Hund dreht durch, wenn er andere Hunde sieht

Erster Hund
Aussie (2011)
Zweiter Hund
Zwergpudel (2021)
Hallo ihr Lieben,

ich muss euch ehrlich sagen, ich bin langsam am Verzweifeln.
Seit bei Hunter die Hormone aufkommen, dreht er komplett am Rad. Allerdings nur in der Gegenwart von anderen Hunden. Alleine ist er sehr brav, hört gut, benimmt sich normal. Sehen wir beim Spazierengehen einen anderen Hund, schaltet sich aber bei ihm plötzlich alles aus, er wirft sich in die Leine, dass ich mich komplett dagegenstemmen muss um ihn zu halten, reagiert auf nichts mehr und ist einfach vollkommen gestresst, weil er unbedingt zum anderen Hund hin will. Ist der Hund dann wieder außer Sichtweite, geht es wieder problemlos.
In der Hundeschule das selbe Spiel: Alles was zuhause einwandfrei klappt hat er offenbar vergessen. Er zerrt nur, ignoriert mich komplett und ist wieder völlig gestresst. Wenn er mit anderen Hunden spielen darf, ist er nur aufdringlich, will ihnen NUR am Hinterteil lecken und versteht kein Nein, weder von mir noch von anderen Hunden. Er hört nicht auf und darf dann natürlich nie länger als ein paar Sekunden spielen, weil er sich völlig daneben benimmt und jede Einwirkung völlig ignoriert.
Heute hab' ich zum ersten Mal seit langem wieder einen fremden Hund hier zuhause und es ist katastrophal. Der Kleine ist ein Havaneser und wehrt sich zwar an sich ganz gut, aber Hunter ist unglaublich aufdringlich, wirft sich nur auf ihn, will ihm permanent am Hinterteil schnuppern und ist gar nicht mehr ruhig zu kriegen. Ich musste ihn aus dem Raum werfen, weil er einfach nicht einsah, dass er das nicht darf.
Jetzt sitzt er vor der Tür und bellt und winselt permanent. Er ist so gestresst, dass ich schon fast Angst habe, dass er einen Herzinfarkt kriegt, aber ich kann ihn auch nicht reinlassen, weil er nicht vom Kleinen ablässt. Ich hab's mehrmals versucht, immer sofort unterbrochen, wenn es zu heftig wurde (nach ein paar Sekunden), aber auch nach dem zehnten Versuch hat er es noch nicht eingesehen, deshalb muss er jetzt draußen bleiben. Ich wollte ihm zur Ablenkung ein Schweineohr geben, aber er hat es nicht einmal angesehen, obwohl er im Normalfall einen doppelten Salto für so ein Ding hinlegen würde. Aber er starrt nur die Tür an und hechelt wie irre.

Ich verstehe ehrlich nicht, warum er jetzt so durchdreht. Sind das die Hormone? Früher war das alles kein Thema, er konnte an jedem Hund vorbeigehen, normal mit einem Hund spielen, konnte sich noch konzentrieren, wenn einer dabei ist. Aber jetzt geht es echt gar nicht mehr.
Am Samstag werde ich mit meiner Trainerin sprechen und sehen, was sie für Tipps für mich hat. Außerdem dachte ich auch schon daran, meine Tierärztin zu fragen, ob eine Kastration helfen könnte (auch wenn er momentan natürlich noch viel zu jung ist mit 10 Monaten, ich wollte mich nur erkundigen).
Ich weiß auch ehrlich nicht, was ich tun kann um ihn zu helfen, da ich wirklich das Gefühl habe, dass sein Hirn komplett abschaltet und er auf nichts mehr reagiert, egal ob Mensch oder Hund etwas tun.

Bitte helft mir.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachtrag von gerade eben:

Wir wollten mit den Hunden spazieren gehen, in der Hoffnung, dass sich Hunter etwas abregt. Naja.
An der Leine zappelte er nur herum wie verrückt, schoss vor und zurück, wollte immer wieder zum Kleinen und bellte sogar. Als wir beide ableinten ging er sofort wie ein Wilder auf ihn los, rannte ihn in wenigen Sekunden dreimal so über den Haufen, dass es den Kleinen nur so würfelte und als ich ihm dann den Weg versperren wollte, rannte er mich mit einer solchen Wucht über den Haufen, dass mein Gesicht erstmal den Boden küsste -.-
Danach war der Spaziergang für mich beendet und ich ging mit Hunter wieder nach Hause. Und kaum war der Kleine außer Sicht, war Hunter wieder der liebste und bravste und netteste Hund der Welt.
Ich bin ehrlich verzweifelt, ich weiß nicht mehr weiter.
 
