Sprühhalsband & eure Erfahrungen/Tips

Du arbeitest ja selber auch mit einem Vibrationshalsband (oder Sprühhalsband?) bei Abby, um sie im Fall eines Falles beim Hetzen unterbrechen zu können, findest es aber im Bereich von Aggressionen nicht angebracht. Es gibt auch genug Fälle, in denen Hunde in Hinsicht auf Aggressionen, etc. erfolgreich unterstützend mit Hilfshalsbändern trainiert wurden/werden. Wo zieht man da eine Grenze? Warum ist es beim Jagen vertretbar, einen Hund mit einem Schreckreiz in seiner Handlung zu unterbrechen, bei dem anderen Fall aber nicht?

Weil diese Halsbänder (auch das Vibrationshalsband das ich nutze) aversiv sind. Das muss man einfach zugeben. Es erschreckt, es ist unangenehm, im Falle von E-Halsbändern tut es sogar weh. Der Hund bekommt auf unerwünschtes Verhalten einen bestrafenden, einen unangenehmen Reiz. Daraufhin unterläßt er das unerwünschte Verhalten. So die simple Theorie bei aversiven Methoden.
Wenn ich das nun aber bei Aggressionsproblemen einsetze, kann ich die Aggression damit noch verstärken.

Hund sieht Hund - Hund reagiert aggressiv - Hund bekommt (durch E-Halsband, Sprüher, Stachler, etc.) einen unangenehmen reiz = Hund verbindet das mitunter mit dem anderen Hund.
Er macht die Lernerfahrung, dass es sogar weh tut, wenn man anderen Hunden begegnet.
 
Ich denke, der Unterschied ist, dass man bei einem solchen Antijagdtraining dem Hund eine Handlung verleidet, bei der er positive Emotionen verspürt, die aber unerwünscht ist. Beim Anti-Aggressionstraining dagegen ist die Ausgangssituation ja genau umgekehrt; der Hund empfindet bereits negative Emotionen (sei es Wut, sei es Angst), die durch die aversive Trainingsmethode noch verstärkt werden. Deswegen würde ich Lichterflug insofern Recht geben, dass bei dem Anti-Aggressionstraining das Risiko, dass "der Schuss nach hinten losgeht", vermutlich größer ist als beim Antijagdtraining....

Liebe Grüße
Amica

Genau
 
Wobei diese positiven Emotionen oft auch nur angenommen sind. In vielen Fällen sanktioniert man lediglich eine Zwangshandlung, gegen die der Hund sich aufgrund mangelnder Impulskontrolle überhaupt nicht wehren kann.
In meinen Augen ist das höchst unfair gegenüber dem Hund.
Aversives arbeiten beim Antijagdtraining kommt meiner Meinung nach lediglich in Frage, wenn der Hund die entsprechende Impulskontrolle besitzt um sich dem Reiz selbstständig zu entziehen, weiß, dass Jagen unerwünscht ist und sich trotzdem bewusst dafür entscheidet.

Weshalb sowas auch eigentlich nur das allerletzte Mittel sein sollte. Und weshalb auch nicht als alleinige Methode funktioniert.
 
Ich frage mich gerade, was an einem Vibrationshalsband - ich betone: Vibrationshalsband - denn nun aversiv sein soll?
Bei blinden/tauben Hunden wird es doch zur Orientierung auch eingesetzt.

Es vibriert, weiter nichts. Wir das halbwegs vernünftig aufgebaut, bekommt der Hund nichtmal einen Schreck.
 
Ich frage mich gerade, was an einem Vibrationshalsband - ich betone: Vibrationshalsband - denn nun aversiv sein soll?
Bei blinden/tauben Hunden wird es doch zur Orientierung auch eingesetzt.

Es vibriert, weiter nichts. Wir das halbwegs vernünftig aufgebaut, bekommt der Hund nichtmal einen Schreck.

