Hündin legt sich auf den Boden wenn andere Hunde kommen

Halli Hallo,
ich habe ein kleines Problem mit meiner Kira.
Wie der Titel schon sagt, legt sie sich auf den Boden wenn andere Hunde kommen... naja, wenn die fast da sind denn geht sie drauf zu als ob es nix besseres auf dieser Welt gäbe.
In der Hundeschule, auf dem Platz, weiß ich, hat sie angst vor zu vielen Hunden. Denn rennt sie weg und fiept. Aber wenn sie denn mal so 1- 2 Hundis trifft ist alles gut. Ich erkläre mir das so, dass sie ja an der Leine sicherer ist (Hundeschule is sie ja net angeleint - meistens). Wie kann man allg. einem Hund es beibringen kein bzw nicht so ein arges Interesse an anderen Hunden zu haben. Irgendwann rennt die mir noch über die Straße weil da ja auch mal Hunde sind.

Würde mich über einige Tipps freuen :girllove:
 
Du weißt schon, dass das sich auf den Boden legen auch ein Beschwichtigungssignal ist? Deine Hündin zeigt damit dem gegenüber "ich bin lieb, ich tu dir nichts, tu du mir auch nichts."
 
Ich weiß es und ich finde es auch ok so. Es ist ja jetzt nicht das Problem. Nur ich finde es so langsam etwas, naja, nervig stehen bleiben zu müssen. Andere Hunde laufen einfach an ihr vorbei und schauen sie nicht mal mitn po an... wieso is meine net so? Wie gesagt ist sie in der Gruppe ja nicht gut aufgehoben...
 
Wenn ein Hund sich auf den Boden legt, minimiert er dabei auch körperliche Signale. Er ist für andere Hunde dann schwer zu "lesen", die Körpersprache ist auf ein Minimum reduziert. Das kann aus reinem Selbstschutz, aus Unsicherheit passieren, aber auch aus einer "Lauermotivation" heraus.

Grundsätzlich würde ich daher den Hund nicht einfach liegen lassen und abwarten, bis der entgegenkommende Hund so nah ist, dass der eigene dann "explodiert" und drauf losgeht. In Bewegung bleiben, eventuell die Distanz zum entgegenkommenden Hund erhöhen / bzw Richtungswechsel und auf jeden Fall versuchen, die Aufmerksamkeit deines Hundes wiederzuerlangen. Lass nicht zu, dass sie die Situation übernimmt und sich selbst einen Weg aus dem Schlamassel sucht, sondern motiviere sie dazu, die Problemlösung dir zu überlassen. Das beginnt schon damit, dass sich dein Hund bei geringer bis gar keiner Reizeinwirkung an dir orientiert, bis dieses Verhalten so gefestigt ist, dass auch größere Reize keinen Selbsthandlungsreflex mehr auslösen.

Zu Anfang würde ich aber genau beobachten und analysieren, aus welcher Motivation heraus dein hund handelt. Hat er Angst, sucht er Schutz, will er beschützen, ist es ritualisiertes Verhalten, Unsicherheit, etc? Die körperlichen Signale deines Hundes richtig zu interpretieren, dabei kann dir bestimmt auch deine Hundeschule helfen.

Manche Hunde reagieren auch ausschließlich an der Leine aggressiv oder unsicher, weil die Kommunikationsfähigkeit dabei ungemein eingeschränkt ist und es auch für den Ernstfall keine Fluchtmöglichkeiten gibt. In sehr sehr vielen Fällen motiviert aber auch der Halter unbewusst zum Fehlverhalten, beispielsweise weil er sich schon im Vorfeld verkrampft, wenn er einen Hund auf weiter Entfernung sieht, weil er gestresster reagiert, die Stimme erhöht, usw. Auch in stressigen Situationen gilt es daher unbedingt ruhig und souverän zu bleiben und den hund nicht plötzlich anders zu behandeln. Das kann zu einiger Verwirrung führen.
 
Danke! Das ist es!

Wenn ein Hund sich auf den Boden legt, minimiert er dabei auch körperliche Signale. Er ist für andere Hunde dann schwer zu "lesen", die Körpersprache ist auf ein Minimum reduziert. Das kann aus reinem Selbstschutz, aus Unsicherheit passieren, aber auch aus einer "Lauermotivation" heraus.

Grundsätzlich würde ich daher den Hund nicht einfach liegen lassen und abwarten, bis der entgegenkommende Hund so nah ist, dass der eigene dann "explodiert" und drauf losgeht. In Bewegung bleiben, eventuell die Distanz zum entgegenkommenden Hund erhöhen / bzw Richtungswechsel und auf jeden Fall versuchen, die Aufmerksamkeit deines Hundes wiederzuerlangen. Lass nicht zu, dass sie die Situation übernimmt und sich selbst einen Weg aus dem Schlamassel sucht, sondern motiviere sie dazu, die Problemlösung dir zu überlassen. Das beginnt schon damit, dass sich dein Hund bei geringer bis gar keiner Reizeinwirkung an dir orientiert, bis dieses Verhalten so gefestigt ist, dass auch größere Reize keinen Selbsthandlungsreflex mehr auslösen.