Ganz ehrlich, da musst du durch. Soooo schlimm ist es aber doch gar nicht.... nur nervig. Würdest du wirklich wollen, dass ein 10 Monate alter Hund total brav ist? Irgendwie gehört diese Pubertätsspinnerei doch dazu. Wir haben's gerade so ziemlich überstanden, und teilweise fand ich meine kleine Terrorbraut im Hormonrausch einfach nur goldig...Der Hund ist in dieser Phase total gestört, also ist es dein Job, einen klaren Kopf zu bewahren.
 
Findest du das völlig normal, wenn ein Hund so abschaltet, dass er sich nicht mal von anderen Hunden mehr sagen lässt, wann es genug ist? Wenn er komplett abdreht, weil ein anderer Hund im selben Raum ist?
Ich persönlich finde das nicht. Das hat für mich auch nix mit goldig zu tun, wenn ich meinem Hund in den nächsten Monaten keinen Hundekontakt erlauben kann, weil er durchdreht.

Auf Pubertät war ich eingestellt, keine Frage, aber es wird von Tag zu Tag schlimmer. Und vor allem extremer.
 
oh je das klingt ja garnicht schön :(

Wenn du in der Hundeschule bist, hast du dann quasi "Einzeltraining" oder bist du da in einer Gruppenstunde?
Bei meiner hat es geholfen immer wieder Leinenkontakte zu üben, d.h. kein Schnüffeln an der Leine, sondern einfach geradeaus oder im Slalom an den anderen Hunden vorbei.
Seitdem sie weiß, dass es mit Leine keinen Kontakt mehr zu Artgenossen gibt, zieht sie auch nicht mehr dahin & konzentriert sich auf mich.
Ich habe im übrigen auch die Leute, die mir entgegengekommen sind gefragt, ob wir nochmal an ihnen vorbeikgehen dürfen & die meisten waren so nett und haben das mitgemacht!

Meine war auch sehr aufdringlich, wenn sie im Freilauf mit anderen Hunden zusammenkommen durfte & wir hatten eine Zeit lang heftige Probleme, da sie ohne mir ersichtlichen Grund auf andere losgegangen ist (ohne zu beschädigen). Geholfen hat mir (wie sooft) die Schleppleine & eine Verhaltenstherapeutin.
Wenn sie zu aufdringlich wurde, gab es ein "Nein" und wir sind gegangen. Hat ein wenig gedauert, bis sie geschnallt hat, was ich von ihr wollte, aber seitdem ist sie nicht mehr so aufdringlich, denn sie will ja nicht jedes Mal gehen müssen :D

Ihr bekommt das schon in den Griff, zumal das bei ihm wahrscheinlich wirklich reines Pubertätsgehabe ist :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ob ich's normal finde oder nicht, kann ich nun wirklich nicht sagen, schliesslich kenn ich den Hund ja nicht, was aber absolut notwendig wäre, wollte man irgendeine fundierte Aussage darüber treffen, ob und wie man eingreifen muss / soll. Es ist nur so, dass du einen sehr verzweifelten/aufgebrachten Eindruck machst. DAS ist zwar normal, trotzdem muss man sich zusammenreissen. Ich sage ja nicht, lass alles wie's ist, ich sage nur, ruhig bleiben, sonst wirkt alles schlimmer als es ist.

Meine Hund ist übrigens auch nicht gerade der ruhigste, gelassenste und aufmerksamste Hund der Welt, und das wurde natürlich durch die Pubertät noch verstärkt. Wir sind etliche Male aneinander geraten, haben einiges "ausdiskutieren" müssen und ich habe auch manchmal das Gefühl gehabt, ok, jetzt ist die Töle endgültig übergeschnappt, gerade wenn's um andere Hunde ging. Im Grunde muss man die Pubertät tatsächlich aussitzen, weiter üben, schön konsequent bleiben, dabei aber immer dran denken, dass der Hund gerade tatsächlich ein wenig unzurechnungsfähig ist. Wenn ich also weiss, der Hund dreht am Rad, wenn er andere Hunde sieht, dann werde ich ganz sicher nicht versuchen, ihm in dieser Situation irgendwelche Kommandos zu geben. Wenn er beim Spiel zu wild ist (Auslegungssache) geh ich dazwischen, aber ohne Drama. Ich glaube, viele neigen dazu, in dieser Phase zuviel zu erwarten, schliesslich hat's ja schon mal funktioniert, warum macht er's jetzt nicht mehr? Man muss seine Ansprüche etwas runterschrauben, sonst macht der Hund irgendwann dicht, nachdem er wochenlang nur "Nein, Aus, Lass das, ...." gehört hat. Ein paar FEIIIIIIINS müssen ja auch mal dabei sein.

