke, die Frage ist, zu welchem Zweck man das Vibrationshalsband beim Antijagdtraining einsetzt: Will man den Hund einfach nur aufmerksam machen, oder will man den Hund tatsächlich durch einen Schreckreiz bestrafen bzw. ihm das Jagen verleiden (und wählt ein Vibrationshalsband, weil Elektroschocker einem zu heftig sind)? Ersteres finde ich okay, weil man in diesem Fall den Hund im Voraus an das Halsband gewöhnen würde. Letzteres fände ich zwar nicht tierschutzrelevant und gegebenenfalls (wenn die Jagdproblematik extrem genug ist) vielleicht sogar gerechtfertigt. Es würde für mich aber schon in Richtung aversive Trainingsmethode gehen.

So nehme ich auf die Entfernung Discs. Das habe ich so konditioniert, dass es bei klappern was besonders Feines gibt.
Ich könnte auch pfeifen (wenn ichs könnte;)).
Die Discs sind für mich auch so ein Grenzfall. Ich habe mal eine Hundehalterin getroffen, deren Hund wahnsinnig versessen auf Pflaumen war und die mitsamt Kernen verschlang. Diese Dame hielt ihren Hund mithilfe des Discs davon ab, Pflaumen zu fressen. Anfangs, so berichtete sie, hat sie die Discs in Richtung des Hundes geworfen, inzwischen klappert sie nur noch in der Hand damit. Der Hund bekommt dabei eindeutig einen Schreck; beim Klappern der Discs geht sofort die Rute runter und er nimmt eine beschwichtigende Haltung an. Das ist für mich schon eine eher aversive Methode. Ob sie nicht evtl. gerechtfertigt ist, um den Hund davon abzuhalten, giftige Pflaumenkerne zu fressen, ist ja eine andere Frage, und die lasse ich jetzt mal dahingestellt.
Bei dir, RosAli, ist die Situation eine ganz andere, weil du das Geräusch der Discs positiv aufgebaut hast.
Ich finde, viele Erziehungsmittel sind nicht unbedingt per se aversiv oder nicht, sondern die Art, wie man sie einsetzt, ist aversiv, oder auch nicht. Auch ein Clicker kann aversiv verwendet werden, wenn man den Hund so konditioniert, dass auf den Click etwas Unangenehmes folgt.
Und dann gibt es davon unabhängig noch die Streitfrage, ob aversive Erziehungsmethoden in bestimmten Einzelfällen eingesetzt werden dürfen, oder ob sie grundsätzlich abzulehnen sind.

Was aversiv ist oder nicht, entscheidet üblicherweise der Hund...
So kann man es wohl auch ausdrücken.:)

Liebe Grüße
Amica
 
@Blumenfee: Ja du hast recht, so wie du das aufnimmt, kommt das alles komisch rüber. Mir ist bewusst, dass in Foren und Überall Menschen unterschiedliche Erfahrungen, Meinungen haben, deshalb lese ich hier, tausche mich aus. Anscheinend hast du einiges falsch verstanden. Ich kann es nicht so wie ich es will erklären. Und ich müsste viel weiter ausholen um einiges zu erklären, damit es verständlicher wird. Das ist hier, aber nicht mein Ziel und deshalb nehme ich mir raus dies zu lassen. Danke für deine vielen Tipps, sind nicht neu für mich. Deine Erwartungshaltung ist lobenswert. Es gibt manchmal Schicksale die einen Menschen verändern und jeder Mensch reagiert anders und verarbeitet anders. Aber ich lese gerne weiter eure Diskussion über den aversiven Reiz weiter ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Meines Erachtens stellt das Vibrationshalsband einen Grenzfall dar. Wenn man einen (z.B. tauben) Hund behutsam daran gewöhnt, sodass es für ihn ein ganz normales Abrufkommando oder ein "Hallo, hier spielt die Musik"-Kommando ist, finde ich es nicht aversiv. Wenn man den Hund nicht daran gewöhnt und ganz gezielt darauf setzt, dass er sich durch die Vibration erschreckt, und deshalb z.B. eine Jagd abbricht, finde ich es schon aversiv.
Grundsätzlich kann man es aber auf gar keinen Fall mit Stachel- oder Elektroschockhalsbändern gleichsetzen - auch innerhalb der aversiven Trainingsmethoden, gibt es eben noch deutliche Abstufungen...

Liebe Grüße
Amica

Für meine Hündin wäre so ein Vibrationshalsband der Weltuntergang. Sie würde um ihr Leben laufen.
Sie könnte sich den plötzlichen "Angriff" in der Halsgegend (für den Hund die Stelle, an der er getötet werden kann) nicht erklären. Vermutlich hätte ich Monate lang Aufbauarbeiten zu leisten, um sie wieder in einen "Normalzustand" zu bekommen.
Mein Rüde dagegen würde nicht mal Kenntnis vom Halsband oder dem Training damit nehmen. Davon würde er sich in keinster Weise beeindrucken lassen.

Zum Thema: was ist aversiv & was nicht...

Was aversiv ist oder nicht, entscheidet üblicherweise der Hund...

Für meinen Collie ist es aversiv, wenn ich genervt durchatme und die Augenbraue hochziehe. Loomie bekommt sowas üblicherweise nicht einmal mit ;)

Was ist aversiv / aversive Trainingsmethode?
Widerwillen hervorrufen, starke Ablehnung hervorrufend, als aversiv können auch die Reize selber bezeichnet werden und so kann beispielsweise Schmerz ein aversiver Reiz sein. Also ist die aversive Trainingsmethode eine Methode, bei der über Schmerz und unangenehme Reize gearbeitet wird.
 
Ah, ok. Das wäre dann die Fiktion, dass jegliche Erziehung ausschließlich positiv vonstatten ginge. Sowas sichert immerhin den Hundetrainern Dauerkunden.

Dann wäre eine Leine an einem Hund, der gerne freilaufen möchte und Mühe hat, sich an derselben "zu benehmen", ja auch aversiv.

Ist tatsächlich die Theorie vieler.
Ein Hundetrainer aus den USA den ich eigentlich sehr mag, behauptet sogar man könne völlig ohne Verbote auskommen. Schon bei der Welpenerziehung. Unerwünschte Verhaltensweise müsste man nur umlenken, aber man bräuchte keinerlei Verbot, kein Abbruchsignal.
Klingt in der Theorie ganz nett und man kann ja auch versuchen sich weitestgehend daran zu halten. Aber je nach Hund sieht die Realität einfach anders aus.
 
@Blumenfee: Ja du hast recht, so wie du das aufnimmt, kommt das alles komisch rüber. Mir ist bewusst, dass in Foren und Überall Menschen unterschiedliche Erfahrungen, Meinungen haben, deshalb lese ich hier, tausche mich aus. Anscheinend hast du einiges falsch verstanden. Ich kann es nicht so wie ich es will erklären. Und ich müsste viel weiter ausholen um einiges zu erklären, damit es verständlicher wird. Das ist hier, aber nicht mein Ziel und deshalb nehme ich mir raus dies zu lassen. Danke für deine vielen Tipps, sind nicht neu für mich. Deine Erwartungshaltung ist lobenswert. Es gibt manchmal Schicksale die einen Menschen verändern und jeder Mensch reagiert anders und verarbeitet anders. Aber ich lese gerne weiter eure Diskussion über den aversiven Reiz weiter ;)

Es ist natürlich möglich, dass ich das alles falsch verstehe - dann hätte ich mich aber natürlich auch gefreut, wenn du erklärst, wo genau die Missverständnisse auftreten. Ich hatte ja zu Beginn erst mal ein paar Fragen zum besseren Verständnis gestellt, auf die du auch nur mäßig eingegangen bist.

