Problem ein passendes Brustgeschirr zu finden

Wir waren heute in einem Zoofachgeschäft um etwas zu holen. In diesem haben wir wenige Wochen zuvor ein Brustgeschirr für unseren 14 Woche alten Labradorwelpen besorgt. Wir sind den Empfehlungen der Packungen gefolgt und haben ein Band in der Größe ML besorgt. Laut Packung sollte das für (ausgewachsene!) Border Collies bis hin zum Dalmatiner oder Goldenretriever reichen. Die nächste Größe war allein von der Verarbeitung her viel zu wuchtig für einen Welpen.

Zuhause anprobiert habe ich mich dann doch sehr gewundert. Das Verbindungsstück am Rücken (an dem man dann auch die Leine befestigt) kam mir sehr kurz vor. Da es jedoch die einizig richtige Größe zu sein schien, dache ich mir nicht viel dabei. Heute im Geschäft blufft mich die Verkäuferin an, was für ein enges Teil ich meinen Welpen anzwengen würde. (Es gibt keine Reibestellen oder so, sonst hätte ich es garnicht mehr angezogen). Als ich ihr dann sagte das es die einzigste passende Größe, und laut den Herstellern ihrer Produkte auch die empfohlene Größe für ausgewachsene große Hunderassen ist, gluckste sie etwas rum und meinte dann, man könnte ja auch ein Halsband umstellen. Das wollte ich allerdings im Welpenalter nicht unbedingt nutzen.

Ich bräuchte dringend Tipps von anderen Besitzern, welches Brustgeschirr und welche Marke sie verwendet haben. Wir haben bis jetzt Trixi und sowas genommen. Ich zweifel aber sehr stark an der Richtigkeit deren Angaben. Wie soll ein ausgewachsener Golden Retriever in das Geschirr passen für das mein 14 Wochen alter Welpe schon zu groß für ist?
 
Hallo,

kannst Du bitte mal ein Foto einstellen vom Hund mit dem Geschirr...? So kann man das gar nicht beurteilen.

Im Übrigen sind die Zoofachgeschäfte eher schlechte Berater was ein paßgenaues Geschirr angeht. Hab es schon oft erlebt, daß mir gesagt wurde, das Geschirr hätte man im Geschäft angepaßt und es saß grottenschlecht.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Hallo,
also wir haben unserm kleinem auch eingeschirr gekauft und er hat es gehasst es anzuziehen, dann sind wir wieder ins futtehaus und da gibt es eine vekäuferin die aahnung hat, von der haben wir uns beraten lasssen und auch einige geschirre anprobiert und sie meinte, dass ihm keine geschirre richtig passen da er einen relativ breiten brustkorb hat. Wenn wir eins wollten müssten wir es maßanfertigen lassen aber man bräuchte nicht unbedingt ein geschirr.

LG Laura
 
Ich verstehe nicht warum man - gerade Welpen - ein Geschirr anzieht.
Meinen Welpenkäufern rate ich entschieden davon ab.

Halsbänder sind gesünder für den Hund!

Folgendes hat in der Zeitschrift "Der Hund" gestanden. Ist von der Hundephysiotherapeutin Britta Kutscher geschrieben worden.

Der Trend zum Geschirr entstand aus der physikalisch richtigen Überlegung: Je größer die Auflagefläche, desto geringer ist der punktuelle Druck.
Druckmessunterlagen haben ergeben, dass durch die Geschirre durchaus der punktuelle Druck verringert wird, aber es entstehen Druckspitzen an Körperstellen, die überhaupt keinen Druck vertragen können.


Die Anatomie des Hundehalses
Der Körperbau des Hundes ist trotz Domestikation immer noch als Jäger ausgelegt. Als Beutereißer ist also der Hund auf einen stabil bemuskelten Hals angewiesen. Die Halswirbelsäule bestehend aus sieben Halswirbel ist der beweglichste Bereich der Wirbelsäule und fängt das Schütteln der Beute im Todeskampf sehr effektiv ab. Auch kleine Hunde können Beute machen die körperlich deutlich größer ist.

