Große Hunde, kleine Hunde ist das wirklich so ein enormer Unterschied?

Eigentlich wollten wir ja gar keinen kleinen Hund.
Meine Erfahrung ist, wenn man den kleinen genauso als Hund achtet wie einen großen, kann es grundsätzlich klappen.
Wir sind nicht unglücklich mit unserem Lucky, dem Jack Russell Terrier, er ist ein feiner Kerl.
 
Ich finde die Frage einfach völlig irrtümlich gestellt.

Ja, man kann "kleine Hunde" (sagen wir mal Hausnummer alle Rassen unter 8kg) grundsätzlich genauso erziehen, wie mittelgroße (sagen wir mal 8-30kg) oder große Hunde (>30kg). Aber es gibt ja dann genauso bei den kleinen viele verschiedene Rassen und Individuen wie bei den mittelgroßen und großen Hunden. Kleine Hunde derart in den Topf zu werfen ist somit auf der Ebene ein Denkfehler.

Wenn du nun sagst du magst deine Retriever, das ist das was du seit Jahrzehnten kennst und schätzt, wäre ich persönlich skeptisch, ob ein Dackel der richtige Hund ist. Nicht weil ich denke, dass Retriever alle leicht erziehbar sind, aber weil das Wesen, das ich bei Retrievern kennengelernt habe (ja, auch bei richtigen Arbeitslinien-Labbis, die ordentlich Pfeffer im Arsch haben), nicht unbedingt dem entspricht, was ich von einem Dackel erwarte. Für mich geht es nicht nur um "durchhalten", "schwer oder leicht erziehbar" oder "was möglich ist" (erfahrungsgemäß ist selbst bei wirklich schwierigen Hunden viel mehr möglich, als die meisten Menschen für möglich halten), sondern um die Frage, ob das was ich wesenstechnisch vom Hund erwarte auch das ist, was der mitbringen kann. Und da sehe ich zwischen Retriever und Dackel deutliche Unterschiede. Das hat allerdings mit der Hundegröße nix zu tun. Hätte der Dackel 15kg mehr, wär das immer noch so.

Wenn du mich also fragst: Kann ein kleiner Hund oder ein Dackel im Speziellen genauso mit in's Café, an den Strand, etc. ... Ja, kann er - sicherlich auch ohne Probleme.
Wenn du mich aber fragst: Ist für mich als eingefleischten Retriever-Menschen ein Dackel eine gute Kleinhunde-Alternative? ... Naja... Möglich... aber ich wäre skeptisch und würde mich eher nochmal umsehen, ob sich nicht andere Kleinhunderassen finden, die da besser passen.
 
Ich wachse auch an meinen Aufgaben, wenn der Dackel nun diesbezüglich schwieriger ist als ein Flat, dann ist es grundsätzlich gar kein Problem.
Aber, meine Frage ging eher in die Richtung : geht es überhaupt.....irgendwann, mit viel Mühe

Warum willst du unbedingt einen Dackel? Die haben einen Jagdtrieb und einen recht eigenen Kopf.
Warum muss Erziehung lange dauern und viel Mühe machen? Ich hätte darauf keine Lust.
Dann hast du dir eine Rasse mit bestimmten Eigenschaften ausgesucht, die du eigentlich aberziehen möchtest oder erst unter Kontrolle bringen musst.

Ich hatte kleine Mischlingshunde, die ich als Welpe aufgezogen habe und auch erwachsene kleine Hunde aus dem Tierschutz.
Das waren und sind treue Begleiter, die sehr gut gehorchen.

Die Leute, die einen Rassehund haben, wie Yorkshire Terrier, West Highland Terrier, Dackel, Foxterrier oder Jack Russel Terrier unterschätzen oft die Eigenheiten dieser Rasse.
Selbst ein Chihuahua ist ein recht eigensinniger Hund.

Ich finde die richtigen Mischlinge deutlich unkomplizierter.


Und, ganz neutral betrachtet, sehe ich unzählige kleine Hunde die hier in der Umgebung sind, die wild knurrend und kläffend an der Leine umherspringen und ihren Besitzern das Leben zu Hölle machen, weil sie zusätzlich noch beißen, jagen, alles anpinkeln und absolut unverträglich mit anderen Hunden sind.

