Deutsch Kurzhaar für Nichtjäger - völlig abwegig?

Es ist nur ein Gedankenspiel, da ich nicht konkret vorhabe, mir einen Zweithund anzuschaffen. Aber ein bisschen spekulieren kann man ja mal..

Der Deutsch Kurzhaar gehört für mich zu den interessantesten Rassen. Seinem Ruf nach ist er robust, es sind kaum rassespezifische Krankheiten bekannt, er ist intelligent, arbeitsfreudig, ausdauernd, freundlich und sieht auch noch schön aus.

Macht es aber Sinn, sich als Nichtjäger mit der Rasse zu beschäftigen? Muss man wirklich Jäger sein, oder wären solche Hunde auch mit Mantrailing und Suchspielchen auszulasten? Sind sie wirklich so SEHR viel schwerer zu halten als andere "Gebrauchshunde" wie Boxer, Dobermann, DSH?
 
Hallo

Ich denke es kommt sehr auf die Zucht an und Erziehung.
Beim Jäger darf der Hund ja auch nicht einfach los Rennen wenn er was wittert.

Bei bonny in der Trainings Gruppe ist ein älteres Pärchen mit nem Deutsch Kurzhaar, die hört einfach klasse.
Wir hatten mal nen Trainings Spaziergang am Wald Rand gemacht und da saßen nen paar Hasen weiter weg auf dem Feld, wollten eig alle Abruf übungen machen, ununsere Trainerin fragte aus Spaß ob sich wer traut.
Da trat die Dame vor und meinte wir machen das, sie läuft sonst auch nie dem wild hinter her.
Da hat die den Hund echt abgelegt und geht ganz locker weg und ruft.
Die Hündin hatte gleich zu Anfang die Hasen bemerkt aber, dan nicht weiter beachtet.
 
Ja da gibt es noch den Jagdtrieb der nicht zu unterschätzen ist, deshalb finde ich einen Jäger besser geeignet so einen Hund zu halten.Dem Hund zuliebe also ein Nein.
 
Ich tendiere auch eher zu einem Nein. Natürlich kann man Glück haben und an einen Hund geraten, der sich gut durch Alternativbeschäftigungen wie Mantrailing oder Dummy auslasten lässt. Kann aber auch sein, dass man dieses Gück eben nicht hat - und was geschieht dann mit dem Hund?

Ich würde mich da eher an Hunden orientieren, die heutzutage weniger auf ihre ursprüngliche Aufgabe hin gezüchtet werden.
 
Früher, noch so vor 20/30 Jahren hat ein Züchter von Jagd- und Gebrauchshundrassen grundsätzlich keine Welpen und Junghunde an Nichtjäger oder Nichthundesportler verkauft. Dass hatte m.M.n. auch seine Berechtigung. Leider ist es zum Leidwesen der Hunde heute anders.
 
Mit den Begründungen dürfte auch kein Border Collie in den Agility Parcours.
Deutsch-Kurzhaar sind Arbeitshunde und lassen sich alternativ - z.B. Mantrailing, Dummy-Arbeit, sonstiges Fährten - ihren Anlagen entsprechend ausgezeichnet auslasten. Sie brauchen weder "Jagd" im eigentlichen Sinne - also weder Schüsse noch tote Fasane - noch sind sie bei einem Jäger täglich auf der Jagd.
Im Grunde sind DK Vorsteher. Da es aber heute kaum noch nennenswerte Niederwildbestände gibt, sie sie in Bezug auf Vorstehen sowieso "arbeitslos" und werden seit vielen Jahren mehr als Allrounder gezüchtet.
 
Hallo Bubuka,

danke für die Aufklärung, dass die Deutsch-Kurzhaar schon länger als Allrounder gezüchtet werden, wusste ich nicht. Hast du denn persönliche Erfahrung mit der Rasse?

Habe mir jetzt noch mal eine Charakterbeschreibung hier durchgelesen: http://www.hunde-fan.de/hunderassen/deutsch-kurzhaar/

Man muss sich also wahrscheinlich auf jeden Fall bewusst sein, dass der DK ein sehr hohes Maß an Beschäftigung benötigt, vor allem dann, wenn er nicht jagdlich geführt wird.
 
Es ist doch mittlerweile so, daß kaum ein Hund mehr seinem ursprünglichen Zuchtziel entspricht.
Einige " Rassen" werden wieder zu ihrem Ursprung zurückkehren sprich ganz verschwinden, einige neue "Designer Rassen " werden entwickelt.
Ob man das will oder nicht.
Ebenfalls wird es " neue Mixrassen " geben. Unvermeidlich, denn man kann nicht Alle verstecken o.ä.

Wir als Menschen, sind in der Pflicht. Hunde der "alten " Rassen , die wir in unseren Familien aufnehmen,
eine weitgehend, auf die jeweilige Rasse zugeschnittene Lebensform zu ermöglichen.
Ist dies nicht möglich , heißt es ( langfristig )
Abschied nehmen.
 
Hallo Bubuka,

Hast du denn persönliche Erfahrung mit der Rasse?

Man muss sich also wahrscheinlich auf jeden Fall bewusst sein, dass der DK ein sehr hohes Maß an Beschäftigung benötigt, vor allem dann, wenn er nicht jagdlich geführt wird.

Ich hab selbst noch keinen DK besessen, im Laufe der Jahre aber einige kennengelernt. Es sind temperamentvolle, führerbezogene, intelligente und bei aller Arbeitshärte sehr sensible Hunde.

Sicher benötigen Tiere dieser Rasse ein bestimmtes Arbeits- und Auslastungspensum. Was nicht heisst, das die nicht - ansonsten ausreichende Beschäftigung vorausgesetzt - froh sind, mal einige Tage "nichts" tun zu müssen. Das ist aber bei vielen Rassen - nicht nur Jagdhunden - so, z.B. bei Border Collies, belgischen Schäferhunden oder anderen Arbeitsrassen.
 



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