Auch beim toben unter den Hunden kann man sehr gut beobachten wie stark gerissen und gezerrt wird. Bei Zerrspielen mit einem Spielzeug nehmen meist die Hundezähne mehr Schaden als die Halswirbelsäule, sonst wäre die Spezies Hund mangels Jagderfolg längst ausgestorben.
D.h. die Halswirbelsäule ist sehr beweglich und tief in sehr gut ausgeprägte Muskulatur eingebettet. Durch die Beweglichkeit verzeiht sie auch schon einmal einen seitlichen Ruck.

Heikle Brustregion
Bei der Anatomie des Hundes ist es entscheidend, ob die Kraft auf elastische, gut bemuskelte Körperpartien ausgeübt wird, oder auf starre Körperteile, bei denen die Knochen wenig geschützt dicht unter der Haut liegen.
Der Brustkorb des Hundes ist Träger des Brustgeschirres. Der Brustkorb besteht aus 13 Brustwirbeln. An jedem beginnt ein Rippenpaar, das in großem Bogen abwärts führt. Am Brustbein, das aus kleinen, wirbelähnlichen Knochen besteht, werden alle Rippenpaare mehr oder weniger direkt wieder zusammengeführt und schließen den Brustkorb. Die Knochen des Brustbeins bilden eine bewegliche Gliederplatte. Das menschliche Brustbein ist dagegen eine starre Knochenplatte. Seitlich rechts und links sind die Schulterblätter auf den Brustkorb gelagert und dort nur durch Muskeln mit ihm verbunden. Eine knöcherne Verbindung wie das menschliche Schlüsselbein fehlt beim Hund. Die Schulterblätter bilden am vorderen Ende gemeinsam mit den Oberarmen die Schulter- oder Buggelenke. Sie sind an der Vorderseite des Hunderumpfes rechts und links neben der mittig gelegenen Brustbeinpitze gut zu tasten.

Bei jedem Schritt des Hundes kann man deren Beweglichkeit beobachten. Sind die Schultergelenke durch irgendwelche äußeren Einflüsse wie z.B. das Norweger Geschirr in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt, bereitet das dem Tier nicht nur Unbehagen sondern es entsteht sogar eine erhebliche Mehrbelastung für die darunterliegenden Gelenke, allen voran die Ellenbogengelenke. Die Schulterblätter bewegen sich deutlich vor und zurück, sodass hier aufliegende Textilstreifen auch die natürliche Bewegungsökonomie stören. Nun liegen die Bruststreifen der Geschirre auf dem Brustbein – sollten sie zumindest. Wer hat schon mal probiert, ein Brett auf einer Rolle auszubalancieren? Bei der geringsten Bewegung der Rolle rutscht das Brett hinunter. Ähnlich verhält es sich mit dem Brustriemen des Geschirres. Da der Hund ein mobiles Wesen ist, hat das Brustriemchen leider keine Chance auf dem Brustbein liegenzubleiben. Es verrutscht zur Seite und drückt dann auf die sehr empfindlichen Gelenke zwischen den Rippen und dem Brustbein. Oder es rutscht in die Achselhöhlen. Hier verlaufen wichtige Nerven und Gefäße die die Läufe versorgen.
Erzeugen Geschirrteile Druck oder Reibung in den Achseln, so können Muskelverletzungen und/oder Irritationen der Nerven bis hin zu Lähmungen entstehen.