Zu Anfang würde ich aber genau beobachten und analysieren, aus welcher Motivation heraus dein hund handelt. Hat er Angst, sucht er Schutz, will er beschützen, ist es ritualisiertes Verhalten, Unsicherheit, etc? Die körperlichen Signale deines Hundes richtig zu interpretieren, dabei kann dir bestimmt auch deine Hundeschule helfen.

Manche Hunde reagieren auch ausschließlich an der Leine aggressiv oder unsicher, weil die Kommunikationsfähigkeit dabei ungemein eingeschränkt ist und es auch für den Ernstfall keine Fluchtmöglichkeiten gibt. In sehr sehr vielen Fällen motiviert aber auch der Halter unbewusst zum Fehlverhalten, beispielsweise weil er sich schon im Vorfeld verkrampft, wenn er einen Hund auf weiter Entfernung sieht, weil er gestresster reagiert, die Stimme erhöht, usw. Auch in stressigen Situationen gilt es daher unbedingt ruhig und souverän zu bleiben und den hund nicht plötzlich anders zu behandeln. Das kann zu einiger Verwirrung führen.

Hallo nochmal,
wir hatten gestern eine Stunde beim Hundetrainer in gewohnter Umgebung und da kam denn auch schon der erste Hund auf uns zu. Dieses Mal zeigten sie andere Verhaltensmuster... sie hat sich nicht hingelegt und abgewartet sondern ist direkt am zerren und ziehen gewesen zum anderen Hund. Denn haben wir das mit Leckerlies und ablenken versucht. Was gut ging solange sie hunger hatte. Ich bin tatsächlich nicht interessant genug für Kira, es sei denn sie hat angst. Denn versteckt sie sich hinter meinem Rücken. Jetzt arbeite ich erstmal 2 Wochen an den Tipps von Hundetrainer und denn sehe ich ja ob es sich ändert/bessert :D

Vielen Dank!
 
Hi,

ich schliesse mich den vorherigen Fragen an!

Hast Du schonmal probiert, in einem großzügigen Bogen um den entgegenkommenden Hund zu laufen?
Zwar sollte man beschwichtigende Signale zu-, den Hund mit Unsicherheiten aber nie alleine lassen. Dein Hund scheint bisher nicht zu wissen, wie man einem Artgenossen "richtig" begegnet...

Was rät Dir Euer Trainer denn, wenn sie dieses Fluchtverhalten zeigt?
Hast Du die Möglichkeit, dass Euer Trainer Euch mal in diesen Situationen begleitet?

LG
 
Hi,

ich schliesse mich den vorherigen Fragen an!

Hast Du schonmal probiert, in einem großzügigen Bogen um den entgegenkommenden Hund zu laufen?
Zwar sollte man beschwichtigende Signale zu-, den Hund mit Unsicherheiten aber nie alleine lassen. Dein Hund scheint bisher nicht zu wissen, wie man einem Artgenossen "richtig" begegnet...

Was rät Dir Euer Trainer denn, wenn sie dieses Fluchtverhalten zeigt?
Hast Du die Möglichkeit, dass Euer Trainer Euch mal in diesen Situationen begleitet?

LG

Also, Bogen um den Hund zu laufen ist ja eig (nicht böse gemeint) blödsinn... denn ich flüchte ja mit meinem Hund und lasse es ja auch nie zu dass sie es lernen kann. Es ist so, dass ich es schon mal versucht habe anderen Hunden aus dem Weg zu gehen, sei es jetzt mit dem Bogen oder zurück laufen, das ist egal, der andere Hund ist interessanter als ich und sobald er gesichtet wird und er nicht beschuppert werden darf schaut Kira nach hinten oder zieht. Es beruhigt sich auch schnell. Nur hmm... wie gesagt halte ich es nicht für das richtige anderen Hunden aus dem Weg zu gehen, denn denen wird sie immer mal irgendwo begegnen wo es sich denn nicht vermeiden lässt. Sie hatte auch als Welpe schlechte Erfahrung gemacht mit einem erwachsenen Hund vielleicht ist damit ja auch bisschen was zu begründen?!

Von Fluchtverhalten war keine rede. Es heißt eher dass vieles interessant ist nur ich nicht so sehr. Also wird jetzt so daran gearbeitet, dass ich eine Trainingsaufgabe bekommen habe mich interessant zu machen. Sprich, ich 5 Minutem am Tag ein Training mache draußen mit Leckerchen und denn Dummyarbeit zuhause mit Denkspielchen.
Der Hundetrainer war ja gestern dabei, nur da hat sie sich ja komischer Weise nicht hingelegt und abgewartet. Beim 2ten Hund den wir begegnet sind hat Kira sich durchaus ablenken lassen mit Würstchen.
 
