Hallo
Mein Freund und ich haben jetzt seit guten zwei Monaten einen Labrador-Mischling (er ist jetzt 6 Monate alt) und haben leider so ein paar Probleme mit ihm.
Das größte Problem ist, dass er uns und auch Besuchern gegenüber sehr bissig ist. Soweit ich das einschätzen kann beißt er uns immer, wenn er frustriert, gelangweilt oder aufgeregt ist. Manchmal kommt das aber für uns auch sehr aus dem Blauen raus, vielleicht für Aufmerksamkeit ?
Unterm Strich kann man sagen, wenn er nicht schläft, frisst oder wir ihn nicht anders beschäftigen beißt er uns und zwar schon von Anfang an.
Zuerst haben wir es mit den Tipps probiert, die man so im Internet gerade im Bezug zu jungen Hunden findet. Aufquietschen und sich abwenden oder auch nur ignorieren brachte beides nichts und hat ihn nur noch aggressiver gemacht. Vor allem das Ignorieren ist jetzt eh keine Option mehr, da er mittlerweile zu stark ist und auch fest zubeißt. Es gibt mindestens fiese blaue Flecken oder aber es blutet. Dann haben wir versucht ihm Alternativen anzubieten - Kauspielzeug oder Kauknochen- und ihn zu loben immer wenn er damit interagiert. Das hält ihn zwar von uns fern solange er damit beschäftigt ist, hat aber an dem Verhalten nichts geändert.
Nachdem es damit nur schlimmer wurde haben wir mit dem Tierschutz wo wir ihn herhaben geredet. Dort wurde uns geraten "körperlicher" zu kommunizieren. Nur zum Verständnis schlagen war damit natürlich nicht gemeint, sondern ein kurzer fester Stupser in die Seite oder ein kurzes Zupfen an der Leine verbunden mit einem ruhigen aber bestimmten "Nein". Da aber auch das keine Besserung gebracht hat - im Gegenteil auch das hat ihn rasend gemacht haben wir zwei professionelle Hundetrainer zu uns kommen lassen. Deren Tipp war dann ihn in solchen Situationen zu fixieren und abzuwarten bis er sich beruhigt. Danach dafür loben, dass er ruhig ist. Das hat insofern was gebracht, dass wir weniger blutige Arme haben einfach, weil er nicht mehr so an uns ran kommt und er sich sobald er fixiert ist schneller wieder beruhigt, allerdings tritt das Verhalten inzwischen öfters auf als vorher. Zudem beißt er jetzt auch fester zu, wobei das auch an seinen Erwachsenenzähnen liegen kann, die er inzwischen bekommen hat. Er hat außerdem angefangen meinen Freund anzubellen und zu beißen, wenn er mich küssen will, was nicht gerade Beziehungsförderlich ist
Und als ob das noch nicht genug wäre lässt er uns auch nicht schlafen sondern steht gerne schon nach 5-6 Stunden auf um uns wahlweise in die Füße oder wenn er rankommt ins Gesicht zu schnappen oder er zerlegt die Wohnung, wenn wir mal nicht dabei sind (da reicht schon Duschen gehen).
Wir versuchen ihn mehr zu beschäftigen und auch kognitiv auszulasten. Er bekommt Morgens, mittags und abends seine Ration inzwischen nur noch durch Trainieren. Hierbei ist er übrigens lustigerweise vorbildlich brav und lernfähig. Er kann Sitz, Platz, Bleib, Such, High five und Peng. In Trainingssituationen versteht auch auch Nein, und Aus und ist dabei sehr geduldig.
Wir lassen ihn Schnüffelspiele spielen und gehen jeden Tag mindestens eine Stunde mit ihm Spazieren, wo er auch mal an der Schleppleine schwimmen gehen darf und zusätzlich noch mit ihm raus, wenn er muss.
Wir haben ihm einen Kong besorgt und frieren da regelmäßig was ein und einen Schnüffelteppich gebastelt der auch zum Einsatz kommt. Es hat immer einen Kauknochen oder ein Spielzeug da was er ankauen dürfte.
Tauziehen, Bälle werfen und andere aktive Spiele spielen wir nicht mehr, da ihn das zu sehr aufregt.
All das hat aber seine Beißwut uns und den Möbeln gegenüber in keinster Weise eingeschränkt.
Wir sind beide vernarbt, voller blauer Flecken und offen gesagt auch am Ende unserer Nerven und unglücklich mit der ganzen Situation.
