Hallo.
Ich war bereits zwei mal im Abstand von ca. 10 Jahren (es können auch 12 sein) mit Hunden bei Herrn Philipper. In dieser Zeit hat er seine Methode deutlich verändert. Beide Male hatte ich sehr gute Erfolge mit seiner Trainingsmethode. Leider komme ich mittlerweile menschlich nicht mehr mit ihm klar, so dass ich seine Kurse nicht mehr besuchen werde.
Dennoch kann ich sagen, dass sein Stop-Konzept funktioniert. Es ist aber wirklich schwer zu beschreiben. Es wird mittlerweile mit dem Sprühhalsband gearbeitet, was aber ehrlich gesagt nur ein sehr kleiner Teil der Arbeit mit dem Hund ist. (Ich habe während Milows "Ausbildung" nur ca. 10 Mal den Knopf zum Auslösen drücken müssen.) Bevor ich Milow das Sprühhalsband angelegt habe, habe ich es mir selbst ins Gesicht gehalten und mich davon überzeugt, dass es keinen körperlichen Schaden anrichtet.
Ein großer Teil des Konzepts richtet sich darauf aus, gewünschtes Verhalten des Hundes mit Lob zu belohnen, was mir sehr entgegen gekommen ist, anstatt den Hund ständig mit Leckerchen zu belohnen.
Die Bindung zu Milow, der ein ehemaliger Straßenhund aus Portugal ist und einen ausgeprägten Jagdinstinkt hat, ist während des Trainings schnell sehr viel stärker geworden. Es wird nicht mit Kommandos wie Sitz, Platz Bleib gearbeitet. Meiner Meinung nach gibt es hier nur zwei wichtige Signale für den Hund: Stop und Komm, welche aber nicht verbal geäußert werden, sondern mit einer Pfeife. Natürlich gibt es auch ein "Okay", welches nichts anderes bedeutet, als dass der Hund machen kann, was er will. Soll heißen wenn ich das Signal für Komm gebe, kommt er zu mir und bleibt auch bei mir, wenn er das Okay bekommt, kann er ruhig vor laufen, mit anderen Hunden spielen oder wozu er sonst so Lust hat. Gebe ich aber das Signal für Stop oder für Komm, unterbricht er seine derzeitige "Tätigkeit" unverzüglich.
Diese Signale werden dem Hund schrittweise beigebracht. Es wird so gemacht, dass sich die Signale im Unterbewusstsein des Hundes einprägen und er so in jeder Situation reagiert. Dies erreicht man nur ständiges Wiederholen und durch Konsequenz.
Wenn man mit dem Sprühhalsband als solches klar kommt, kann man diese Ausbildung als völlig gewaltfrei ansehen. (Ich persönlich hatte keine Probleme damit, es zu benutzen.) Die Fortschritte, die ich mit Milow gemacht habe, sind riesig. Es ist aber wie jede Art der Ausbildung ein Haufen Arbeit.
Nach ca. 4 bis 6 Wochen konnte ich Milow bereits ohne Leine laufen lassen, auch wenn Hasen in der Sichtweite waren.
Um mal ein Beispiel zu bringen will ich mal den Anfang des "Komm" Signals aufzeigen:
-Hund wird ein paar Meter entfernt abgesetzt (gegenüber des Halters)
-Halter lockt den Hund an, läuft der Hund los in Richtung Halter, erfolgt direkt der Pfiff
-Um das Locken des Hundes zu verstärken, kann man sich z.B. ein Spielzeug des Hundes nehmen oder ich habe mich z.B. vor einen Hasenbau gestellt
-Der Hund lernt sehr schnell, was der Pfiff bedeutet
Darauf baut man dann das weitere Vorgehen auf. Es kann durchaus sein, dass ich jetzt den einen oder anderen Zwischenschritt ungenau beschrieben habe, dies liegt aber nur daran, dass es nun schon wieder ein oder eineinhalb Jahre her ist. Bei den Signalen ist das Timing sehr wichtig.
Alles in Allem kann ich sagen, dass Herr Philipper bestimmt nicht das Rad neu erfunden hat, aber er durchaus sehr gut in der Lage ist, das eigene Denken des Halters anzuregen und ihn dadurch aus eingespielten Verhaltensweisen raus zu bringen. Trotz meiner persönlichen Differenzen mit ihm muss ich seine Fachkompetenz anerkennen.
Abschließend ist vielleicht noch zu sagen, dass bei ihm weniger der Hund in seinem Verhalten beeinflusst wird, als der Halter. Der Hund folgt dann ganz von Allein.
LG Dirk
P.S. Wenn Ihr weitere Fragen habt, will ich gerne versuchen, sie zu beantworten und zwar weder mit einer Werbeorgie für Herrn Philliper, noch mit einem ständigen Heruntermachen seiner Person oder seiner Methode.
Eigentlich wollte ich hier nichts mehr schreiben, weil man permanent von aggressiven, verständnislosen Pessimisten angegangen wird, wenn man auch nur irgendeine Situation beschreibt, die nicht verstanden wird und eben gegen die eigene Vorstellung von Hundeerziehung geht. Dabei habe ich mehrmals versucht, alles in sachlicher Form so zu beschreiben, dass auch klassisch geprägte Hundehalter es verstehen (müssten). Ich komme ja auch aus der klassischen Szene (war 2 Jahre da) und weiß, wovon ich rede und wie ich es schreiben muss, damit man es versteht.