Es gibt auch viele mittelgroße und große Hunde, die in der Leine hängen und jeden ankläffen.
Wenn du mit dieser Vorstellung an die Erziehung herangehst, geht es wahrscheinlich schief.
Das kann man oft beobachten, bei kleinen und großen Hunden.
Die Welpen werden vom ersten Tag an gedrillt (methodisch erzogen), damit sie später möglichst keine Probleme machen.
Daraus werden meistens unsichere Hunde, die ab der Pubertät dann Probleme machen.

Die unkomplizierten Hunde, die ich kenne, sind mit viel Freiheit aufgewachsen und in der Familie einfach mitgelaufen.
Sie konnten in der Welpenzeit viel spielen und erkunden und einfach Welpe sein.
Das sind die Hunde, die in jeder Lebenslage ihren Menschen begleiten.
Man muss den Welpen vernünftig sozialisieren (auch mit anderen Hunden) und ihm die Welt zeigen ohne ihn zu überfordern.
Wenn sich der Welpe total wohl und geborgen fühlt, bindet er sich eng an seinen Menschen.
Das ist die Grundlage für den erwünschten freiwilligen Gehorsam.

Oder das Hotelzimmer zusammen bellt, während ich mal eine Stunde im Spa entspannen möchte?

Du erwartest den perfekten Hund.
Nicht jeder Hund, der gut alleine bleiben kann, kann das automatisch in einem fremden Zimmer.
 
Wieso denkst du, das ein Dackel nicht zu mir passt?
Ich suche einen aktiven Spaziergang-Begleiter, ich möchte nicht mehr dieses viele Stunden Training pro Woche, was ein Flat braucht. Ich bin viel unterwegs , im Schnitt 10 Kilometer täglich und ich möchte 1-2 mal pro Woche im Dackelclub was trainieren.
Aber nicht mehr so einen extrem aufwendigem Hund, das hatte ich jetzt 3 mal, ich glaube, das schaffe ich nicht noch mal.
Und bei den Züchtern, die ich besucht habe, stellte ich fest, das Dackel sehr kuschelig und anhänglich sind, das ist ähnlich wie beim Flat und mir quasi das wichtigste. Das einzig wirklich wichtige, muss ich gestehen.
Mein erster Hund mochte nämlich keine körperliche Nähe, und beim Flat hab ich dieses kuscheln auf den Sofa dann wahnsinnig genossen, und das will der Dackel im Regelfall auch.
Damit ist, neben der Optik, alles wichtige erfüllt. Ein Hund muss aktiv sein, und kuscheln mögen.
Und wenn er dann noch eigenständig, frech und verspielt ist, so als Bonus, dann ist alles drin was dran sein muss.
 
Bedingt dadurch, dass ich kleine Hunde habe, kenne ich mehr Leute näher, die kleine Hunde haben als solche mit großen Hunden. Alle die ich kenne mit kleinen Hunden nehmen diese problemlos überall hin mit, während ich die mit mittelgroßen/großen Hunden, die ich kenne, diese meist Zuhause lassen.

Das liegt aber eher an diesen Leuten und weniger an der Hundegröße.

Ich hab Luke definitiv überall hin mitgenommen wohin ich auch einen kleinen Hund mitgenommen hätte. Eher im Gegenteil. Beispielweise bin ich mit Luke auch mal auf Floh-, Weihnachts- oder Künstlermärke da hätte ich bei einem kleinen Hund wie du ja auch sagst eher Angst gehabt das dieser unter die Beine kommt.

@ToffeeFee ich denke mal der größte Unterschied ist die Konsequenz. Es macht ja schon von Anfang an ein Unterschied ob beispielweise ein Dackelwelpe an Fremden hochspringt oder eine Dogge. Und das nicht an anderen hochspringen ist ja durchaus eins der ersten Trainings überhaupt.

Dann werden bellende Kleinhunde viel eher akzeptiert (nervt zwar aber ist ja nicht gefährlich) als ein bellender Großhund (=gefährlich). Also sind auch da die Besitzer von Großhunden viel konsequenter weil der Druck viel höher ist.

Das selbe beim in die Leine springen. 9kg Dackel in der Leine? Merkt man kaum. 60-80kg Dogge in der Leine und du hast nach 2min Schulterschmerzen. Zumal auch das wieder viel blöder aussieht für Außenstehende = wieder mehr Druck.


Ich glaube @DarkWuff hat was ganz richtiges gesagt. Nicht jeder Halter ist für jede Größe geeignet. Eine der Hunde die ich am meisten geschätzt habe war eine Chihuahua-Yorkshire-Terrier-Hündin. Ihr Charakter war einmalig. 😍 Sie hätte ich vom Fleck weg geklaut. Aber ganz klar sie wäre mir, für täglich, einfach zu klein gewesen. Selbst in der Hocke musste ich mich noch runterbeugen.
Ein schneller Streichler im vorbeigehen wie ich es gerne mache, unmöglich. Auch das gemeinsame spielen. Egal ob raufen oder zergeln oder was auch immer. Man musste dabei schon sehr darauf achten das sie halt doch nur 8kg hat. Ihre Nachfolgerin hatte 13kg war körperlich aber deutlich höher und ich erkannte innerhalb von Tagen das deutlich angenehmer und wäre tatsächlich meine Minimumgröße.😉

Andererseits hat mein 28kg Hund mich regelmäßig gerade eben noch so auf der Kante von meinem Bett schlafen lassen. Mit nicht mehr als einer Ecke vom Deckbett. So nen 50-60kg Koloss wäre zwar tagsüber sicher super (keine andere Rasse fühlt sich beim neben mir stehen so angenehm an wie die Dogge) aber spätestens dann wär schluss mit lustig. 😁
Also ist meine Maximalgrenze irgendwo um die 35kg und 50-60cm Schulterhöhe.
 
Ich hab Luke definitiv überall hin mitgenommen wohin ich auch einen kleinen Hund mitgenommen hätte. Eher im Gegenteil. Beispielweise bin ich mit Luke auch mal auf Floh-, Weihnachts- oder Künstlermärke da hätte ich bei einem kleinen Hund wie du ja auch sagst eher Angst gehabt das dieser unter die Beine kommt.
Naja kommt dann vielleicht auch wieder auf die Größe der Hunde an. Meine nehme ich auch mit zum Shoppen, wenn ich Klamotten anprobiere. Zwei große Hunde in der Umkleide stelle ich mir etwas eng vor 🤭 Auch so fallen natürlich kleine Hund ein Läden weniger auf. Wie oft höre ich Leute sagen "ach schau mal, da ist ja ein Hund dabei. Und noch einer!" Da sind wir meistens schon am gehen.

Weihnachtsmärkte, etc. ist bei uns kein Problem. Die Hunde sind auf dem Markt selber auf dem Arm oder in der Tasche, wenn wir uns etwas außerhalb positionieren zum Essen/Trinken/Quatschen sind sie wieder aufm Boden. So besteht für sie keine Gefahr und sie können mit. Sind die Märkte nicht so besucht ist auch das Durchlaufen kein Problem.

Beim Rest stimme ich @Crime absolut zu.

Die Art, wie du @ToffeeFee die Fragen stellst gibt mir das Gefühl, als wäre ein kleiner Hund nicht richtig. Ich fürchte du suchst da etwas perfektes und bist nachher enttäuscht, wenn es nicht so perfekt wird. Ich hab dir Begründung jetzt nicht so ganz verstanden: was spricht denn gegen einen großen Hund? Oder geht es jetzt einfach nur so ganz speziell darum, dass es ein Dackel werden soll? Dann wäre es wohl richtiger zu fragen, ob ein Dackel dazu geeignet ist ein super Begleithund zu werden...
 
Ich hatte schon klein, mittel und groß und habe bei keinen einen Unterschied bei der Erziehung gemacht. Mein Schäferhund-Mix muste genau so hören wie mein Dackel-Terrier Mix. Mit beiden hatte ich die Begleithundeprüfung.
Probleme was das Mitnehmen angeht habe ich bei allen erlebt, egal ob groß oder klein. Groß durfte nicht rein weil eben groß und klein durfte nicht rein weil die angeblich eben überall hin pinkeln. Stubenrein waren sie alle bei mir und die Kleine sogar schneller als die Große.
Korb beim Radfahren ist sicher einfacher aber auch für Größere gibt es Anhänger die man dann kaum merkt beim fahren.

Das Einzigste was wirklich praktischer ist, ist das Auto, denn da braucht man nicht zwingend einen Kombi bei Kleineren und kann trotzdem noch hinten die Kids haben.

Im Moment haben wir einen Kleinen und ob und wer mein nächster Hund wird werde ich aus dem Bauch heraus entscheiden, da spielt die Größe für mich nur eine untergeordnete Rolle.
 
Ich bin ja auch eher der Mensch für große bis mittelgroße Hunde. Dann dachte ich, der Hund sollte langsam mal wieder kleiner werden. Die Jüngste bist du nicht mehr und die Arthrose wird auch nicht besser. Dann kam mein Welshterrier vom TS dazu. War doch eine ganz schöne Umstellung. 40 cm SH sind eben keine 60 cm. Dann kam Dank Tierschutz doch wieder ein 50 cm Hund als 2. Hund dazu. Sie kam mir aber auch klein vor. Zu ihr kam dann wieder ein 2. Hund dazu. Ein Bolonka. Laut Rassestandard bis 28 cm SH. Aber, wie fasst man einen so kleinen Zwerg mit seinen paar Gramm an und wie weit muss man sich mit seiner Kraft zurück nehmen? Nicht, dass er mir noch kaputt geht, oder so☺️. Die Umstellung war enorm. Man gewöhnt sich aber an alles mögliche. Heute (nach 2 Jahren und 9 Monaten) ist das alles völlig normal und so "zerbrechlich" ist er gar nicht. Im Gegenteil. Er ist trotz seiner Größe ein ganzer Hund. Mutiger als meine Große (Podencomix) ist er auch. Große Hunde geben einem meistens ein sicheres Gefühl beim letzten Gassigang, kleine Hunde sind dafür viel verschmuster als große Hunde. Erzogen habe ich den Zwerg wie meine anderen Hunde, nur dass ich eben keinen Hundesport mit ihm mache. Eigentlich schade. Er wäre sicher ein guter Agi- oder Turnier-Hund. Es gibt keine Probleme mit ihm. Auch ein Zwerg ist ein ganzer Hund. Man muss ihn nur Hund sein lassen. Gut erzogen ist auch ein Zwerg oder Kleinhund ein angenehmer Zeitgenosse.
 
Ich denke, es gibt natürlich auch tendenzielle Unterschiede bei den großen und kleinen Hunden im Verhalten .
Schließlich wurden die Hunde für besondere , spezielle Zwecke gezüchtet und so haben wohl auch die Größen ihren Sinn .
Während bei den Haltern von großen Hunden , Schutz , Präsenz und die damit verknüpfte Aufgaben gewünscht werden ,
haben kleine Hunde wohl häufiger soziale Aufgaben zu erfüllen , oder sind besonders spezialisiert .

Was ich interessant finde, sind die Hundehalter der verschiedenen Hunderassen ,
welche sich oft eben so unterscheiden wie ihre Hunde .
Jeder verbindet eine eigene Vorstellung mit der Hundehaltung und möchte diese verwirklichen ,
so auch bei der Wahl, ob es ein großer , oder kleiner Hund sein soll .

Menschen haben Bedürfnisse , kennt man diese , kann man auch nachempfinden ,
welchen Hund sie bevorzugen , oder warum .

Häufig versuche ich zu ergründen , warum jemand seinen Hund gewählt haben mag , was für ein Typ er ist .
 
...Andererseits hat mein 28kg Hund mich regelmäßig gerade eben noch so auf der Kante von meinem Bett schlafen lassen. Mit nicht mehr als einer Ecke vom Deckbett. So nen 50-60kg Koloss wäre zwar tagsüber sicher super (keine andere Rasse fühlt sich beim neben mir stehen so angenehm an wie die Dogge) aber spätestens dann wär schluss mit lustig. 😁
Also ist meine Maximalgrenze irgendwo um die 35kg und 50-60cm Schulterhöhe.

Ich empfehle Windhund. Beim Barsoi kriegst du 75 cm bei 30 kg, und mit 8 Monaten hat Rika noch Platz im Bett (1,20 m breit). Ich musste mein Kopfkissen zwischendurch mal ernsthaft verteidigen, aber mit den damals 20 kg wurde ich leicht fertig.

....
Korb beim Radfahren ist sicher einfacher aber auch für Größere gibt es Anhänger die man dann kaum merkt beim fahren.
...
Fährst du mit Anhänger? Ich ja, und ohne Motor mag ich mir das nicht vorstellen. Und mit Motor zehrt der Anhänger gewaltig an der Batterie. Und stark befahrene Straßen mag ich dem Hund auch nicht zumuten. Radwege dagegen sind hierzulande oft unbenutzbar, weil die Schleusen bei Straßenüberquerungen so eng sind, dass der Anhänger nicht durch passt. Anhänger für den Hund ist theoretisch eine tolle Idee, in der Praxis aber ziemlich problematisch (vom Preis reden wir noch gar nicht).

Korb am Lenker ist natürlich auch eine Katastrophe, sowohl unter physikalischen wie Sicherheitsaspekten.
 



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