Weil viele Hunde es unangenehm finden.
Für mich ist es auch nur ein "Ähm, hallo? Hier spielt die Musik?". Aber ich traf bisher nur Menschen die es aversiv finden. Genau wie Schleppleinen ja aversiv sind.
 
Meines Erachtens stellt das Vibrationshalsband einen Grenzfall dar. Wenn man einen (z.B. tauben) Hund behutsam daran gewöhnt, sodass es für ihn ein ganz normales Abrufkommando oder ein "Hallo, hier spielt die Musik"-Kommando ist, finde ich es nicht aversiv. Wenn man den Hund nicht daran gewöhnt und ganz gezielt darauf setzt, dass er sich durch die Vibration erschreckt, und deshalb z.B. eine Jagd abbricht, finde ich es schon aversiv.
Grundsätzlich kann man es aber auf gar keinen Fall mit Stachel- oder Elektroschockhalsbändern gleichsetzen - auch innerhalb der aversiven Trainingsmethoden, gibt es eben noch deutliche Abstufungen...

Liebe Grüße
Amica
 
Weil viele Hunde es unangenehm finden.
Für mich ist es auch nur ein "Ähm, hallo? Hier spielt die Musik?".

Uangenehm ist ja noch nicht aversiv - und es wird ja nicht ständig vibrierend eingesetzt. Ansonsten ist es für mich auch nur ein Mittel, Aufmerksamkeit zu erzeugen.

Meines Erachtens stellt das Vibrationshalsband einen Grenzfall dar. Wenn man einen (z.B. tauben) Hund behutsam daran gewöhnt, sodass es für ihn ein ganz normales Abrufkommando oder ein "Hallo, hier spielt die Musik"-Kommando ist, finde ich es nicht aversiv. Wenn man den Hund nicht daran gewöhnt und ganz gezielt darauf setzt, dass er sich durch die Vibration erschreckt, und deshalb z.B. eine Jagd abbricht, finde ich es schon aversiv.

Ich denke eher, es macht aufmerksam und ein Ruf kommt besser "durch". Wenn man es bei tauben/blinden Hunden behutsam angewöhnen und anwenden kann (die versinken ja auch mal in einer Geruchsspur oder sind stark abgelenkt),kann man das zu Antijagdzwecken auch.
 
Uangenehm ist ja noch nicht aversiv - und es wird ja nicht ständig vibrierend eingesetzt. Ansonsten ist es für mich auch nur ein Mittel, Aufmerksamkeit zu erzeugen.



Ich denke eher, es macht aufmerksam und ein Ruf kommt besser "durch". Wenn man es bei tauben/blinden Hunden behutsam angewöhnen und anwenden kann (die versinken ja auch mal in einer Geruchsspur oder sind stark abgelenkt),kann man das zu Antijagdzwecken auch.

Unangenehm ist für viele bereits aversiv.
 
Ah, ok. Das wäre dann die Fiktion, dass jegliche Erziehung ausschließlich positiv vonstatten ginge. Sowas sichert immerhin den Hundetrainern Dauerkunden.

Dann wäre eine Leine an einem Hund, der gerne freilaufen möchte und Mühe hat, sich an derselben "zu benehmen", ja auch aversiv.
 
Ich bin mal so frech und sage dazu, was ich mir denke ;)

Pflegeplatz hat 12 Jahre Hundetrainererfahrung.

Von einer Person mit 12 Jahren HundeBETREUUNGSerfahrung erwarte ich unter anderem folgende Fertigkeiten:

