Was mache ich falsch? // Hund ständig gestresst

Niemand hat geschrieben, dass du komplett alles falsch machst, das ist nur deine persönliche Auslegung des Geschriebenen
Oder kannst du das zitieren?

Das Problem ist nicht die Hündin.
Du hast in keiner Situation wirklich Einfluss auf die Hündin. Das ist das Problem. Sie orientiert sich nicht an dir.
Du versuchst mit Methoden Probleme "in den Griff" zu bekommen, die sie bei einem anderen Hundehalter wahrscheinlich nicht hätte.

"In keiner Situation wirklich Einfluss" liest sich für mich schon sehr nach komplett alles falsch machen.
Andere hätten die Probleme ja nicht mit ihr.
 
@Emmi, ich kann mir sehr gut vorstellen, dass du eine sehr gute Intuition in Bezug auf Jagdtrieb deiner Hündin hast- sagt mir meine Intuition so aus dem Gelesenen.
 
Emmi, ich bin auch Hundeanfängerin mit ich sage mal...mit guter Intuition oder Bauchgefühl. Aber auch ich habe hier früher oft geschluckt bei Bubukas Antworten...aber ich finde sie hat oft Recht.
Der eine umschreibt es halt blumig, der andere ist sehr direkt. Ist halt so...auch im realen Leben 😘
Ihr müsst euren Weg gehen, Du und dein Hund.
...trotz gutem Bauchgefühl klappt es bei mir und meinem Hund auch nicht immer, vielleicht habe ich die falsche Intuiton..so what
Mit Sicherheit würde jemand anders meinen Hund besser erziehen, mit Sicherheit...
weshalb ich das schreibe ...wir müssen miteinander klar kommen und nur das zählt. Und auch keine Selbstzweifel...hinfallen, Krone richten 👑und weiter machen 😘
 
Ich kann Bella auf einer großen Wiese ableinen. Sie läuft mir da nicht weg. Sie läuft insgesamt dann nicht sehr weit, weil sie dann sofort anfängt, nach Mäusen zu buddeln.
Das hab ich mir ja auch vorgestellt, dass sie dann über die Wiese tobt und sich ihres Lebens freut, das ist aber nicht so.
sie buddelt dann wie eine verrückte.
Kira buddelt auch, meist dann, wenn sie schon länger frei gelaufen ist und die meiste Power bereits abgelassen hat.
Ich erlaube ihr das Buddeln an ausgesuchten Stellen, in der Regel an Wegrändern, wo es kein Problem für Bauern oder andere gibt.

Das Buddeln ist quasi eine Jagdersatzhandlung und wenn deine Hündin bereits einer Spur gefolgt und abgehauen ist, dann wird das in Zukunft öfter passieren, dann hat sie entsprechend Jagdtrieb.

Über eine Wiese "toben" ist zwar gut und schön, aber wenn du einen jagdfreudigen Hund hast, dann findet der auch beim Toben schneller eine Spur als dir lieb sein kann. Dazu braucht es kein sichtbares Wild.

Von daher würde ich an deiner Stelle anfangen, das Buddeln gezielt zu erlauben bzw. an gewissen Stellen zu verbieten.
Dafür Jagdersatzspiele machen.
Die Hündin absitzen lassen (angeleint an einen Baum oder auch frei, je nach Gehorsam) und eine Spur mit etwas für sie fein Duftendem ziehen, das sie am Ende finden darf.

Leckerlies (bei uns sind das Lyoner,- oder Käsewürfel) verstecken, durchaus auch mal in höheren Etagen.

Den Durchbruch bezüglich Bindung und Jagdersatz hat bei Kira das gezielte Verfolgen von Wildspuren (natürlich an der kurzen Leine) gebracht.
Bei uns gibt es viele Wildwechsel (wir wohnen sehr ländlich), die einigermaßen begehbar sind.
Hat Kira eine Spur aufgenommen, dann muss sie absitzen, mich kurz anschauen und, falls es sich um einen begehbaren Wildwechsel handelt, gibt es dann ein "Okay". Wir folgen diesem Wechsel, klettern auch mal über umgefallene Bäume, gehen durch Gestrüpp.
Landen dann irgendwann an einer weitläufigeren Fläche. Dort darf sie den Boden absuchen, was sie intensiv schnuppernd tut, anschließend setzen wir uns irgendwohin, alternativ bleiben wir stehen.
Sie muss dann auch absitzen, sobald sie ruhig wird und mich anschaut, gibt es etwas Leckeres.

Manchmal finden wir tatsächlich Rehe, auch dann muss sie absitzen und ruhig werden.
Was zu Beginn schon mal länger dauern konnte.

Mittlerweile kenne ich die "erfolgversprechenden" Pfade, wo es dann auch tatsächlich ein Durchkommen gibt.

Wir machen das natürlich nicht ständig, in den kommenden 3 Monaten (Brut,- Setzzeit) überhaupt nicht.

Aber durch diese kostbaren, seltenen Ausflüge hat sich Kiras Bindung deutlich gebessert, sie war schlagartig besser kontrollier,- und abrufbar.

Abgehauen ist sie mir ein einziges Mal. Das war vor ein paar Tagen und ich vermute, es hatte mit Wild zu tun. Gesehen habe ich allerdings nichts und sie hat auch keine Fährte aufgenommen. Sie ist einfach plötzlich wie wild durch das Unterholz gerannt, erst hin und her und irgendwann dann aus meinem Blickfeld. Nach 20 Minuten war sie wieder da, wo sie sich verabschiedet hatte und lief fröhlich auf mich zu.

Ich nehme an, sie hat entweder etwas gesehen (was du nicht gesehen hast) oder auch etwas gehört.
Wenn sie 20 Minuten weg war, hat sie spätestens unterwegs eine Spur/Fährte aufgenommen und ist dieser gefolgt.

Darauf solltest du in Zukunft gefasst sein, denn der Jagdtrieb, der sich bisher in exzessivem Buddeln geäußert hat, scheint jetzt richtig zu erwachen.
Ich würde am Gehorsam arbeiten (erst mal ohne Ablenkung, evtl. zu Hause im Garten), herausfinden, welche Leckerei besonders begehrt ist, sobald ein Abbruchkommando sitzt, das Buddeln an bestimmten Stellen verbieten (dafür Ersatz anbieten), an anderen ausdrücklich erlauben.

Ansonsten gezielt abwechslungsreiche Unternehmungen mit deiner Hündin machen (erst mal angeleint), die sie noch nicht kennt und wo sie auf deine Führung vertrauen muss.
Mit Kira bin ich durch (niedrige) Bachläufe gewatet, auf unwegsamen Pfaden über Bäume (oder drunter durch), durch einigermaßen begehbares Unterholz, wir waren zusammen auf Abenteuersuche.

Ebenso bin ich mit ihr Zug gefahren, durch die Stadt spaziert, eine Rolltreppe hoch und runter, Aufzug gefahren, und das alles in einem Alter von bereits 2 und mehr Jahren.
Dosiert natürlich, immer mal wieder, wenn es sich ergeben hat und ich den Eindruck hatte, sie muss mal wieder erinnert werden, dass Frauchen sie sicher durch die Welt bringen kann und sie nicht gar so unabhängig ist, wie sie glaubt. 😉

Ich musste oft kreativ sein und mir was einfallen lassen.
Ich habe es immer vom Verhalten des Hundes abhängig gemacht, mal gab es wochenlang "nur" normales Programm, mal gab es langweilige Tage, wo sie auch mal im Hintergrund stehen musste und dann gab es mal wieder ein "Abenteuer".

Sie hat im Laufe der Jahre so ziemlich alles durch, von turbulentem Stadtleben, über Fahrradfahren, Übernachten in Hotels, einsamen Wanderungen am Meer, Balancieren über Hängebrücken, sogar als Zuschauer vom Marathon in Hamburg (was ihr wirklich viel abverlangt hat).

So wurde sie immer wieder daran erinnert, dass es durchaus sinnvoll sein kann, ab und an auf Frauchens Führung zu vertrauen.

Wenn deine Hündin kein Problem mit anderen Hunden hat, dann kannst du auch einen entsprechenden Kurs für Trailen besuchen.
Vielleicht macht ihr das ja Spaß.
Mit Kira war das unmöglich, weil sie, wenn mehrere andere Hunde um sie herum sind nur noch ein Ziel hat, nämlich diesen Ort schnellstmöglich zu verlassen.