Das Bogenlaufen kann bei Hunden mit Angstaggression aber wahre Wunder wirken! Es geht nicht primär darum, anderen Hunden auf ewig auszuweichen, sondern seinem Hund die Entscheidung abzunehmen und ihm einen Weg vorzuweisen. Mit Flucht hat das nichts zu tun. Am besten ist es, man konditioniert seinen Hund zunächst positiv auf ein bestimmtes Signal, etwa ein Zungenschnalzen oder einen Clicker. Wenn man dann einem fremden Hund begegnet, weicht man diesem in Verbindung mit dem Signal aus. So wird die Hundebegegnung zunächst positiv verknüpft, Stress wird vermieden, man bekommt die Aufmerksamkeit des Hundes und der Hund lernt Alternativverhalten. Wenn er lernt, dass bei jeder Hundebegegnung ein positives Signal vom Besitzer kommt und sich die Konzentration auf den Besitzer nachweislich lohnt (Belohnung muss immer folgen!), ist das Bogenlaufen eine super Methode. Ziel des Ganzen ist es, die Bögen im Laufe der Zeit zu verringern, bis ein normales Vorbeilaufen möglich ist.

Ich habe das mit unserem Hund zunächst auch gemacht und eine Weile hat das sehr gut geklappt. Mein Hund ist allerdings nicht angstaggressiv oder unsicher, sondern ritualisiert aggressiv, sprich: Der hat im Grunde keine Ahnung, warum er bellt und knurrt, er macht das aus reiner Gewohnheit. Dahinter steckte kein Schutztrieb, kein Abwehrverhalten, keine Angst und auch keine sexuelle Motivation (wir waren bei mehreren Trainern und Verhaltenstherapeuten, um alle Möglichkeiten auszuschließen). Es war reine Gewohnheit, dadurch hat das Bogenlaufen zwar auf kurze Zeit geholfen, aber er ist sehr bald wieder in alte Muster gefallen und wir mussten uns etwas neues einfallen lassen, um dieses Verhalten zu unterbrechen. Mittlerweile ist alles im Lot.

Bei angstaggressiven Hunden, die versuchen, die Situation durch Aggression selbst zu regeln, scheint mir das Bogenlaufen aber eine gute und sanfte Methode. Der Hund lernt erst auf Abstand, dass er seinem Besitzer vertrauen und ihm die Problemlösung überlassen kann.

Aber wenn's bei deinem Hund eher daran liegt, dass er extrem reizempfänglich und sensibel ist und du daher für ihn uninteressant wirst, ist das natürlich ein ganz anderer Ansatz.^^
 
Bei angstaggressiven Hunden, die versuchen, die Situation durch Aggression selbst zu regeln, scheint mir das Bogenlaufen aber eine gute und sanfte Methode. Der Hund lernt erst auf Abstand, dass er seinem Besitzer vertrauen und ihm die Problemlösung überlassen kann.

Aber wenn's bei deinem Hund eher daran liegt, dass er extrem reizempfänglich und sensibel ist und du daher für ihn uninteressant wirst, ist das natürlich ein ganz anderer Ansatz.^^

Ja sie ist eben nicht aggresiv, sie ist sogar sehr lieb zu den anderen Hunden. Sie will eigentlich nur schnuppern und denn kann es ihrer Seits auch weiter gehen. Die Trainerin hatte es ja gestern gesehen. Kira zog zum anderen Hund und schnupperte denn sagte die Trainerin:" jetzt ruf sie zu dir und gehe direkt weiter!" Da war auch alles jut. Sie konnte nur oft genug sagen, dass ich einfach nicht interessant bin :( aber naja, meistens ist es ja das Frauchen/Herrchen. Die Trainerin merkte direkt bei mir verspannung wenn ein anderer Hund in meinem Blickfeld war :D
 
Hi,

dann erläutere ich mal kurz, was es mit dem Bogenlaufe auf sich hat:

zum einen laufen Hunde idR nie direkt und gradlinig aufeinander zu, sondern nähern sich einander in minimalen Bögen, die beim Laufen mit verschiedenen beschwichtigenden Gesten ausgeschmückt werden (z. B. abdrehen zum Wegesrand, um dort zu schnüffeln).
Das hat absolut nichts mit Flucht, sondern mit einem höflichen Umgang zu tun!
Individualdistanzen können dabei besser beachtet und eingehalten werden.

Als weiterer Aspekt kommt hinzu, dass Dein Hund so lernt, dass Du die Situation vor Dir im Blick hast und darauf entsprechend reagierst. Du beweist damit bereits ein gewisses Maß an Kompetenz Deinem Hund gegenüber...

Den dritten und entscheidenden Punkt hat Kaylin bereits schön geschildert!
Die Motivation dabei ist für diese Methode (grob ausgedrückt) egal -Du solltest die Motivation natürlich unbedingt ermitteln, aber welche es auch sein mag, kann und wird Dir das Bogenlaufen hierbei eine Hilfe sein, wenn Du sie bewusst nutzt-. Während Du diesen Bogen mit Deinem Hund läufst, hast Du die Chance, die Reizlage etwas zu verringern, die Konzentration Deines Hundes zu fixieren und auf Dich zu lenken und Du kannst Alternativverhalten aufbauen, fördern und festigen.

Dein Hund kann dabei also lernen, sich "normal" zu verhalten, wenn ihr einem Artgenossen begegnet und Du kannst dabei lernen, Deinen Hund besser einzuschätzen (Abstufungen von Verhaltensweisen beispielsweise).

LG
 



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