Als wir ihn abgeholt haben, wurde er uns als ruhiger gemütlicher Anfängerhund angepriesen, der sehr verschmust sei und gerne auf der Couch liegt, der außerdem von der Größe her unterm Knie bleiben sollte ( das war wegen der Wohnung unser Maximum, wir hatten extra nochmal danach gefragt). Tatsächlich ist er jetzt schon 10 cm größer als unser Maximum war und seine Energie passt null zu unserem Lebenstil, der doch eher gemütlich ist - die ganze Beschäftigung, die er bekommt ist auch nichts was wir auf Dauer so leisten können - spätestens ab Oktober müsste er auch mal ein paar Stunden alleine bleiben können, da ich dann wieder anfange zu studieren. Ich bin zwar flexibel, aber der Hund ist gerade ein full-time Job und so wie er sich benimmt, kann ihn mein Freund auch nicht zur Arbeit mitnehmen, wie wir eigentlich geplant hatten, weswegen ich mich gerade zur Zwangs-Hausfrau entwickle.
Versteht mich bitte nicht falsch ich liebe Hunde und (die meiste Zeit ) auch unseren. Er hat auch seine lieben Momente. Er kommt super mit anderen Hunden und fremden Menschen klar, wenn er nicht gerade aufgedreht ist. Er ist klug und konzentriert, wenn man ihm was beibringt. Er kann auch so geduldig sein, wenn es dafür Belohnungen gibt und war schon ab dem zweiten Tag Stubenrein. Und auf die Gefahr hin, dass ich für solche Gedanken gesteinigt werde, aber wir denken gerade immer wieder nach, ob es nicht besser wäre ihn wieder abzugeben, damit er in eine Familie kommen kann, die mit seinem Aktivitätslevel mithalten kann und mehr Platz und Erfahrung hat als wir, vor allem solange er noch so jung ist und gut einen Platz finden könnte und bevor er bei uns aggressive Verhaltensweisen festigt. Ich habe ein mega schlechtes Gewissen deswegen, aber so wie es gerade läuft kriege ich noch Depressionen und habe für nichts anderes mehr Zeit. Er ist halt absolut nicht der entspannte Hund für die Wohnung, den wir wollten.
Wir haben jetzt nochmal einen Termin mit den Hundetrainern ausgemacht und hoffen, dass sie uns irgenwie helfen können ihn doch noch zu bändigen. Früher fand ich es furchtbar, wenn Leute ihre Hunde abgeben, sie sind schließlich ein Teil der Familie, aber ich weiß grad wirklich nicht mehr weiter und kann den Schritt nun doch viel besser verstehen.
Tut mir Leid für den langen Post, aber ich wollte euch ein möglichst genaues Bild von der Situation geben. Vielleicht gibt es ja ein paar erfahrene Hundebesitzer unter euch, die uns noch eine andere Strategie geben können oder schon in einer ähnlichen Situation waren.
Liebe Grüße
Aileen
Mein Freund und ich haben jetzt seit guten zwei Monaten einen Labrador-Mischling (er ist jetzt 6 Monate alt) und haben leider so ein paar Probleme mit ihm.
Das größte Problem ist, dass er uns und auch Besuchern gegenüber sehr bissig ist. Soweit ich das einschätzen kann beißt er uns immer, wenn er frustriert, gelangweilt oder aufgeregt ist. Manchmal kommt das aber für uns auch sehr aus dem Blauen raus, vielleicht für Aufmerksamkeit ?
Unterm Strich kann man sagen, wenn er nicht schläft, frisst oder wir ihn nicht anders beschäftigen beißt er uns und zwar schon von Anfang an.
Zuerst haben wir es mit den Tipps probiert, die man so im Internet gerade im Bezug zu jungen Hunden findet. Aufquietschen und sich abwenden oder auch nur ignorieren brachte beides nichts und hat ihn nur noch aggressiver gemacht. Vor allem das Ignorieren ist jetzt eh keine Option mehr, da er mittlerweile zu stark ist und auch fest zubeißt. Es gibt mindestens fiese blaue Flecken oder aber es blutet. Dann haben wir versucht ihm Alternativen anzubieten - Kauspielzeug oder Kauknochen- und ihn zu loben immer wenn er damit interagiert. Das hält ihn zwar von uns fern solange er damit beschäftigt ist, hat aber an dem Verhalten nichts geändert.
Nachdem es damit nur schlimmer wurde haben wir mit dem Tierschutz wo wir ihn herhaben geredet. Dort wurde uns geraten "körperlicher" zu kommunizieren. Nur zum Verständnis schlagen war damit natürlich nicht gemeint, sondern ein kurzer fester Stupser in die Seite oder ein kurzes Zupfen an der Leine verbunden mit einem ruhigen aber bestimmten "Nein". Da aber auch das keine Besserung gebracht hat - im Gegenteil auch das hat ihn rasend gemacht haben wir zwei professionelle Hundetrainer zu uns kommen lassen. Deren Tipp war dann ihn in solchen Situationen zu fixieren und abzuwarten bis er sich beruhigt. Danach dafür loben, dass er ruhig ist. Das hat insofern was gebracht, dass wir weniger blutige Arme haben einfach, weil er nicht mehr so an uns ran kommt und er sich sobald er fixiert ist schneller wieder beruhigt, allerdings tritt das Verhalten inzwischen öfters auf als vorher. Zudem beißt er jetzt auch fester zu, wobei das auch an seinen Erwachsenenzähnen liegen kann, die er inzwischen bekommen hat. Er hat außerdem angefangen meinen Freund anzubellen und zu beißen, wenn er mich küssen will, was nicht gerade Beziehungsförderlich ist
Und als ob das noch nicht genug wäre lässt er uns auch nicht schlafen sondern steht gerne schon nach 5-6 Stunden auf um uns wahlweise in die Füße oder wenn er rankommt ins Gesicht zu schnappen oder er zerlegt die Wohnung, wenn wir mal nicht dabei sind (da reicht schon Duschen gehen).