  • einen reaktiven Hund in Labradorgröße ohne Hilfsmittel sicher führen zu können
  • einen ankommenden, angreifenden Hund abwehren können
  • eine Rauferei zwischen zwei Hunden fachgerecht zu trennen
Von einer Person mit 12 Jahren HundeTRAINERerfahrung erwarte ich zusätzlich folgende Fertigkeiten:
  • ausreichend Erfahrung, um sich von den eigenen Emotionen nicht völlig aus dem Konzept bringen zu lassen
  • genug Fachwissen, um nicht auf die Idee zu kommen, einen Hund dafür zu bestrafen, dass man seine eigenen Emotionen nicht unter Kontrolle hat und diese sich auf den Hund übertragen, sodass dieser dann reagieren muss
Deine Betreuungsperson scheint offenbar keine dieser Fertigkeiten zu besitzen. Das spricht mal überhaupt nicht für sie/ihn. Da du deinen Hund aber gerne weiterhin dorthin geben möchtest, eröffne ich dir gerne noch andere Möglichkeiten, wie man mit so einem Problem kurzfristig umgehen kann.

1) Spaziergänge finden nicht zu den Hauptgassizeiten der gesamten Siedlung statt, sondern quasi off-season. Somit trifft man schon mal deutlich weniger Leute. Wenn man dazu dann noch eher ruhige, weniger frequentierte Gegenden für den Spaziergang wählt, läuft das Ganze schon um Welten entspannter.

2) Der Hund wird meinetwegen mit einem Halti und/oder einen Maulkorb geführt. Das gibt einer Betreuungsperson mehr Sicherheit und sie kann sich ein wenig entspannen. Beim Verwenden eines Haltis wäre es aber nett, wenn man der Betreuungsperson evtl. mal zeigt, wie man damit (nicht) umgeht. Das sollte sie mit 12 Jahren Trainingserfahrung zwar eigentlich können, aber gut, davon gehen wir jetzt mal beim Mangel anderer Fertigkeiten nicht aus.

3) Zum Abwehren anderer Hunde kann man verschiedenste Gegenstände mitnehmen. Bewährt hat sich ein Regenschirm, den man vor dem ankommenden Hund aufspannt oder auch einfach eine Leine, die man ihm vor die Füße wirft. Sollte das alles nicht zur Beruhigung deiner Pflegeperson beitragen, soll sie meinetwegen ein Pfefferspray mitnehmen, das dann aber bitte wirklich nur im Notfall verwendet wird.

Ich wüsste ehrlich nicht, was in eurem Fall ein Sprühhalsband bringen soll. Wenn deine Betreuungsperson die oben genannten Fertigkeiten nicht hinkriegt, kann man nicht davon ausgehen, dass sie ein Sprühhalsband ordnungsgemäß einzusetzen weiß. Und unabhängig davon finde ich es einem Hund gegenüber schwer unfair ihn dafür zu bestrafen, dass er reagiert, weil ihm seine Bezugsperson keine Sicherheit vermitteln kann.

Ich finde auch Folgendes sehr interessant...

Ich habe momentan keine Möglichkeit die PS zu wechseln. Die anderen sind momentan belegt noch.

Unsere Hundetrainer werden da schon einen Plan haben.

Du hast keine Möglichkeit die Betreuung zu wechseln, offenbar auch aus Zeitgründen, denn das Sprühhalsband soll ja kurzfristig überbrückend helfen. Gleichzeitig hast du aber Zeit das alles ausgiebigst mit deinen Trainern zu besprechen. Warum hast du dann keine Zeit, dir eine andere Betreuung zu suchen? Wenn deine Betreuungsperson selbst Trainer ist, warum braucht ihr dann andere Trainer um zu beraten? Warum suchst du eigentlich schon nach Sprühhalsbandmodellen, wenn du noch gar nicht mit deinen Trainern darüber gesprochen hast? Wäre es nicht sinnvoll zuerst mit ihnen darüber zu reden - evtl. hätten die ja einen andere Plan, mit dem Problem umzugehen?

Sei mir nicht böse, aber das liest sich alles sehr absurd. Ich habe primär den Eindruck, dass du gerne den leichten Weg gehen würdest und mit Kritik hier nicht gerechnet hast. Es kann und wird dich hier auch niemand daran hindern zu tun was auch immer du für angemessen hälst. Aber so wirklich überzeugen tust du mich hier nicht.
 



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