Ach ja, dass es ihm egal ist, wenn der andere Hund keinen Bock mehr hat, kann auch einfach daran liegen, dass er noch nicht DEN Richtigen getroffen hat, er wird's schon noch lernen, bis dahin muss eben Frauchen den Halbstarken zurechtweisen. Ne ordentliche Spielstunde mit nem vernünftigen Trainer UND entsprechenden Hunden wär nicht schlecht... Es ist herrlich, wenn ein selbstsicherer älterer Hund so'nem Schnösel mal erklärt, dass es SO nicht geht.

Hab eben nochmal was nachgelesen: du leinst den HUnd nicht zum Spielen ab, wenn er bellt und rumspinnt, so nach dem Motto: "geh mit Gott, aber geh?", oder?


Klar muss Disziplin sein, aber ein bisschen Verständnis auch. Ich sag mir immer, ich war mit 15 auch nicht gerade einfach....
 
Zuletzt bearbeitet:
Willkommen in der Pubertät :D

Aber mal im Ernst: sein Verhalten ist schon krass. Und ich persönlich würde das nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn wenn Hunter mal an den falschen gerät, könnte das für ihn schlimm ausgehen. Es gibt Hunde, die nicht normal zurechtweisen, sondern draufgehen und dann kommt es zu ner heftigen Beißerei. Hätte ich kein Bock drauf.

Ich muss zugeben, dass ich mit pubertierenden Junghunden keine Erfahrung habe, finde aber den Ansatz von Kimba06 gar nicht so übel.
 
Hab's gerade erst gelesen, wieso bietest du der Nervensäge ein Schweineohr an, wenn er gerade winselnd vor der Tür hockt? Lass ihn doch mal links liegen, egal, wie lange es dauert. Ich glaube, ich würde an deiner Stelle den HUnd von der Tür wegschubsen und rausgehen, anstatt mir das Theater anzusehen.

Und wenn du ihn kaum noch halten kannst, weil er sich in die Leine schmeisst, wie sieht das aus? Hund vorne weg, du dahinter, die Leine fest umklammert? Stell dich vor ihn, bedränge ihn, zeig ihm, dass du auch nerven kannst. Ich hab meine ein paar mal am nächsten Zaun/Baum festgemacht und bin weg, hab mich versteckt. Es macht echt Spaß, den Hund dann zu beobachten.

Und hör auf ihn mit NEIN's beeindrucken zu wollen, am besten noch wenn du grad auf 180 bist. Wenn er blöd ist, sei auch blöd, wie gesagt, nimm den anderen Hund ruhig in Schutz vor ihm, leg ihn anschliessend ins Platz oder so, aber bleib souverän.

Wie hast du eigentlich auf das Umrennen reagiert? Meine käme mir mit sowas nicht einfach so davon. Übrigens, es ist ein Aussi, kein Rottweiler, so'ne Attacke kann man abblocken, aber nicht einfach nur, indem man dasteht. Bist du schon länger in der HuSchu? Ich frage mich, inwieweit bei euch das Thema Körperhaltung und -sprache ein Thema ist.

Ich kenn übrigens einen 12 Monate alten Aussie. Wie's aussieht bist du mit deinen Problemen nicht alleine, also Kopf hoch!
 
Zuletzt bearbeitet:
oh je das klingt ja garnicht schön :(

Wenn du in der Hundeschule bist, hast du dann quasi "Einzeltraining" oder bist du da in einer Gruppenstunde?
Bei meiner hat es geholfen immer wieder Leinenkontakte zu üben, d.h. kein Schnüffeln an der Leine, sondern einfach geradeaus oder im Slalom an den anderen Hunden vorbei.
Seitdem sie weiß, dass es mit Leine keinen Kontakt mehr zu Artgenossen gibt, zieht sie auch nicht mehr dahin & konzentriert sich auf mich.
Ich habe im übrigen auch die Leute, die mir entgegengekommen sind gefragt, ob wir nochmal an ihnen vorbeikgehen dürfen & die meisten waren so nett und haben das mitgemacht!

