Macht das Entwurmen und Impfen von Welpen wirklich Sinn?

ab welchen alter reicht es einen Hund 1x zu impfen das er eine Grundimmunität evtl hat? 1 Jahr?

Theoretisch ist das nicht so einfach gesagt. Dann, wenn er keine maternalen Antikörper mehr hat. Das ist bei einem Welpen früher, beim anderen später. Aber reinzuimpfen, wenn diese Antikörper noch vorhanden sind, ist absoluter Schwachsinn, weil unnütz. Da sich aber niemand die Mühe macht diese maternalen Antikörper zu testen und erst bei Abfall dieser zu impfen wird mit 8 und 12 Wochen, teilweise sogar nochmal mit 16 Wochen und/oder 15 Monaten geimpft. Im schlimmsten Fall hat der Welpe drei unsinnige Impfungen hinter sich und war dennoch bis zum Alter von 15 Monaten ungeschützt/ungeimpft. Wenn die Impfung mit 8 Wochen schon gezogen hätte, dann hätten drei absolut unnütze Impfungen gefolgt.
Der springende Punkt ist aber, dass man dafür den Titer des noch vollkommen ungeimpft Welpen feststellen müsste um überhaupt zu wissen wie dieser aussah um einem Abfall beurteilen zu können und diesen müsste man anschließend erneut testen um den Welpen dann impfen zu können wenn dieser abgefallen/nicht mehr messbar ist, damit die Grundimmunisierung (theoretisch) mit einer einzigen Impfung erreicht ist.
Natürlich empfiehlt sich dann die Nachkontrolle, weil es auch Impfversager geben kann. Und dann wäre fertig...
 
@Torsten kann dir mal empfehlen die Zwergpinscher von Steinwitz anzuschauen bzw. die Seite und ihre Berichte drum rum. Deren Lösung finde ich persönlich klasse, muss aber nicht jedem gefallen. Würde auch niemals auf die Idee kommen die als Vermehren zu bezeichnen, nur weil sie aufgrund eigener, teils extremer Erfahrungen gewissen Dingen kritisch gegenüber stehen...

"Wir sind gegen jegdliche Chemie und gegen künstliche Futtermittel."
"Wenn es nötig sein sollte, werden unsere Hunde auf natürlicher Basis gegen Würmer, Zecken und andere Parasiten behandelt. Unsere Hunde und Welpen werden nicht geimpft."


Danke nochmal für den Hinweis @Darfwuff

Wie man den Aussagen dieses Züchters entnehmen kann, scheint es auch Chemiekeule zu gehen. Der Sinn von anlasslosen chemischen Entwurmungen und Impfungen (im Welpenalter) scheint also durchaus umstritten zu sein.

Kannst du näheres @Darfwuff dazu sagen, was deren Beweggründe waren? Weißt du zufällig, wie sich die Welpen entwickelt haben, nachdem man auf die Chemiekeulen verzichtet hat?

Torsten
 
Die ganz genauen Beweggründe kenne ich nicht, ich gehe von eigenen Erlebnissen aus. Sowas prägt ja auch, wenn man hautnah Probleme miterlebt... Es gibt auch noch eine separate Seite zu Inpfschäden und ein eigenes Forum.
Ich bin durch die "Probleme" mit Tibbers darauf gestoßen, ist aber auch schon wieder über ein Jahre her, dass ich mich dmait befasst habe.

Als wir uns mit einem Zweithund befasst haben wollte ich zuerst einen Hund von dort, aber der Weg ist sehr weit und ich wollte den Welpen gern mehrfach besuchen und Tibbers wäre jedes Mal zu kurz gekommen... Und da ich wegen Tibbers dann meine Hunde auch noch hätte unterschiedlich ernähren müssen und es mir falsch vorkam einen Hund aus einer Zucht zu holen, die speziell Prey füttern nur um dann erst anders zu füttern erschien mir auch nicht richtig... Dennoch finde ich deren Konzept und eben auch die Langzeitstudie bewundernswert und die Hunde sind wirklich wunderschön. Leider durfte ich noch keinen Zwergpinscher aus der Steinwitz-Zucht persönlich treffen, die Zwerge sind hier in der Gegend nur sehr rar vertreten, aber ich hoffe, dass ich noch dazu komme.

