Ahnungslose hundelose Familie auf der Suche

Hallo zusammen,

unsere Familie (zwei Erwachsene und zwei Kinder mit 9 und 7 Jahren) sucht nach wertvollen Tipps und Hinweisen zum Hundekauf und Hundehaltung.
Da wir selbst noch keine Hunde hatten, versuchen wir uns an das Thema vorsichtig heranzutasten.

Das Thema Kosten blenden wir zunächst aus, da wir uns erstmal im klaren darüber sein müssen welche Hunderassen überhaupt in Betracht kommen.

Ich gebe zunächst einige Details über uns weiter, welche doch eine Empfehlung erleichtern könnten.

Aktuell sind wir beide berufstätig, was bedeutet, dass an drei Tagen in der Woche beide Erwachsenen beruflich abwesend sind. Hier weiss ich überhaupt nicht wie sich dies mit einem Hund vereinbaren lässt.
Wir haben zwei Jungs, die auch gerne miteinander raufen. Der Hund sollte also keine Beschützerinstinkte innerhalb seines "Rudels" verspüren und sich genötigt fühlen einen der Jungs beschützen zu müssen.
Die Möglichkeiten auch längere Spaziergänge zu unternehmen sind in der Nähe reichlich vorhanden. Ein eigener kleiner Garten ist ebenfalls vorhanden und die Möglichkeit einen Schlafplatz für den Hund im Haus zu schaffen, der plötzlich nicht für andere Zwecke entfremdet wird, ist ebenfalls vorhanden.

Wir suchen nach einer Hunderasse, die zum einen von Anfängern wie wir noch "beherrschbar" ist, jedoch auf der anderen Seite durchaus als Beschützer der Familie gesehen werden könnte in meiner Abwesenheit.
Meine Frau ist zwar allergikerin, in wie fern dies auf Tierhaare zutrifft, weiss ich nicht. Auf jeden Fall geht der Impuls zum Hundekauf von meiner besseren Hälfte aus und ich möchte hier realistisch unterstützen.

Ich habe deshalb auch schon im Netz nach Hunderassen gesucht, die familienfreundlich und kinderlieb sind und gleichzeitig Beschützerinstinkte haben sollen. Die Suche war nicht einfach und ich weiss nicht ob man dem was dort überall geschrieben steht vorbehaltlos Glauben schenken kann.

Ich schreibe deshalb einfach drauf los welche Rassen in unseren Augen in die nähere Betrachtung gerückt sind:
- Shiba Inu
- Norwegischer Elchhund
- Eurasier
- Belgischer Schäferhund (optisch gefällt uns besser der Malinois, aber "erziehbarer" soll wohl der Groenendael sein)
- holländischer Schäferhund

Ich hoffe dass wir mit unserer Auswahl nicht völlig auf dem Holzweg sind weil reine Familienhunde wie Retriever oder Beagle doch eher nicht unsere Vorstellung "treffen".

Wir bedanken uns für Eure Vorschläge und Ideen im Voraus!

Beste Grüße
Chrizz mit Familie
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, und erstmal willkommen im Forum!
Ich muß dir direkt schreiben, daß ich sowohl die belgischen- als auch den holländischen Schäferhund nicht für Anfänger geeignet halte. Alle drei Rassen sind reine Arbeitshunde, mit diesen Hunden muß man auf den Hundplatz und sie wollen sinnvoll beschäftigt werden.

Zuallererst würde ich aber abklären, ob deine Frau auf Hundehaare allergisch reagiert. Nichts wäre schlimmer als wenn man ein Tier, daß man liebgewonnen hat, wieder abgeben muß.
Vielleicht habt ihr Hundehalter im Bekannten- oder Verwandtenkreis, bei denen ihr mal testen könntet, ob deine Frau auf Hundehaare reagiert.

Ich selbst bin auch Allergikerin und vertrage die Haare langhaariger Hunde nicht so optimal. Bei mir gehts am Besten mit dem Terrier, weil er nicht haart, dafür aber getrimmt werden muß.
Bei Schäferhundhaaren bekomme ich Niesanfälle und Luftnot.
 
Mir fehlen da noch einige wichtige Infos.

Meine Fragen also:

Habt ihr eine Betreuungsmöglichkeit für den Hund, wenn ihr beide arbeiten geht? Wie lange seid ihr an diesen Tagen denn außer Haus? Ihr scheint einen Rassewelpen zu wollen - bis ein junger Hund alleim bleiben kann für einige Stunden, kann es aber einige Monate dauern.