Meine war auch sehr aufdringlich, wenn sie im Freilauf mit anderen Hunden zusammenkommen durfte & wir hatten eine Zeit lang heftige Probleme, da sie ohne mir ersichtlichen Grund auf andere losgegangen ist (ohne zu beschädigen). Geholfen hat mir (wie sooft) die Schleppleine & eine Verhaltenstherapeutin.
Wenn sie zu aufdringlich wurde, gab es ein "Nein" und wir sind gegangen. Hat ein wenig gedauert, bis sie geschnallt hat, was ich von ihr wollte, aber seitdem ist sie nicht mehr so aufdringlich, denn sie will ja nicht jedes Mal gehen müssen :D

Ihr bekommt das schon in den Griff, zumal das bei ihm wahrscheinlich wirklich reines Pubertätsgehabe ist :)
Danke dir :)
Wir haben immer Gruppentraining, meistens so zwischen zwei und vier Hunde, die sind eigentlich alle von klein auf kennen und jetzt alle in Hunters Alter sind. Meine Trainerin will mir am Samstag auch noch ein paar Tipps geben, wie ich besser mit Hunters Verhalten umgehen kann, ich bin sehr gespannt.

Leinenkontakte üben will ich an sich, aber das gestaltet sich leider als sehr schwierig, weil ich es fast nicht schaffe, ihn zu halten. Der hängt dann so in der Leine, dass er nur mehr auf den Hinterbeinen steht bzw. wenn ich einfach vorbei gehe, reißt er mich wirklich fast um. Obwohl er nur 17 kg hat. Ich bestätige auch jeden Blickkontakt, aber es interessiert ihn überhaupt nicht. Hundekontakt an der Leine usw. gibt es mittlerweile gar nicht mehr (sehr lustig, immer wenn ich sage, dass jemand den Hund bitte nicht her lassen soll ist die erste Frage "Ist er böse?" :D)

Ist es nicht eher gefährlich mit Schleppleine zu spielen? Ich stell' mir dann immer vor, dass sich die Leine um irgend einen Hund wickelt und so, da hab' ich ehrlich gesagt Angst.
Abrufen lässt sich Hunter mittlerweile aus dem Spiel auch nicht mehr und weil er von klein auf immer schon grob gespielt hatte und sehr oft aus dem Spiel genommen wurde, lässt er sich mittlerweile auch nicht mehr einfangen. Wenn er zu grob oder zu aufdringlich wird, dränge ihn ihn normalerweise ab bzw. nehme ihn raus, aber der ist mittlerweile so wendig, dass wir ihn zu dritt fast nicht mehr einfangen können (in der Hundeschule).


Wenn ich also weiss, der Hund dreht am Rad, wenn er andere Hunde sieht, dann werde ich ganz sicher nicht versuchen, ihm in dieser Situation irgendwelche Kommandos zu geben. Wenn er beim Spiel zu wild ist (Auslegungssache) geh ich dazwischen, aber ohne Drama. Ich glaube, viele neigen dazu, in dieser Phase zuviel zu erwarten, schliesslich hat's ja schon mal funktioniert, warum macht er's jetzt nicht mehr? Man muss seine Ansprüche etwas runterschrauben, sonst macht der Hund irgendwann dicht, nachdem er wochenlang nur "Nein, Aus, Lass das, ...." gehört hat. Ein paar FEIIIIIIINS müssen ja auch mal dabei sein.
Kommandos gibt's überhaupt keine, ich wäre schon froh, wenn er mich entweder beachtet oder sich einfach ruhig verhält. Jeder Blickkontakt wird sofort bestätigt, ich bin mittlerweile wirklich so weit dass cih jedes Fitzelchen bestätige, aber er ignoriert Lob ebenfalls komplett.