Darüber kam ich auch zu dem Buch von Dr. Jutta Ziegler - "Hunde würden länger leben, wenn..."
 
Der Vollständigkeithalber

Ich bin mir nicht sicher. Es ist ja so, dass die Welpen sich über die Muttermilch (immer wmit Spulwürmern infizieren.

Daher entwurmt man sehr regelmäßig (alle 2 Wochen) und das letzte mal dann nach dem endgültigen Absetzen, also je nach Alter und Säugefreudigkeit der Hündin, erst im neuen Zuhause.


Wäre nun ein Welpe nicht entwurmt, würde es eventuell schneller/intensiver zur erneuten Infektion kommen, da die Mutter den Kot frisst? Aber sicher bin ich mir da nicht, da es ja offensichtlich eh immer wieder zu neuen Ansteckungen durch die Muttermilch kommt.
Bei Welpen den Kot vor einer Entwurmung zu testen macht wenig Sinn, da sie, wie hier von @AussiedorA beschrieben, eigentlich immer Würmer haben und auch ständig von der Mutter neu infiziert werden.

Faktisch trägt jeder Hund Würmer mit sich herum. Viele Erwachsene Hunde (Und die Mutterhündin hoffentlich auch) haben aber ein intaktes Immunsystem und die Würmer im Körper sind deshalb inaktiv, werden aber in der Trächtigkeit vom Progesteron der Mutter aktiviert und infizieren so die Welpen.
 
Vielen Dank @Hermelin du hast absolut recht. Den Kot der Welpen auf Würmer testen zu lassen und erst dann zu entwurmen würde quasi gar nichts ändern, die Kotprobe dürfte faktisch immer positiv auf Würmer sein.
Die Möglichkeit des natürlichen Entwurmens bestünde aber auch hier, wie @kingbangkaew geschrieben hat oder wie es auch in der Zucht der Steinwitz gehandhabt wird. Ich denke dafür ist aber Erfahrung, gute Kenntnis und weiteres nötig um auf diese Art einen Wurf nicht zu gefährden. Dennoch glaube ich, dass diese ständige Entwurmerei den Grundstein für die eine oder andere Allergie legt...

Ich maße mir aber ganz sicher nicht an, dass ich das bei einem Wurf besser könnte oder mir diese Entscheidung zutrauen würde! Durchaus wäre ich aber angetan einen solchen Welpen ungeimpft und natürlich entwurmt aufzunehmen. Selbstverständlich nicht von einem xy-Vermehrer, der sich Züchter nennt und Geld sparen möchte, aber von einem anständigen Züchter, der mit Sinn und Verstand an die Sache rangeht sehr wohl. Man möge mich dafür verurteilen oder es lassen 😉
 
Ich maße mir aber ganz sicher nicht an, dass ich das bei einem Wurf besser könnte oder mir diese Entscheidung zutrauen würde! Durchaus wäre ich aber angetan einen solchen Welpen ungeimpft und natürlich entwurmt aufzunehmen. Selbstverständlich nicht von einem xy-Vermehrer, der sich Züchter nennt und Geld sparen möchte, aber von einem anständigen Züchter, der mit Sinn und Verstand an die Sache rangeht sehr wohl. Man möge mich dafür verurteilen oder es lassen 😉

Ganz meine Meinung. Genau darauf wollte ich hinaus mit meiner Fragestellung.

Torsten
 
Einen Wurf gar nicht zu entwurmen halte ich für verantwortungslos. Ich bin zwar auch vorsichtig, und entwurme mit leichten Präparaten wie Pyranthel und nicht mit solchen Keulen wie mit Panacur, aber gar nicht entwurmen ist meiner Meinung nach ein Unding.
Man kann durchaus einen guten Mittelweg gehen.
 



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