Alleine bleiben neu aufbauen - jetzt oder später?

Erster Hund
Arek 7J.
Nabend,

Arek konnte eigentliuch immer gut alleine bleiben.
Seit Sommer letzten Jahres haben wir ne tolle Betreuung und er muss kaum noch alleine bleiben (1x die Woche nur, manchmal auch gar nicht in der Woche)
Ich fürchte, er hat das Alleine bleiben in der Zeit verlenrt - vielleicht auch schon früher, ich kann es nicht genau sagen.
Anfangs - so das 1. Jahr (ab und zu mal), haben wir gefilmt, da war alles gut, dann haben wir aufgehört.

Heute haben wir uns die Wohnung unter uns angeguckt - da wollen wir bald einziehen.
Ich fragte die Nachbarin beiläufig, ob wir laut wären, man uns doll hört.
Als sie sagte "Nein gar nicht, nur Ihr Hund weint sehr lang - nicht oft (ist ja auch meist nicht alleine) aber wenn er weint, dann so 1-2h bestimmt"

Da bin ich fast aus allen Wolken gefallen -
habe sie gebeten den Fernseher auszumachen - und da habe ich auch meinen Hund über mir gehört - wie er jaulte und bellte. (als wir hochkamen, lag er wie immer auf unserem Bett - auch beim Verlassen der Wohnung haben wir ein "Ritual" und er zeigt keine Anzeichen von Stress)
Sie meinte, das erste mal wäre es ihr vor 3-4 Monaten aufgefallen - sie weiß aber nicht ob es vorher auch schon so war.

Soweit die Vorgeschichte.

Ich weiß wie ich das nochmal neu aufbauen werde.
Ich bin auch in der glücklichen Situation, ihn, denke ich, die nächsten Wochen/Monate gar nicht alleine lassen zu müssen.

Geplant ist in ca. 2-3 Monaten umzuziehen.

Also, macht es Sinn so lange mit dem Training zu warten, bis wir umgezogen sind? (Hunde lernen ja ortsbezogen und so)

Oder wäre es jetzt eher ein Schritt nach hinten wenn ich ihn die nächsten Wochen gar nicht mehr alleine lasse - weil er es dann "noch mehr" verlernt.

Ich wollte ihn beim alleine lassen nochmal aufnehmen um zu schauen, in welchen Situationen er weint, wie er zur Ruhe kommt usw. (ich bin 7h weg - wenn er 2h durchjault, ist er ja 5h ruhig)
Aber je öfter ich ihn durchjaulen lasse, desto eher verstärke ich doch die Trennungsangst oder?

Ich hoffe auf einige Vorschläge, Erfahrungen oder Ideen.

Danke.
 
Ich werde vorrausichtlich im Herbst umziehen. Nanouk kann ja gar nicht alleine bleiben bzw. musste er es noch nie ,da mein Vater selbständig ist und sein Büro im Haus hat und somit immer jemand bei Nanouk ist.

Wenn ich ausziehe, muss Nanouk aber alleine bleiben. Zwar maximal 2 bis 3 Stunden, aber auch das muss er lernen.

Ich werde jetzt schon anfangen mit ihm zu üben, denn ich denke/hoffe, dass es ihm dann in der neuen Wohnung leichter fällt.
 
Würde ich auch so machen. Eine zweistündige Ausdauer beim Jammern, finde ich schon enorm.
 
Ich würde auch jetzt schon anfangen, vor dem Umzug.
Langsam, wohl dosiert. Nur aus der Tür und gleich wieder rein... - weißt du selbst. :)
Denn selbst wenn Hunde situations- und ortsbezogen lernen, je sicherer Arek jetzt schon in der ihm bekannten Umgebung wird, desto einfacher wird es in (hoffentlich) in der neuen.
 
Ich würde das auch so machen,wie DogGirl.

Wenn er in der alten Wohnung zuverlässig ruhig allein bleibt, hast Du eine gute Basis für die neue Wohnung. Hat bei unsern Hunden auch immer gut geklappt. Wir sind ja mehrfach mit Hunden umgezogen.
 