Irgendwie anerkennenwert, dass sich Hund123 gewagt hat einen Beschreibungsversuch zu machen. Aber sorry Hund123, aber da ist einiges nicht richtig.
Leider lese ich, dass er länger nicht mehr bei Ulv Philipper war. Ich lese da auch Dinge, die ich selbst so nie erfahren habe. >>Bei den Signalen ist das Timing sehr wichtig.<< z.B. ist mir im Rahmen der Ausbildung nie widerfahren. Ist auch nicht wichtig bei Ulvs Konzept! Da muss man nicht mit Worten loben, so wie das hier von den klassisch geprägten Leuten verstanden wird. Ein Hund freut sich schon, wenn man sich einfach nur freut, wenn der Hund "es richtig macht".
Oder die Beschreibung mit dem Pfiff und der Anlockung, damit der Hund lernen soll, was der Pfiff bedeutet. Das läuft so nicht ab. Sorry, das ist schlichtweg falsch. Der Hund bekommt den Pfiff bei der zweiten Trainingseinheit ins Unterbewusstsein gelehrt, wo er an der langen Leine gepfiffen wird, wenn er sich unaufmerksam zum Halter von diesem zu weit entfernt und der Halter dann eine Kehrtwende macht. Vielleicht erinnert sich Hund123 noch daran?
Deine obige Beschreibung klingt eher wie eine andere Trainingseinheit (die dritte), wobei der Ablauf etwas anders ist und etwas anderes bezweckt.
Was mich wundert ist deine Aussage: >>Alles in Allem kann ich sagen, dass Herr Philipper bestimmt nicht das Rad neu erfunden hat<<
Doch, das hat er! Ich habe sehr viele Versuche unternommen, "Hundetrainer" zu finden, die im Sinne seiner Basiseinstellung in seinem Konzept ausbilden, weil es viele hier vor Ort interessiert, aber den weiten Weg scheuen. Leider gibt es solche Hundetrainer definitiv nicht!!
Und wenn ich dann lese, dass da Differenzen mit Ulv Philipper vorhanden sind und das in Verbindung mit deiner Beschreibung bringe, dann könnte ich vermuten, dass auch du sein Konzept nicht ganz richtig Verstanden hast. Wäre für mich der Grund, warum in der Beschreibung einiges nicht stimmt. Verzeih' mir, wenn dem nicht so ist. Auf der anderen Seite schreibst du allerdings, dass du selbst mit deinem Hund die tollen Erfolge hattest. Irritiert mich ein wenig...
Und wenn ich die ganzen Folgeposts lese, von wegen "so wird schon immer gearbeitet, ist nichts Neues, auch wenn ich das revolutionäre daran nicht erkenne",etc., dann sage ich, ohne angreifen zu wollen:
keiner dieser Schreiber hat die Sache, und auch die Beschreibung von Hund123, begriffen. Einfach darum, weil
ALLE in dieser klassischen Hundeerziehung festgenagelt sind und alles in den Beschreibungen zu Ulv Philippers Konzept vehement damit verbinden.
Nicht einer ist in der Lage sich mal davon zu lösen und sich vorzustellen, dass es etwas anderes als klassische Erziehung gibt.
Wirklich etwas anderes!!! Und noch einmal: es sind nicht die Trainingseinheiten mit dem Hund, da gibt es einiges, das auch in klassischen Hundeschulen angewandt wird. ABER - diese werden mit einem völlig anderem Verhältnis des Halters zu der Partnerschaft mit dem Hund, einem völlig neuem Verständis ausgeführt. Haben dadurch in Verbindung mit neuen Verhaltensweisen des Halters auch ein
völlig anderes Ergebnis als in der klassischen Ausbildung. Glaubt mir, da passiert plötzlich etwas völlig anderes, als man es erwartet. Ich war ja auch lange genug von der klassischen Erziehung geprägt und dadurch völlig überrascht, wie mein Timmi plötzlich anders auf eine Sache reagierte als gewohnt, weil ich mit einer neuen Ansicht an die Sache ran ging.
"Das Konzept ist einfach etwas anderes!" Wer diese Aussage jetzt als überheblich auffasst, tja - das finde ich dann schade.
Ich meine das aber sehr ernst! Zumal ich diese Konzept angewandt habe und es, weil eine absolute Logik dahinter steckt, tadellos funktioniert.
Ohne all die Negationen, die, warum auch immer, darin gesehen werden. Auch in meinem Umfeld gibt es etliche Hundehalter mit denen ich in engen Kontakt stehe, die ihren (Problem)Hund "hinbekommen" haben oder grad dabei sind, ihren Hund erfolgreich umzumodeln (wie es Hund123 ja auch schreibt). Wo andere Hundeschulen mit ihrer klassischen Methode versagt haben, funktioniert es auf einmal mit Ulvs Konzept.
Also, ich will jetzt (wieder) nicht streiten oder provozieren. Ich entschuldige mich auch, wenn ich im den Vorpost eventuell mich in der Wortwahl vergriffen haben sollte.
Aber, jetzt rechne ich trotzdem einfach mal damit, dass hier jetzt wieder massivst die "Wutkeule" auf mich niederschwingt. Obwohl ich sachlich geblieben bin. Nur halt die Realität geschrieben habe.