Allerdings kann ich dich natürlich auch nicht zwingen alles hier darzulegen, wenn du das offenbar nicht willst. Letztendlich muss eh jeder selbst wissen, was er tut und auch mit den Konsequenzen leben ;)
 
@Lichterflug, deswegen meine Frage, wo man da (für sich) die Grenze zieht. Ich selber habe keine Probleme damit, wenn bis zu einem gewissen Grad aversive Reize - auf den Hund und die Situation abgestimmt - angewandt werden, weil ich die Meinung vertrete, dass das Leben auch für einen Hund nicht nur ein Ponyhof mit Glitzer und Zuckerwatte überall ist. Mich hat es nur in dem Zusammenhang interessiert, da du ja selber praktische Erfahrungen damit hast und es bei Aggressionsproblemen komplett ablehnst. Aber auch hier gibt es Hunde, die man mit einem Hilfshalsband (Sprüher o. Vibration) erstmal aus dem Verhalten rausholen kann, um dann mit ihnen arbeiten zu können. Bzw., die man so für den Ernstfall absichern kann, wie du es bei Abby machst, quasi für den Worst Case und ob dann die Benutzung nicht "gerechtfertigt" wäre. Genauso wie es das Gegenteil gibt, die sich weder von Sprüher noch E-Band beeindrucken lassen, egal ob jetzt in so einem Fall oder beim Jagen.

Uangenehm ist ja noch nicht aversiv - und es wird ja nicht ständig vibrierend eingesetzt. Ansonsten ist es für mich auch nur ein Mittel, Aufmerksamkeit zu erzeugen.

Ich denke eher, es macht aufmerksam und ein Ruf kommt besser "durch". Wenn man es bei tauben/blinden Hunden behutsam angewöhnen und anwenden kann (die versinken ja auch mal in einer Geruchsspur oder sind stark abgelenkt),kann man das zu Antijagdzwecken auch.
Das ist eben die Frage, jeder interpretiert aversiv anders. Manch einer findet es schon aversiv, wenn der Hund mal einen verbalen Rüffel bekommt und nicht mit tausend Alternativverhalten geclickert und Belohnungsstufen bespaßt wird, andere können darüber nur müde lächeln.

Ich finde den Ansatz mit einem Vibrationshalsband als Mittel zur Aufmerksamkeit bei der Antijagd interessant, nur ist es da auch wieder die Frage, ob der ein oder andere Hund im Jagdmodus es noch wahrnehmen kann.
 
Ich lehen aversive Methoden mittlerweile auch nicht mehr komplett ab. Es kommt für mich auf den Hund und die Situation an.
Bei Leinenaggressionen, Unverträglichkeit und Co. sehe einfach die Gefahr, dass man das Problem damit verstärkt. Aversive Methoden haben natürlich immer ihre Gefahren, aber besonders bei diesen Themen geht es meiner Erfahrung nach besonders oft und besonders massiv in die Hose. Häufiger und massiver, als aversive Methoden bei Themen wie Anti-Jagdtrainung in die Hose gehen.

Wenn ein wirklich erfahrener Hundetrainer sowas bei diesen Themen anwedet und damit gute Erfolge erzielt, okay, dann will ich nichts sagen. Bei Normalhundehaltern halte ich die Kombi aus Sprühhalsband und Artgenossenaggression aber für extrem unglücklich und gefährlich.
 
Ich finde den Ansatz mit einem Vibrationshalsband als Mittel zur Aufmerksamkeit bei der Antijagd interessant, nur ist es da auch wieder die Frage, ob der ein oder andere Hund im Jagdmodus es noch wahrnehmen kann.

Das nimmt absolut nicht jeder Hund wahr. Es gibt auch Hunde die dann kein E-Halsband mehr wahrnehmen. Und es gibt Hunde die beim E-Halsband kaum zucken, aber ein Sprühhalsband richtig schlimm finden. Das ist ganz individuell. Genauso wie die Frage, wie der Hund nach dem Reiz damit umgeht. Von traumatisiert über beeindruckt hin zu keinerlei Reaktion ist da bei allen Geräten alles möglich.

Nun ist natürlich die Frage: Braucht man überhaupt ein Halsband irgendeiner Art, wenn der Hund sich von sowas läppischem wie einem Vibra-Halsband stoppen läßt? Hätte man dann nicht genauso gut mit anderen Methoden weiter arbeiten können? Die Antwort ist vermutlich Ja ^^ Aber das muss jeder für sich selbst enstcheiden und die Methoden finden, die einerseits zwar vertretbar ist und dem Hund nicht schadet, die es einem aber ermöglicht den Hund sicher führen zu können.
 



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