"verlernen" tut er es nicht - es ist viel mehr ein anderes Verhalten (namentlich heulen) dass sich mehr und mehr etabliert.
Ich persönlich würde tatsächlich eher warten bis du umgezogen bist, damit du jetzt möglichst keine Situationen mehr schaffst, in denen sich das heulen noch mehr festigen könnte. Es kann in gewisser Weise selbst belohnend sein. Du kannst ja wahrscheinlich gut abschätzen wann er heult und wann nicht, ich würde versuchen da die Grenze ganz klar auszumachen und die erstmal nicht mehr "überschreiten", sondern die Situationen, in denen er ruhig und entspannt ist, erstmal mitnehmen und festigen, aber nicht mehr effektiv trainieren. Eher Routine rein bringen. Training heißt ja eigentlich immer "an der Grenze rum schrauben", falls du verstehst worauf ich hinaus will. Es ist natürlich eine gute Basis für die neue Wohnung, wenn er in der alten schon gut allein bleiben konnte. Aber ganz generell ist es immer leichter, neues Verhalten beizubringen als an bereits erlerntem rum zu basteln. Ich würde hier die Chance nutzen einmal komplett neu aufzubauen. Dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass es auch für ihn "neu" ist, am größten und somit die Chance, dass er wieder heult, am geringsten.
 
Ich würde das allein bleiben auch jetzt schon wieder trainieren.
Je länger er in seinem jetzigen Trott bleibt und jammern, desto schwieriger wird es , ihm das wieder abzugewöhnen.
Ausserdem hat er dann länger Stress, den das allein bleiben fällt ihn ja schwer.
Vllt hilft es , wenn er als "Entschädigung" für dein Weggehen ein paar Leckerlis oder eine Kong bekommt.
 
"verlernen" tut er es nicht - es ist viel mehr ein anderes Verhalten (namentlich heulen) dass sich mehr und mehr etabliert.

Klingt logisch .
Aber wie kam es dass es sich mehr und mehr etabliert hat ?

Es war ja früher nicht so .

Wenn ich jetzt nach dem Training wieder einen entspannten Hund habe , kann es dann immer passieren dass er das jaulen wieder anfängt?
Ich kann ja nicht die nächsten 10 Jahre den Hund Filmen.


Danke euch soweit erstmal.
Ich werde jetzt täglich "ein wenig" trainieren. Ohne große Steigerung und Belohnung.
Wirklich nur Ritual beim Abschied festigen, anziehen raus gehen. Wieder kommen . Dass er täglich mitbekommt wie ich gehe und nicht nur alle paar Wochen mal.

Nochmal kleinschrittig werde ich dann in der neuen Wohnung aufbauen. Da hat er auch nur noch das Schlafzimmer für sich und nicht mehr Schlaf und wohnbereich zusammen. Vielleicht hilft das schon etwas. Die räumliche Begrenzung.

Ich habe heute die endgültige Zusage und um den 1.3. rum können wir umziehen.
Die 6 Wochen bekomme ich denke ich noch so überbrückt dass er nicht mehr jaulen muss.
 
Klingt logisch .
Aber wie kam es dass es sich mehr und mehr etabliert hat ?
Heulen bzw. bellen ist ja ein selbstbelohnendes Verhalten. Sprich, wenn der Hund das tut, werden Hormone ausgeschüttet, die dafür sorgen, dass der Hund sich gut fühlt. Deshalb kann sich sowas immer mit der Zeit entwickeln: Wahrscheinlich hat er irgendwann mal, als er alleine war (oder auch in einer ganz anderen Situation) aus irgendeinem Grund gebellt oder geheult (es hat geklingelt, er hat draußen was Seltsames gehört, was auch immer). Dann hat er gemerkt, dass das irgendwie "Spaß macht" bzw. sich ganz gut anfühlt. Da ihr nicht da wart, um das Jaulen zu unterbrechen, hat er vielleicht weiter gemacht und das Ganze für sich als gewinnbringende Strategie abgespeichert. So könnte es gewesen sein. Wie es im Einzelnen wirklich war, wird sich natürlich jetzt nicht mehr rekonstruieren lassen.

Ich finde deine Trainingsstrategie gut und würde es auch so handhaben.

Viel Erfolg!:)
wünscht Amica
 
Heulen ist ja eine ganz ur-natürliche Lautäußerung.
Die z.B. durch Verlassensängste durchaus ausgelöst werden kann.

Manche Hunde heulen, wenn sie animierende Sirenen hören, andere beim Alleinebleiben aus Angst oder Frust oder auch aus Langeweile.

Mit "ein wenig" trainieren machst du sicher nichts falsch, dann kann das Vertrauen sich langsam wieder aufbauen.
 



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