Wir versuchen ihn mehr zu beschäftigen und auch kognitiv auszulasten. Er bekommt Morgens, mittags und abends seine Ration inzwischen nur noch durch Trainieren. Hierbei ist er übrigens lustigerweise vorbildlich brav und lernfähig. Er kann Sitz, Platz, Bleib, Such, High five und Peng. In Trainingssituationen versteht auch auch Nein, und Aus und ist dabei sehr geduldig.
Wir lassen ihn Schnüffelspiele spielen und gehen jeden Tag mindestens eine Stunde mit ihm Spazieren, wo er auch mal an der Schleppleine schwimmen gehen darf und zusätzlich noch mit ihm raus, wenn er muss.
Wir haben ihm einen Kong besorgt und frieren da regelmäßig was ein und einen Schnüffelteppich gebastelt der auch zum Einsatz kommt. Es hat immer einen Kauknochen oder ein Spielzeug da was er ankauen dürfte.
Tauziehen, Bälle werfen und andere aktive Spiele spielen wir nicht mehr, da ihn das zu sehr aufregt.
All das hat aber seine Beißwut uns und den Möbeln gegenüber in keinster Weise eingeschränkt.
Wir sind beide vernarbt, voller blauer Flecken und offen gesagt auch am Ende unserer Nerven und unglücklich mit der ganzen Situation.
Als wir ihn abgeholt haben, wurde er uns als ruhiger gemütlicher Anfängerhund angepriesen, der sehr verschmust sei und gerne auf der Couch liegt, der außerdem von der Größe her unterm Knie bleiben sollte ( das war wegen der Wohnung unser Maximum, wir hatten extra nochmal danach gefragt). Tatsächlich ist er jetzt schon 10 cm größer als unser Maximum war und seine Energie passt null zu unserem Lebenstil, der doch eher gemütlich ist - die ganze Beschäftigung, die er bekommt ist auch nichts was wir auf Dauer so leisten können - spätestens ab Oktober müsste er auch mal ein paar Stunden alleine bleiben können, da ich dann wieder anfange zu studieren. Ich bin zwar flexibel, aber der Hund ist gerade ein full-time Job und so wie er sich benimmt, kann ihn mein Freund auch nicht zur Arbeit mitnehmen, wie wir eigentlich geplant hatten, weswegen ich mich gerade zur Zwangs-Hausfrau entwickle.
Versteht mich bitte nicht falsch ich liebe Hunde und (die meiste Zeit ) auch unseren. Er hat auch seine lieben Momente. Er kommt super mit anderen Hunden und fremden Menschen klar, wenn er nicht gerade aufgedreht ist. Er ist klug und konzentriert, wenn man ihm was beibringt. Er kann auch so geduldig sein, wenn es dafür Belohnungen gibt und war schon ab dem zweiten Tag Stubenrein. Und auf die Gefahr hin, dass ich für solche Gedanken gesteinigt werde, aber wir denken gerade immer wieder nach, ob es nicht besser wäre ihn wieder abzugeben, damit er in eine Familie kommen kann, die mit seinem Aktivitätslevel mithalten kann und mehr Platz und Erfahrung hat als wir, vor allem solange er noch so jung ist und gut einen Platz finden könnte und bevor er bei uns aggressive Verhaltensweisen festigt. Ich habe ein mega schlechtes Gewissen deswegen, aber so wie es gerade läuft kriege ich noch Depressionen und habe für nichts anderes mehr Zeit. Er ist halt absolut nicht der entspannte Hund für die Wohnung, den wir wollten.
Wir haben jetzt nochmal einen Termin mit den Hundetrainern ausgemacht und hoffen, dass sie uns irgenwie helfen können ihn doch noch zu bändigen. Früher fand ich es furchtbar, wenn Leute ihre Hunde abgeben, sie sind schließlich ein Teil der Familie, aber ich weiß grad wirklich nicht mehr weiter und kann den Schritt nun doch viel besser verstehen.
Tut mir Leid für den langen Post, aber ich wollte euch ein möglichst genaues Bild von der Situation geben. Vielleicht gibt es ja ein paar erfahrene Hundebesitzer unter euch, die uns noch eine andere Strategie geben können oder schon in einer ähnlichen Situation waren.
Liebe Grüße
Aileen