Ist deine Frau nun allergisch auf Hunde oder nicht? Für mich ist das ein wichtiger Punkt, denn sollte sie tatsächlich auf Hundehaare reagieren, wärt ihr so oder so eingeschränkt bei der Rassewahl.

Was wollt ihr mit dem Hund machen? Soll es "nur" ein netter Familienhund sein, der spazieren geführt wird? Denn ganz ehrlich, da ist zB der Belgische Schäferhund die falsche Wahl. Gerade vom Mali solltet ihr meiner Meinung nach die Finger lassen...

Wie soll der Hund charakterlich sein und was sind No-Gos?

Von eurer Liste noch am ehesten vorstellen kann ich mir den Eurasier. Allerdings sollen manche sehr eigenständig sein und außerdem jagdlich sehr motiviert.
 
Hi harry97,

wenn also die Schäferhunde auszuschließen sind, wie sieht es mit den anderen drei Rassen aus? hast Du da Erfahrungen?
Ich glaube dass meine Frau mal als Kind einen Hund hatte. Dieser lebte allerdings ein einer Hundehütte, so dass dies wohl kein Anhaltspunkt ist. Wir werden das Mal prüfen :)

Gruß
Chrizz

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Hi Lina27,

bisher keine Betreuungsmöglichkeit. Eine tatsächliche Überschneidung an der beide arbeiten sind, würde an einem Tag vorliegen für max 5 Stunden.

Gibt es überhaupt Hunderassen bei denen Allergiker nicht "anschlagen"?

Ja, es soll ein Familienhund sein, der allerdings auch Hüte- und Beschützerinstinkte hat, deshalb von uns Retriever und Beagle oder vergleichbare Rassen garnicht in Betracht gezogen werden. Bitte nicht missverstehen. Es ist so gemeint, dass wir nicht permanent Programm für den Hund machen können und wollen, also danke für den Hinweis bzgl. der Schäferhunde.

Charakterlich.... puh schwierige Frage. Nicht einversüchtig, anderen Menschen gegenüber nicht aggressiv aber gesund skeptisch, anderen Tieren gegenüber nicht aggressiv, soll die Wohnung nicht verwüsten, also auch mal still sein können ohne vorher 10 km gelaufen zu sein. Soll sich unterordnen, also nicht eigensinnig oder dominant sein. Keine Bellorgien veranstalten. Mehr fällt mir nicht ein.

VG
Chrizz
 
Ich pflichte harry97 und lina27 gerne bei.

Persönlich rate ich euch ab einen (Belgischen) Schäferhund als ersten Hund ins Haus zu nehmen. Diese tollen Hunde sind ganz einfach keine Anfängerhunde und auch wenn sie gut als Familienhunde gehalten werden können, brauchen sie doch ihre Bezugsperson um zu lernen wie sie mit euch im Haus zu funktionieren haben.

Solltet ihr jedoch das Glück haben an einen Züchter eurer Wunsch-Hunderasse zu geraten, der euch komplett durch die Welpen- bzw. Aufwachsphase begleitet - dann ist das ein sehr gutes Projekt...

Was die eventuell vorhandene Allergie "auf Hund" deiner Frau angeht: bitte lasst das austesten! ...und zwar lasst beim Hautarzt, bzw. Allergologen von ein paar Haaren und Hautschuppen und eventuell Speichel eures Wunschhundes Serum anfertigen und zumindest auf Hautreaktionen bei deiner Frau testen... Atemwegs-Reaktionen sind dann zwar immer noch nicht abgedeckt oder ausgeschlossen, aber: wenn sich schon Hautreaktionen zeigen sollten, dann kann man davon ausgehen, dass es auch zu weiteren allergischen Reaktionen verursacht durch diesen Hund kommen wird...

Dann zum Thema: der Hund soll auch mal ein paar Stunden alleine aushalten können...

Das wird zumindest bei einem Welpen im ersten Lebensjahr oder in den ersten 8 Monaten nicht möglich sein. Hunde müssen an stundenlanges Alleinebleiben herangeführt werden. Für ein erwachsenes Tier ist es nicht zuviel verlangt einmal in der Woche für 5 Stunden alleine zu sein.

Darf ich denn mal anfragen was ihr davon haltet einem erwachsenen Hund aus dem Tierschutz ein Zuhause auf lebenslänglich zu geben?
Wenn ihr euch intensiver mit solchen Gedanken befasst, dann wären die Tierheime in eurer Umgebung doch mal eine gute Startadresse. Die Betreuer der Hunde können euch schon mal eine Menge von ihren Tieren erzählen, manche kennen es für ein paar Stunden alleine bleiben zu müssen... Man weiß über die Familientauglichkeit Bescheid, ihr könntet einen solchen Hund bei Spaziergängen kennenlernen, könntet da gleich eure Kinder mit einbeziehen...

Und es sitzen ja auch nicht nur Mischlingshunde im Tierheim - warum soll es unbedingt ein Rassehund sein?

Und wenn es jetzt doch ein Rassehund sein soll, dann würde ich euch auf jeden Fall empfehlen so viele ordentliche Hundezüchter wie nur möglich anzusprechen, anzuschreiben... Holt euch Infos auch von anderen Menschen die euren "Wunschhund" an der Leine haben... Die meisten Hundehalter geben gerne Auskunft zu und über ihre Hunde und man bekommt eventuell auch gleich eine vernünftige Züchteradresse.

Wenn ihr euch für eine Hunderasse entschieden habt, dann geht es los mit Infos sammeln. Zu jeder Hunderasse gibt es viel zu lesen; sei es im Internet oder ihr kauft auch mal das ein oder andere Buch gezielt für eure Hunderasse.

Was mir auf jeden Fall gut gefällt: Du, bzw. ihr informiert euch gründlich über Hundehaltung und alles was damit zusammenhängt bevor ein Hund bei euch einzieht! So soll es sein... Das ist gut und richtig so... :zustimmung:

...denkt die
Ulla
 
Charakterlich.... puh schwierige Frage. Nicht einversüchtig, anderen Menschen gegenüber nicht aggressiv aber gesund skeptisch, anderen Tieren gegenüber nicht aggressiv, soll die Wohnung nicht verwüsten, also auch mal still sein können ohne vorher 10 km gelaufen zu sein. Soll sich unterordnen, also nicht eigensinnig oder dominant sein. Keine Bellorgien veranstalten. Mehr fällt mir nicht ein.

VG
Chrizz

Der Shiba Inu gilt sowohl als eigensinnig als auch dominant. Das ist keine Rasse die sich problemlos unterordnet. Außerdem sollen Rüden nicht besonders verträglich mit Artgenossen sein. Das ist nicht immer einfach wenn man beim Gassigehen zufällig anderen Hundehaltern mit einem Rüden begegnet.

Der Eurasier hört sich vom Charakter her ganz passend an. Ich kenne einen aus einem Kurs meiner Hunde. Der ist jetzt mit ca. 18 Monaten sehr verspielt und möchte Kontakt zu allen anderen Hunden in dem Kurs. Er scheint seinem Frauchen auch keine Probleme bei der Erziehung zu machen.

Der Norwegische Elchhund wird als Jagdhund nicht wenig Jagdttrieb haben. Das solltest du nicht unterschätzen und es könnte schwer werden, dass der Hund wenn eventuell Wild in der Nähe ist ohne Leine laufen kann.

Schäferhunde würde ich als Anfänger nicht holen. Das sind Gebrauchshunde die beschäftigt werden wollen.

5 Stunden allein bleiben ist für einen erwachsenen Hund okay wenn er es gelernt hat. Welpen können so lange nicht allein bleiben ohne dabei Stress zu haben und die Wohnung zu zerlegen. Ich empfehle dir daher das Tierheim oder die "Rasse ... in Not"-Seiten wenn ihr euch auf "eure" Rassen festgelegt habt.

Im Grunde eignet sich (fast) jeder Hund dafür seine Familie zu beschützen. Mein 8 Kilo Dackel-Mix hat nachts um 3 Uhr mal den Zeitungsausträger der vermutlich in den Garten pinkeln wollte vertrieben. Der ist schreiend vom Hof gelaufen und mein Hund hat "nur" gebellt.

Die Allergie deiner Frau würde ich abklären lassen damit euer Hund nicht nach ein paar Wochen wieder ausziehen muss. Pudel gelten übrigens als "Allergikerfreundlich". :zwinkern2: Außerdem ist der Großpudel auch so groß wie deine Wunschrassen.
 
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Einiges von dem, was du dir wünschst, hat weniger mit der Rasse als mit der Erziehung zu tun. Zum Beispiel dass der Hund nicht Sachen in der Wohnung kaputtmacht. Und was genau ist mit "soll nicht eifersüchtig sein" gemeint? Ressourcenverteidigendes Verhalten zB ist nicht selten hausgemacht.
Bellen - nun, es gibt zwar Rassen, die bellfreudiger sind als andere, aber auch Dauerbeller sind mMn nicht selten "hausgemacht".

Rassen, die sehr eigensinnig sind, gibt es natürlich. Aber auch ein Hund mit viel Will to please, der also dem Halter gefallen will und sich leichtführig zeigt, hat natürlich einen eigenen Willen. Erziehungsprobleme kònnen also bei jedem Hund auftreten. Euch als Hundeneulingen würde ich aber auf jeden Fall zu einem Hund raten, der Erziehungsfehler eher mal "verzeiht" und auch nicht als extrem eigenständig gilt, wie es zB beim Shiba Inu oft ddr Fall ist.

Imwiefern soll der Hund wachsam sein? Soll er melden? Das tun meiner Erfahrung nach sehr viele Hunde der unterschiedlichsten Rassen. Wenn der Hund Fremden ggü zurückhaltend sein soll, wäre aber wohl zB ein Retriever nicht der richtige Hund. Wobei Retrieber auch viele tolle Eigenschaften haben und ich grundsätzlich schon denke, dass zB ein Goldie hier gut passen könnte.

Hütetrieb - wieso das? Im Alltag ist das oft sehr problematisch. Es gint Hunde, die dann anfamgen, Autos zu hüten oddr andere Hunde oder Menschen...klingt lustig, ist es aber nicht. Bei einem 08/15-Familienhund sehe ich ehrlich gedsgt keinerlei Grund, sich Hütetrieb zu wünschen.

Allergiker reagieren oft nicht auf das Pudelfell, das muss man aber immer individuell testen. Pudel sind tolle Hunde, die oft unterschätzt werden. Sie sind vielseitig, anpassungsfähig, aktiv, sehr menschenbezogen und oftmals Fremden ggü auch eher zurückhaltend und nicht so distanzlos.

Mkr fehlt aber nach wie vor die Info, wie das Alltagsleben eures Hundes bei euch aussähe. Ist zB Hundesport geplant?
 
Zu den meisten Themen wurde schon ausführlich geschrieben (alleine bleiben, Allergikerproblematik usw).
Aber hierzu:

Ja, es soll ein Familienhund sein, der allerdings auch Hüte- und Beschützerinstinkte hat, deshalb von uns Retriever und Beagle oder vergleichbare Rassen garnicht in Betracht gezogen werden.


...hab ich noch was anzumerken.

Wir hatten vorher eine Labbiehündin. Und auch wenn der Rasse gerne Beschützer-oder Wächterinstinkte abgesprochen werden (Rassebeschreibung und so), muss ich sagen, dass diese Hündin niemals Fremde aufs Grundstück gelassen hat, ohne dies lautstark zu verkünden.
"Ihren" Kindern durfte (familienfremder) Mensch sich nähern, auf den Arm nehmen und weggehen: NIEMALS!
Als wir einmal eine Begegnung mit einem "Tut-nix-Berner" hatten, hat sie sich diesem Koloss immer wieder in den Weg gestellt, sobald der Anstalten machte, auch nur einen Schritt auf die Kinder zu zumachen. Sie hätte sich eher zerfleischen lassen, als einen Kontakt zuzulassen.

Ein Hund ist ein Hund. Und auch Rassen, die weniger wegen ihrer Beschützereigenschaften geschätzt werden, werden bei guter Bindung ihre Familie verteidigen, wenn sie es für nötig halten.

Retriever sind tolle Hunde. Und gerade Golden halte ich für einen echten Gewinn für Familien mit Kindern. Wenn sie entsprechend "dazugehören".

Die aufgezählten Rassen sind als "Nebenbei-Hunde" eher ungeeignetm. M. nach.
Und mit "nebenbei" meine ich das, was man als "normale" Familie in den Alltag integrieren kann: lange Spaziergänge, einmal die Woche HuSchu, ein bisschen Beschäftigung hier oder da und trotzdem regelmäßiges Training (1x wöchentlich HuSchu bedeutet nur, dass man angeleitet und korrigiert wird... arbeiten muss man die restlichen 6 Tage der Woche trotzdem). Und das ist, wenn man es richtig macht, schon wirklich viel Zeitaufwand..
 



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