Ach ja, dass es ihm egal ist, wenn der andere Hund keinen Bock mehr hat, kann auch einfach daran liegen, dass er noch nicht DEN Richtigen getroffen hat, er wird's schon noch lernen, bis dahin muss eben Frauchen den Halbstarken zurechtweisen. Ne ordentliche Spielstunde mit nem vernünftigen Trainer UND entsprechenden Hunden wär nicht schlecht... Es ist herrlich, wenn ein selbstsicherer älterer Hund so'nem Schnösel mal erklärt, dass es SO nicht geht.
Und wenn er an den falschen Hund gerät hab' ich die schönste Beißerei, nein danke. Mit den richtigen Hunden wäre das eine gute Idee, ja, ich werd' meine Trainerin fragen, die hat ihre beiden Rüden schon öfters mit jungen Hunden zusammengelassen, damit die mal ein paar

Hab eben nochmal was nachgelesen: du leinst den HUnd nicht zum Spielen ab, wenn er bellt und rumspinnt, so nach dem Motto: "geh mit Gott, aber geh?", oder?
Ich versteh' die Frage nicht, tut mir Leid. Ich leine Hunter dann zum Spielen ab, wenn er sich gut benimmt (auch wenn das momentan nur Sekunden sind) und wenn er sich schlecht benimmt, leine ich ihn wieder an.

Willkommen in der Pubertät :D

Aber mal im Ernst: sein Verhalten ist schon krass. Und ich persönlich würde das nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn wenn Hunter mal an den falschen gerät, könnte das für ihn schlimm ausgehen. Es gibt Hunde, die nicht normal zurechtweisen, sondern draufgehen und dann kommt es zu ner heftigen Beißerei. Hätte ich kein Bock drauf.

Ich muss zugeben, dass ich mit pubertierenden Junghunden keine Erfahrung habe, finde aber den Ansatz von Kimba06 gar nicht so übel.
Genau das ist eben meine Angst. Bisher hatte er Glück und hauptsächlich wirklich nette Hunde getroffen die sich viel gefallen lassen. Aber obwohl wir dieses aufdringliche Verhalten in der Hundeschule jede Woche auf's Neue sofort unterbinden, scheint er es nicht zu verstehen. Mittlerweile darf er immer nur ein paar Sekunden spielen, bevor er wieder raus genommen wird, weil es einfach nicht geht. Er nimmt überhaupt keine Rücksicht auf irgendetwas, rennt kleine Hunde über den Haufen, hängt jedem am Hintern und ignoriert jedes Quietschen, Schnappen, usw.


edit:


Hab's gerade erst gelesen, wieso bietest du der Nervensäge ein Schweineohr an, wenn er gerade winselnd vor der Tür hockt? Lass ihn doch mal links liegen, egal, wie lange es dauert. Ich glaube, ich würde an deiner Stelle den HUnd von der Tür wegschubsen und rausgehen, anstatt mir das Theater anzusehen.

Und wenn du ihn kaum noch halten kannst, weil er sich in die Leine schmeisst, wie sieht das aus? Hund vorne weg, du dahinter, die Leine fest umklammert? Stell dich vor ihn, bedränge ihn, zeig ihm, dass du auch nerven kannst. Ich hab meine ein paar mal am nächsten Zaun/Baum festgemacht und bin weg, hab mich versteckt. Es macht echt Spaß, den Hund dann zu beobachten.

Und hör auf ihn mit NEIN's beeindrucken zu wollen, am besten noch wenn du grad auf 180 bist. Wenn er blöd ist, sei auch blöd, wie gesagt, nimm den anderen Hund ruhig in Schutz vor ihm, leg ihn anschliessend ins Platz oder so, aber bleib souverän.

Wie hast du eigentlich auf das Umrennen reagiert? Meine käme mir mit sowas nicht einfach so davon.
Das Schweineohr gab's bevor er anfing so nervig zu winseln, ich wollte ihn natürlich nicht für's Nerven belohnen ;) Ich hab' ihn rausgesteckt und als Entschädigung gab's dann das Ohr, aber er hat es nicht angerührt und fing dann an zu bellen und zu winseln. Die ersten zehn Minuten ging's, dann wurde es kurzzeitig ziemlich nervig, dann winselte er nur mehr.

Das sieht so aus, dass ich die Leine mit beiden Händen halte und mich nach hinten lehne und der Hund auf den Hinterbeinen steht und sich so komplett nach vorne zu stemmen versucht. Muss für jeden der mir zuguckt sehr interessant aussehen ;) Deshalb kann ich auch kaum weitergehen, weil ich ihn fast nicht halten kann.
Bedrängen versuche ich, aber es klappt nicht, weil er um mich rumrennt, sich um meine Beine wickelt, der ist da wirklich kreativ. Ich sollte davon wirklich ein Video machen.
Heute wollte ich ihn wegdrehen, sogar mit den Händen, keine Chance, der bricht sich vorher das Genick, bevor er nicht Richtung Hund guckt.