Ich hoffe, ich konnte dir ein paar Anregungen zum Bindungsaufbau geben.
Jeder Hund hat seine eigene Individualität, eine Pauschalanleitung ist das natürlich nicht, vielmehr ein Gedankenanstoß, kreativ zu sein und herauszufinden, was für euch passen könnte.🙂

Das Alles hat auch Zeit, bei uns hat das viele Jahre gedauert, nach meiner Meinung ist der Hund nie zu alt, nochmal eine neue Erfahrung zu machen.
 
@marita Vielen Dank, das waren jetzt mal konkrete und ausführliche Vorschläge, aus denen ich was ziehen kann!

Ansonsten gezielt abwechslungsreiche Unternehmungen mit deiner Hündin machen (erst mal angeleint), die sie noch nicht kennt und wo sie auf deine Führung vertrauen muss.
Das ist genau unser "Problem"! In Situationen, in denen wir nicht allein unterwegs sind und/oder in unbekannten Gegenden, wird sie immer sehr nervös und ist dann sehr mit den Außenreizen beschäftigt. Dann fehlt mir tatsächlich diese "Verbindung", es fällt mir dann unheimlich schwer, noch zu ihr durchzudringen. Manchmal klappt es eine Weile noch ganz gut, aber ich merke, dass es ihr unfassbar viel Konzentration und Impulskontrolle abverlangt, die sie dann irgendwann nicht mehr aufbringen kann.
Diese Nervosität bleibt dann auch erst mal, mindestens den restlichen Tag, und macht sich dann u.a. auch in schlechterem Gehorsam bemerkbar.

Die Jagdproblematik ist zwar sehr schwerwiegend, aber abgesehen von dem manchmal exzessiven Mäusebuddeln, kann ich damit im Alltag gut umgehen, da ich ja einfach die Schleppleine verwenden kann.
Im Wald ist sie nicht permanent damit beschäftigt, nach Wild Ausschau zu halten oder Spuren aufzunehmen, weswegen wir dort dank der Ruhe meistens eine entspannte Zeit haben.
Natürlich möchte ich daran arbeiten und werde mir da auch deine Tipps zu Herzen nehmen.
Aber das für mich "belastende" ist eben diese starke Unruhe, mit der sie auf ihre Umwelt reagiert. Und da wäre ich dann wieder bei meiner Ausgangsfrage angekommen.
Ich habe mich ja gefragt, ob sie deshalb so unruhig ist, weil ihr im Alltag mit mir etwas fehlt (das habe ich dann als "Auslastung" bezeichnet) und was das sein könnte.
 
Ich überlege schon die ganze Zeit,wie man dir/euch helfen kann,und was das eigentliche Problem ist.
Kannst du mal ein Video machen vom Anfang des Spaziergangs?
Du schreibst,du kannst sie nicht vernünftig auslasten.Könnte es nicht auch sein,dass sie so hochfährt weil die ganzen Umweltreize sie schon so fordern? Ich hab da grad einen Jolly im Kopf,der u.U. nach einer halben Stunde Gassi fertig wie sonst noch was ist,weil er so viele Reize hatte,dass er nicht nachkommt mit verarbeiten.Und bei dem Buddeln nichts mit Jagen,sondern mit Stressabbau zu tun hat.
Evtl. hat deine Hündin ja auch eine Schilddrüsenunterfunktion.
Versuch auch mal die Bedürfnisse deines Hundes zu erkennen un die auch entsprechend als Belohnung einzusetzen.Ähnlich wie Marita schreibt. Hat sie eine Spur,dann geh mit ihr gemeinsam die Spur ab,lass dich führen.Auf diese Art und Weise haben wir Jimmy ruhiger bekommen. Wenn ihr Wild seht,dann beobachtet das Wild gemeinsam.Vielleicht mag sie ja mit der Reizangel arbeiten,oder einen Felldummy apportieren als Ersatzhandlung fürs Jagen.
Es gibt nicht DEN Weg. Auch nicht DAS Rezept, du musst den passenden Weg für dich und deinen Hund finden.Ihr werdet gemeinsam aneinander wachsen.
 
Ich muss jetzt leider arbeiten schreibe heute abend noch was dazu.🙂
 
@Emmi Ja, Video wäre bestimmt hilfreich...ja, stimmt meiner rennt auch wie ein doller, oder schreddert z. b. einen Stock wenn er Stress hatte ...und sich halbwegs benehmen musste und dann im Freilauf ist
 



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