Behinderte Atmung
Die seitlichen Brustriemchen bringen bei seitlichem Zug des Hundes (oder des Besitzers) auch noch Scherkräfte auf das in sich bewegliche Brustbein. Des Weiteren laufen diese Riemchen über die Rippen. Funktion der Rippen ist es, sich auseinanderzuspreizen und sich wieder zusammenzuziehen, um so den für die Atmung notwendigen Über- bzw. Unterdruck im Brustkorb zu erzeugen. Schon der Zug an der Leine reicht für einen die Atmung beschränkenden Effekt aus. Ein weiterer Faktor für Unbehagen sind die dicken Schnallen vieler Geschirre, die auf den Rippen liegen Wird das Geschirr nicht abgenommen, sobald sich der Hund hinlegen soll oder möchte, so drücken die Schnallen auf die empfindliche Knochenhaut der Rippen. Wer schläft schon gerne auf Krümeln, von Metall- oder –Plastikknubbeln ganz zu schweigen.

Bei langen Rücken
Auch wer glaubt, durch ein Geschirr die lange Wirbelsäule seines Dackels zu schonen, der täuscht sich leider. Entscheidend hierfür ist nämlich, dass eine Knickung der Wirbelsäule entsteht. Die Halteöse für die Leine befindet sich über der mittleren bis hinteren Brustwirbelsäule. Die Zugrichtung und damit der Winkel einer Hebelwirkung ist abhängig von der Höhe des Hundes in Relation zur Höhe des Hundeführers. Je kleiner der Hund, desto größer wird die Knickwirkung auf die Wirbelsäule bei angezogener Leine.
Die Druckmessungen haben ergeben, dass die schonendste Druckverteilung mit einem breiten, weichen Halsband zu erreichen ist, bei dem alle Schnallen, Schieber und die Leinenöse im Nacken positioniert sind.

Medizinische Ausnahmefälle bei denen ein Geschirr trotzdem ratsam ist wären dann Hunde die Verletzungen oder Krankheiten im Bereich des Halses haben. Oder eine Neigung zum Trachealkollaps (Instabilität der Luftröhre) haben.

Sonderfall Schlittenhund
Die Idee, Hunde mit einem Geschirr auszustatten, ist keine Erfindung moderner Hundetrainer. Ihren Ursprung hat sie in der Schlittenhundearbeit. So ziehen etwas Huskys schadlos den Schlitten im Geschirr. Dabei handelt es sich allerdings zum einen um komplett anders konzipierte Geschirre als die marktüblichen für den Hausgebrauch. In denen der Vierbeiner ja gerade nicht ziehen soll. Der Zugpunkt beim Huskygeschirr liegt an der Schwanzwurzel, so dass der ganze Körper uneingeschränkt agieren kann. Die Spitzenzugkraft ist immer nur für kurze Zeit gefordert, dass zu ziehende Gewicht verteilt sich im Gespann gewöhnlich auf mehrere Hunde und der Schlittenhund läuft immer mit nahezu waagerechter Zugliene, um nur einige Aspekte dieser speziellen Geschirrgebrauchs zu nennen.
 
Fladdermuus, so habe ich es auch gelesen :zustimmung2:

Meine beiden tragen Geschirre zum SD und am Fahrrad der Große, sowie im Auto zur Sicherung.

Aber dazu haben wir schon soooooooooooo viele Diskussionen, also hier lieber bei der Größe bleiben :jawoll:
 
Ich habe unserem jetzt ein Geschirr von AnnyX gekauft und ich bin absolut begeistert. Wir haben einen Lagotto (14kg) und er braucht
Größe "S" http://www.annyx.de
Wir haben auch noch ein Geschirr von Niggeloh, damit sind wir auch sehr zufrieden. http://www.niggeloh.de

Beide Geschirre lassen sich gut einstellen und verrutschen nicht und ich habe nicht den Eindruck das sie unseren Hund in der Bewegung einschränken und stören.

Die richtige Größe zu finden ist schon was schwierig, das Niggeloh habe ich bei uns im Hundeshop vor Ort gekauft und das AnnyX hatte ich bestellt. Ich hatte auch erst die falsche Größe bestellt, aber nach einem Telefonat haben wir die richtige Größe ermittelt. :happy:
 



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