Es gibt keine Neins, es gibt hauptsächlich ignorieren. Ich ignoriere das Zerren und belohne Blickkontakt und ruhige Sekunden, wenn er zu wild spielt nehme ich ihn wortlos heraus, usw.

Bis ich mal geschnallt habe, dass er mich gerade umgerannt hat, hat's ein paar Sekunden gedauert, ich war etwas verdattert. Danach hab' ich den Hund abgefangen, ihn angeleint und bin weggegangen. Danach noch zu strafen hilft ja nix mehr, der hat inzwischen schon drei andere Dinge im Kopf gehabt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach Gott, sowas ist immer so blöd, wenn man das Hund-Mensch-Gespann nicht direkt vor sich hat.

Zerren ignorieren... weiss nicht so genau, wie ich mir das vorstellen soll. In Lunas Arschlochphase hab ich mich auch mal auf die Leine gestellt und gewartet, wenn sie mal in die Leine biss: Leine ab, Hund direkt am Halsband abgeführt, völlig emotionslos. Nach ein paar Schritten merkte sie dann, dass es vielleicht doch angenehmer ist, die Leine in Ruhe zu lassen. Alles kleine Machtspielchen um Hundili zu zeigen Ätsch Bätsch ich gewinn ja doch.

Zum Abdrängen, weil du meinst, dass er dann um dich rumhüpft: da muss das ganze Auftreten stimmen, dann hüpft der Hund ein paar Mal rum und dann siehst du in seinem GEsicht nur noch ein großes Oh-Oh... und der Hund geht nur noch rückwärts. Klappt übrigens nicht nur mit meiner Hündin, solche Tänzchen hab ich schon mit einigen anderen auch hinter mir.

Leg ihm doch ein Schweineohr hin und üb das. Das ist ne etwas ruhigere Situation, da weisst du auch eher, wie er reagiert. Nicht zu lange, natürlich. Geht nur darum, dass er lernt, mal die Pfoten stillzuhalten.

Wie ist es mit dem Ablegen? Bleibt er liegen? Kannst du ihn ablegen, Leckerlies verstecken, dann erst zu dir rufen und dann zum Suchen schicken? Mit solchen Spielchen kann man die Frustrationstoleranz steigern, aber man darf's nicht übertreiben.

Überhaupt: Nasenarbeit ist gut, besser als ständiges Toben, wenn der Hund eh schon so drauf ist.

Hab grad gelesen, dass er nur 17 kg hat. Körperspannung, Schwerpunkt verlagern, Dampfwalze spielen. Wörtlich und im übertragenen Sinne. Du wiegst sicher mehr als dein Hund, du musst lernen, ihm das zu zeigen. Wenn er schon einen Meter vor dir auf den Hinterbeinen steht, ist es zu spät, du musst ihn beobachten und schon das nach vorne Springen unterbinden. Hund anrempeln, zum Beispiel, von mir aus mit einem tiefen HEY untermalt. Er weiss ja, dass er's mit dir machen kann.
Solange das so ist, bleibt es so.

Ich bin sehr gut damit gefahren, nicht auf dummes Gezicke einzugehen. Hund will mich nicht angucken? Blöd für den Hund, ich bin entweder weg, oooooder: wir bleiben genau so lange da stehen, und zwar an kurzer Leine, bis Hund seine Meinung ändert. Gelobt hab ich dann aber nicht, es sollte Belohnung genug sein, dass es endlich weiterging. Hund will nicht ordentlich Sitz machen vorm Ableinen? Steht dauernd wieder auf? Schade, Leine dran lassen, weitergehen. Luna ist nicht die einzige, die rumzicken kann, ich bin darin auch ganz gut.

Dass dein Hund nicht geschnallt hat, dass er dich umgerannt hat, würd mich nerven. Meine hat's auch mal geschafft, da hatte ich mir die Leine umgehängt und nicht aufgepasst und sie ist einem Ball hinterher, Platsch, lag ich da. Keine Ahnung, ob sie wusste, dass sie das gewesen war, jedenfalls war der Ball plötzlich egal, sie stand bei mir und leckte mir das Gesicht ab und passte auf, dass mir keiner zu nah kam.
Dein Hund braucht ne kleine Lektion im Rücksicht Nehmen, glaub ich, aber das dürfte kein großes Problem darstellen. Sobald du ihn zwei drei Mal erfolgreich in seine Schranken verwiesen hast, wird es in seinem Köpfchen anfangen zu arbeiten.
 
Zuletzt bearbeitet:



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben