Hund entwickelt Ängste

Erster Hund
Nala rum. Senfhund 4
Hallo zusammen,

Ich war lange nicht hier, da wir in ein Eigenheim gezogen sind und allerhand um die Ohren hatten.

Wer uns nicht (mehr) kennt. Ich habe eine mittlerweile 3 Jährige Hündin aus Rumänien. Sie ist eher ängstlich und sensibel. Als sie ankam kannte sie nichts aber wir konnten und haben viel aufgearbeitet und alles klappte wunderbar.

Bis zu diesem einen Tag...

..Sie lief raus und hatte bereits die Leine am Geschirr um meine Freundin zu begrüßen. In dem kam ein Auto und da sie selbst zwei Hunde an der Leine hatte, trat sie auf ihre Leine, damit sie nicht vor das Auto rennt. Sie hing im Geschirr und schrie laut.

Seitdem ist es nicht mehr möglich sie anzuleinen. Leine ich sie draußen ab, kann ich mich ihr nicht nähern. Nicht mal wirklich streicheln. Zuhause klappt das Anleinen ohne Probleme.
Die Schleppleine fördert eher dieses Meideverhalten zur Leine, da sie damit doch mal hängen bleibt und wieder ruckartig gestoppt wird.

Eine Trainerin sagte wir sollen unsere Bindung wieder aufbauen und wir fingen mit dem Dummytraining an. Unterm Strich konnten wir uns wieder etwas annähern, aber Anleinen ist immer noch nicht möglich. Zumal manchmal einfach ganz kleine unvorhersehbare Dinge passieren, die uns wieder zurückwerfen 10 Schritte. Und sie sind wirklich so klein, dass man sie einfach nicht vorher mit einkalkulieren kann.

Dazu kommen nun auch Probleme mit dem Geschirr. Ziehe ich es ihr aus. Schreit sie wie wild und schreckt zurück.
Dieses Verhalten zeigt sie zB bei meiner Schwiegermama nicht. Daher denke ich manchmal es steckt ein wenig Schauspiel hinter dem Ganzen?!

Sie schreit uns auch manchmal an wenn wir sie streicheln. Das macht die aber auch bei anderen.

Krankheiten können wir ausschließen. Die Trainerin meinte das sei eine Art Strategie die sie entwickelt hat. Schlimm nur dass es einfach immer mehr wird.

Eine andere Meinung war nun letztens ich würde meinen Hund viel zu sehr vermenschlichen und ich solle ihr das Geschirr einfach wortlos ausziehen und das Geschrei ignorieren und hat mich an einen anderen Trainer verwiesen, der nur über die Körpersprache arbeitet.

Ich hab aber die Befürchtung, ignoriere ich das komplett, traut sie mir bald gar nicht mehr.

Jeder sagt einem was anderes. Ich weiß wirklich nicht mehr wie ich mit ihr umgehen soll, damit wir wieder zueinander finden.

Wir haben so viele Ängste gemeinsam überwunden, aber jetzt ist es einfach so festgefahren. Und dann diese 100 Meinungen und Ideen...

Und ich kann sie nicht mit einem Leckerchen ins Geschirr locken. Sie nimmt dann keine Leckerchen in der Situation. Das sind ja auch häufig Tipps die man bekommt.

Ich hab mich jetzt einfach mal ausgespeichert.

Ich brauche mal wirklich Erfahrungswerte von euch.

Danke und viele Grüße!
 
Du schreibst du kannst Krankheiten ausschließen?
Hast du sie beim TA durchchecken lassen?
Auch mal von einem Physiotherapeuten?
 
Ja ich hatte eine Physiotherapeutin hier und der Arzt hat gesagt er könne das ausschließen. Zumal wenn sie es überwiegend bei uns macht, scheint es doch eher Umgebung bzw. Personenbezogen zu sein.
 
Wie reagierst du denn, wenn sie "schreit"?
Wenn sie das bei anderen nicht macht, liegt es wahrscheinlich nicht am Geschirr oder der Leine an sich.;)
 
Wie reagierst du denn, wenn sie "schreit"?
Wenn sie das bei anderen nicht macht, liegt es wahrscheinlich nicht am Geschirr oder der Leine an sich.;)

Ja ich fürchte der Knackpunkt bin ich bzw. mein Freund obwohl der nicht mit soviel Kopf daran geht wie ich, aber ich weiß nicht, wie ich es besser machen soll.

Zu Anfang habe ich natürlich darauf reagiert. Und man erschreckt sich auch. Ich bin angespannt schon wenn es in diese Situation geht und sie ebenfalls.

Mittlerweile versuche ich durchzuatmen und ziehe es ihr "ganz normal" aus. Nicht besonders langsam auch nicht besonders schnell. Sobald ich den Klett hinten löse, schreit sie und springt zurück.
Nehme ich ein Geschirr welches ich ihr über den Kopf ziehe, schreit sie genau in dem Moment wo man es über den Kopf zieht und schreckt dann zurück.

Im Moment ignoriere ich es einfach und gehe dann. Aber ich weiß nicht ob das auf Dauer der richtige Weg ist?!
 
Hast du es mit verschiedenen Geschirrarten versucht, also statt ein
Geschirr zum über den den Kopf ziehen eins zum reinsteigen (gibt es z.B. von Curlie)?

Nimmt sie gar kein Fressen an beim Geschirranziehen, also auch keine Tubenleberwurst, Käse oder Fleisch?
Mein Hermann hat, als er noch nicht lange bei mir gewohnt hat, in Richtung meiner Hand geschnappt beim Geschirranziehen. Bei ihm hat "schönfüttern" mit Fleischstreifen funktioniert. Ich habe ihm ruhig aber bestimmt das Geschirr angezogen.

Probleme mit den Ohren (z.B. Milben) kann sie nicht haben?
 
Hast du es mit verschiedenen Geschirrarten versucht, also statt ein
Geschirr zum über den den Kopf ziehen eins zum reinsteigen (gibt es z.B. von Curlie)?

Nimmt sie gar kein Fressen an beim Geschirranziehen, also auch keine Tubenleberwurst, Käse oder Fleisch?
Mein Hermann hat, als er noch nicht lange bei mir gewohnt hat, in Richtung meiner Hand geschnappt beim Geschirranziehen. Bei ihm hat "schönfüttern" mit Fleischstreifen funktioniert. Ich habe ihm ruhig aber bestimmt das Geschirr angezogen.

Probleme mit den Ohren (z.B. Milben) kann sie nicht haben?

Ja ich habe letztens extra ein Geschirr gekauft welches ich oben verschließe, aber das hat eben Klett. Und der ist für sie nun auch grausam.

In welchem Moment soll ich ihr dann das Leckerchen geben? Ja sie nimmt es vorher und auch nachher aber nicht in dem entscheidenden Moment wo ich den Klett löse oder es ihr über den Kopf ziehe. Da zieht sie sich nur hektisch zurück und quiekt.

Ich weiß nicht welches die beste Lösung ist. Ignorieren oder doch wieder ein Ding draus machen in dem man ihr nachher das Leckerchen reinstopft. :-/

Da hat sie sich ja dann schon wieder aufgeregt bzw ihren Schreckmoment gehabt.
Und der ist das Unangenehme für sie. Im Prinzip macht sie es sich einfach selber unangenehm. Aber das versteht sie natürlich nicht.
 
Gerade dieses Klettzeug macht beim Auf- und Zumachen ja immer so Reiß-Geräusche, nech? - diese Geräusche - kann ich mir vorstellen - können gerade für Sensibelchen erschreckend sein.
Aber der Verschluß ist doch bestimmt nicht Klett, oder?
Selbst wenn das Theater gar nicht bei diesem Geschirr losging, würde ich lieber mit einem arbeiten, das nicht außerhalb der direkten Wahrnehmung des Hundes auch noch Geräusche macht.
 
Gerade dieses Klettzeug macht beim Auf- und Zumachen ja immer so Reiß-Geräusche, nech? - diese Geräusche - kann ich mir vorstellen - können gerade für Sensibelchen erschreckend sein.
Aber der Verschluß ist doch bestimmt nicht Klett, oder?
Selbst wenn das Theater gar nicht bei diesem Geschirr losging, würde ich lieber mit einem arbeiten, das nicht außerhalb der direkten Wahrnehmung des Hundes auch noch Geräusche macht.

Ja das stimmt, es gibt noch einen Druckverschluss oben. Ich habe auch probiert, nur diesen zu schließen. Aber sobald ich an den Rücken gehe und ihr nur diesen öffne, springt sie zurück. Sie zuckt schon zusammen, wenn ich ihr nur an das Rückenteil fasse. Auch wenn ich es ihr anziehe und den Rücken verschließe, reagiert sie da total verängstigt drauf.
Ich kann es gar nicht beschreiben. Sie zuckt nicht, sondern zittert, gerät in eine Art Starre und vorhin hat sie dabei das Beinchen ganz komisch weggedreht.
Es ist für sie also selbst ohne Geräusch so furchtbar unangenehm, obwohl nichts passiert. Ich kann es ihr wirklich nicht noch angenehmer gestalten.
 
Sag mal, kannst du für die Trainingszeit nicht auf ein gutes Halsbald ausweichen?
Ich glaube, Nalas Ängste - immer gesetzt den Fall, Schmerzen sind ausgeschlossen - haben sehr viel damit zu tun, dass du für sie nicht sichtbar hinter ihrem Rücken "rumfummelst".
Vielleicht hat ihr einmal etwas dabei weh getan - und das hat sich jetzt im kleinen Hundehirn verankert...?
Ich würde gaaaaanz langsam, gaaaaanz entspannt und ohne jeden Rausgeh-Druck das Geschirr mit ihr zusammen neu erarbeiten.
Deswegen halte ich ein Ausweichen auf ein Halsband für sinnvoll.
 



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