Hund soll über mehrere Wochen 12-20 täglich alleine sein

Hallo liebe Community,

mein Schwiegervater hat seit einem Jahr einen 5 Jahre alten Berner Sennen-Mischling. Als er vor Kurzem in Krankenhaus musste, hat seine Familie gebeten, dass wir uns aufteilen und den Hund morgens und abends kurz rauslassen und mit Futter/Wasser versorgen. Die restliche Zeit ist der Hund alleine im Haus, das ist vom Schwiegervaters so gewollt, da der Hund Einbrecher abschrecken soll. Das fand ich schon nicht in Ordnung, aber für die Dauer einer Woche haben wir das mitgemacht.

Jetzt ist mein Schwiegervater leider verstorben und der Rest der Familie möchte den Hund mindestens für die kommenden 4 Monate weiterhin als Wachschutz allein im Haus belassen. Die Betreuung soll wie folgt gestaltet werden: vormittags kommt meine Schwägerin und räumt im Haus rum - Dauer 2-4 Stunden. Und abends sollen wir mit ihm Gassi gehen und ihm 1-2 Stunden Gesellschaft leisten. Ergo ist der Hund unter der Woche täglich mindestens 18 Stunden alleine. Am Wochenende soll tagsüber immer einer von uns oder auch alle ca. 8 Stunden vor Ort sein, der Hund ist also auch hier 16 Stunden alleine.

Der Hund ist eine herzensgute Seele und hat in den letzten Tagen schwer getrauert, wenig gefressen und massiv an Gewicht verloren. Das bereitet mir schlaflose Nächte.
Da wir aktuell wegen Corona beide nur von zu Hause arbeiten, haben wir den Vorschlag gemacht den Hund für den Übergang zu uns zu nehmen, bis wir ein geeignetes neues zu Hause gefunden haben. Alle in der Familie bezeichnen sich als absolut tierliebe Menschen, unser Vorschlag wurde aber kategorisch abgelehnt. Für den Hinweis, dass das keine artgerechte Haltung ist und an Tierquälerei grenzt, sind wir massivst angefeindet worden.

Wie seht ihr das? Sehen mein Mann und ich die Sache wirklich so falsch? Wie kann man der Familie beikommen?
 
Hallo @afterdawn
Nein, ihr seht garnix falsch.
Über einen so langen Zeitraum den Hund so lange täglich allein zu lassen ist eine Katastrophe und tatsächlich tierschutzrelevant.
Da der Schwiegervater als ursprünglicher Besitzer verstorben ist stellt sich die Frage wer den Hund erbt.
Vermutlich dein Mann als Sohn und evtl vorhandene Geschwister? Eine Ehefrau gibt es scheinbar nicht mehr?
Abgesehen davon dass es vermutlich erneut Streit in der Familie heraufbeschwört:
Wenn ihr einen Schlüssel zum Haus habt, dann schafft doch einfach Tatsachen. Fahrt hin wenn keiner da ist und holt den Hund.

Ihr streitet ja eh schon über die beste Verfahrensweise. Da könnt ihr auch weiter streiten wenn der Hund bei euch "in Sicherheit" ist.

Ein so hochsoziales Tier wie einen Hund über Wochen so allein zulassen ist wirklich eine Qual.

LG
Bananenhamster
 
Wenn deine Schwägerin neben dem rumräumen irgendwann noch Hundehinterlassenschaften und das ein oder andere zerstörte wegräumen will könnte man es natürlich riskieren (hoffe die Ironie war raushörbar).
 
Ein Hund ist nicht als lebende Alarmanlage geeignet und kann nicht so lange allein bleiben. Bitte nehmt den Hund mit zu euch oder sucht ihm ein neues Zuhause.

Das ist keine Tierliebe.
 
Hallo,
nach geltendem Gesetz , ist nicht so genau geregelt , wie lange ein Kontakt zu einem Hund gehalten werden muss .


Aber ich kann nicht nachvollziehen , was den Verwandten daran liegt , dass der Hund noch länger alleine in dem Haus bleiben muss .
Irgendwann muss es doch eine Regelung geben , was zukünftig aus dem Hund werden soll und wenn kein anderer ein Interesse hat,
ist es doch gut , wenn ihr den Hund übernehmen wollt und keiner sonst mehr eine Verantwortung hat ?

Hermann.
.
 
Danke für ausbauenden Antworten. Sind wir also doch nicht die Verrückten.
Wir haben uns nun dazu entschieden Tatsachen zu schaffen und uns für das Wohl des Hundes entschieden. Wir werden ihn heute mitnehmen und hoffen, dass er bei uns erst einmal Anschluss findet und zur Ruhe kommt. Und in den nächsten Wochen suchen wir ein schönes, liebevolles zu Hause für den süßen Kerl . Und wenn die bucklige Verwandtschaft danach nicht mehr mit uns redet, haben wir ja im Prinzip doppelt gewonnen.
 
Der Hund ist eine herzensgute Seele und hat in den letzten Tagen schwer getrauert, wenig gefressen und massiv an Gewicht verloren.

Das ist Grund genug, den Hund dort sofort rauszuholen. Hunde können auch vor Kummer krank werden und sterben.
Ich würde auch einen Tierarzt aufsuchen, der euch die Gewichtsabnahme als Zeuge bestätigen kann.
Dann habt ihr etwas in der Hand, falls es zu Streitigkeiten kommt.

Wir haben uns nun dazu entschieden Tatsachen zu schaffen und uns für das Wohl des Hundes entschieden. Wir werden ihn heute mitnehmen und hoffen, dass er bei uns erst einmal Anschluss findet und zur Ruhe kommt.

Sehr gute Entscheidung.

👍
 
Ja, hat geklappt. Wir haben der Familie Bescheid gegeben, dass wir Sammy vorerst zu uns nehmen, damit er nicht mehr so viel alleine ist und wir ihn in seiner Trauer etwas trösten können. Meine Schwiegermutter und meine Schwägerin reden nun kein Wort mehr mit uns und beschuldigen uns der Entführung. Aber dann ist das eben so!
Sammy hat die ersten Tage förmlich an uns geklebt und jede Gelegenheit zum Kuscheln gesucht. Mittlerweile frisst er wieder annähernd normal, sein Stuhlgang ist auch fast wieder fest und während wir im Home Office arbeiten, liegt er schnarchend in seinem Körbchen. Es ist so ein toller, lieber Hund. Diese Entwicklung der letzten Tage zu sehen, zeigt, wir haben alles richtig gemacht. :)
 



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