Ich bin mal so frech und sage dazu, was ich mir denke
Pflegeplatz hat 12 Jahre Hundetrainererfahrung.
Von einer Person mit 12 Jahren HundeBETREUUNGSerfahrung erwarte ich
unter anderem folgende Fertigkeiten:
- einen reaktiven Hund in Labradorgröße ohne Hilfsmittel sicher führen zu können
- einen ankommenden, angreifenden Hund abwehren können
- eine Rauferei zwischen zwei Hunden fachgerecht zu trennen
Von einer Person mit 12 Jahren HundeTRAINERerfahrung erwarte ich
zusätzlich folgende Fertigkeiten:
- ausreichend Erfahrung, um sich von den eigenen Emotionen nicht völlig aus dem Konzept bringen zu lassen
- genug Fachwissen, um nicht auf die Idee zu kommen, einen Hund dafür zu bestrafen, dass man seine eigenen Emotionen nicht unter Kontrolle hat und diese sich auf den Hund übertragen, sodass dieser dann reagieren muss
Deine Betreuungsperson scheint offenbar keine dieser Fertigkeiten zu besitzen. Das spricht mal überhaupt nicht für sie/ihn. Da du deinen Hund aber gerne weiterhin dorthin geben möchtest, eröffne ich dir gerne noch andere Möglichkeiten, wie man mit so einem Problem kurzfristig umgehen kann.
1) Spaziergänge finden nicht zu den Hauptgassizeiten der gesamten Siedlung statt, sondern quasi off-season. Somit trifft man schon mal deutlich weniger Leute. Wenn man dazu dann noch eher ruhige, weniger frequentierte Gegenden für den Spaziergang wählt, läuft das Ganze schon um Welten entspannter.
2) Der Hund wird meinetwegen mit einem Halti und/oder einen Maulkorb geführt. Das gibt einer Betreuungsperson mehr Sicherheit und sie kann sich ein wenig entspannen. Beim Verwenden eines Haltis wäre es aber nett, wenn man der Betreuungsperson evtl. mal zeigt, wie man damit (nicht) umgeht. Das sollte sie mit 12 Jahren Trainingserfahrung zwar eigentlich können, aber gut, davon gehen wir jetzt mal beim Mangel anderer Fertigkeiten nicht aus.
3) Zum Abwehren anderer Hunde kann man verschiedenste Gegenstände mitnehmen. Bewährt hat sich ein Regenschirm, den man vor dem ankommenden Hund aufspannt oder auch einfach eine Leine, die man ihm vor die Füße wirft. Sollte das alles nicht zur Beruhigung deiner Pflegeperson beitragen, soll sie meinetwegen ein Pfefferspray mitnehmen, das dann aber bitte wirklich nur im Notfall verwendet wird.
Ich wüsste ehrlich nicht, was in eurem Fall ein Sprühhalsband bringen soll. Wenn deine Betreuungsperson die oben genannten Fertigkeiten nicht hinkriegt, kann man nicht davon ausgehen, dass sie ein Sprühhalsband ordnungsgemäß einzusetzen weiß. Und unabhängig davon finde ich es einem Hund gegenüber schwer unfair ihn dafür zu bestrafen, dass er reagiert, weil ihm seine Bezugsperson keine Sicherheit vermitteln kann.
Ich finde auch Folgendes sehr interessant...
Ich habe momentan keine Möglichkeit die PS zu wechseln. Die anderen sind momentan belegt noch.
Unsere Hundetrainer werden da schon einen Plan haben.
Du hast keine Möglichkeit die Betreuung zu wechseln, offenbar auch aus Zeitgründen, denn das Sprühhalsband soll ja kurzfristig überbrückend helfen. Gleichzeitig hast du aber Zeit das alles ausgiebigst mit deinen Trainern zu besprechen. Warum hast du dann keine Zeit, dir eine andere Betreuung zu suchen? Wenn deine Betreuungsperson selbst Trainer ist, warum braucht ihr dann andere Trainer um zu beraten? Warum suchst du eigentlich schon nach Sprühhalsbandmodellen, wenn du noch gar nicht mit deinen Trainern darüber gesprochen hast? Wäre es nicht sinnvoll zuerst mit ihnen darüber zu reden - evtl. hätten die ja einen andere Plan, mit dem Problem umzugehen?
Sei mir nicht böse, aber das liest sich alles sehr absurd. Ich habe primär den Eindruck, dass du gerne den leichten Weg gehen würdest und mit Kritik hier nicht gerechnet hast. Es kann und wird dich hier auch niemand daran hindern zu tun was auch immer du für angemessen hälst. Aber so wirklich überzeugen tust du mich hier nicht.