Wann gehen lassen? Oder wer verdient am ....

Erster Hund
Ben, Mix
am Tier oder wem nützt das Leben erhalten um jeden Preis.
Diese Fragen stellen sich mir gerade im Moment wieder.
Der Rüde unsrer Nachbarn ist seit letztem Jahr (eigentlich von Welpe an) an Tumoren erkrankt (am ganzen Körper verstreut halt Beulen).
Welche Art von Krebs weiß ich nicht, aber letztes Jahr ist er richtig ausgebrochen bzw. sind die vorhandenen gewachsen.
Er wurde im November operiert und von da an sind die Tumore richtig gewachsen.
er bekam seitdem diverse Chemos in Tablettenform und per Infusion, dazu noch Schmerz- und Cortisontabletten.
die Aussicht auf Heilung war gleich null, und die Kosten enorm.
Der TA hätte vom einschläfern abgeraten, weil der Hund erst 8 Jahre alt war und Lebenswillen gezeigt hat.
Der Rüde hat sich die letzten Wochen nur noch gequält, aber einschläfern kam überhaupt nicht in Frage.

Meiner Meinung nach hat der TA nichtim Sinne des Tieres gehandelt, sondern nur aufs Geld geachtet ( die Behandlungskosten beliefen sich im Monat auf ca. 600 €) und die Besitzer des Hundes vor allem aus egositischen Gründen gehandelt (Nichtloslassen können). Um das so ganz knallhart zu sagen.

Allerdings sobald ein TA ihnen die Wahrheit sagt, wechseln die zu einem der ihnen mehr nach ihrem Sinne handelt.

wie ich vor 20 Jahren meinen Kater habe gehen lassen müssen, war ich an einen SuperTA geraten, ein richtiger LandTA.
Mein Kater hatte Nierenversagen, Wasser in der Lunge und er war schwer Herzkrank. Eine ´Heilung war auch nicht mehr möglich, er hätte noch Aufbaupräparate bekommen können etc.
Der TA meinte nur: das käme nur ihm und seinem Bankkonto zugute, der Tier würde es nur noch kurze Zeit mehr geben, in der es sich allerdings mehr gequält hätte.

Alle TA und Humanärzte haben doch einen Eid abgelegt nur zum Wohle des Menschen oder Tieres zu handeln?
Warum wird so ein Geschäft mit der Hoffnung gemacht :zornig:?
Weil die TA-Halter es so wollen? und nur aus egoistischen Gründen sich die Euronen aus der Tasche ziehen lassen?
Ist das Liebe zum Tier?
 
Der Rüde hat sich die letzten Wochen nur noch gequält

Und genau an dieser Stelle sollte man als Halter die Liebe zum Tier beweisen und es gehen lassen.
Was ist das noch für ein Leben ? Ein ehrliches Hundeleben.
Wo nur Schmerz ist hat keine Lebensfreude mehr Platz.
Wenn der Hund nun verkrebst ist bis zur Oberlippe, aber wirklich keine Schmerzen hat, dann finde ich es richtig nicht einzuschläfern. Warum dem Tier das Leben nehmen wenn es noch glücklich und schmerzfrei leben kann ?
Ich war Gott sei Dank erst einmal dazu gezwungen über Leben und Tod eines geliebten Hundes zu entscheiden.
Bei meinen anderen Hunden war ich zu jung, bzw. meine Eltern haben halt entschieden, da es nicht meine alleinigen, sondern UNSERE Hunde waren.
Der Hund den ich gehen lassen musste hieß Lady. Die Tierärtzin war damals wirklich einfühlsam und kompetent, beriet mich darüber was sein würde wenn ich nicht einschläfere, und sagte einfach nur: Gehen sie noch einmal spazieren und denken sie darüber nach. Ich würde, wenn ich ehrlich bin, an ihrer Stelle das Tier nicht weiter leiden lassen. Man kann mit Medikamenten helfen, aber der Hund hätte ein Leben lang Schmerzen, auch mit Medikamenten.
Ich nutzte unseren Spaziergang dazu mich von Lady zu verabschieden, und als wir in die Praxis zurückkamen ließ ich sie einschläfern. Sie schlief in meinen Armen ein, und nachdem sie gegangen war habe ich Rotz und Wasser geheult.

Ich finde sobald ein Tier wirkliche Schmerzen hat, sobald es leidet wenn es lebt, genau dann ist der Zeitpunkt es gehen zu lassen.
Der Tierarzt von dem du geschrieben hast handelt meiner Meinung nach nicht im Dienste des Tieres.
Und die Besitzer auch nicht, wenn sie von Tierarzt zu Tierarzt ziehen, bis sie hören was ihnen gefällt.
 
Hallo...

Bei deiner Geschichte muss ich wieder an den Rotti Aron, von meiner
Tante denken.
Er ist nun schon ca 2 Jahre Tod.
Ihn hätte sie auch viel früher erlösen müssen, aber war zu egoistisch
oder einfach nicht in der Lage dazu.
Ich kann auch nicht genau sagen was dem Tier alles fehlte, nur das er
am Ende zusätzlich noch mit schweren Nierenleiden zu
kämpfen hatte.

Er war ihr erster Hund, sie hatte ihn mit 10 Wochen bekommen,
12 Jahre ist er geworden.
In seinem letzten Jahr ist er sehr eingefallen und hatte kaum
noch etwas, das an einen stolzen oder würdevollen
Rottweiler erinnerte.
Er ist öfters nach ein paar Metern zusammengebrochen
scheidete Blut aus und lag teilweise aphatisch da.
Er trank sehr viel - wenn er es konnte und nahm kaum noch Nahrung auf.
Es gab ständige TA Wechsel.

Ich bin mir auch sicher, dass die Wechsel so häufig waren, weil
ihr zum Einschläfern geraten wurde und sie es nicht einsehen wollte.

Meine Mutter konnte sie nach Monatelangem Zureden dazu bewegen
endlich ihrer Verantwortung nachzukommen.
Sie ist auch mit ihr gefahren, weil meine Tante es nicht gekonnt hätte -
stand nach dem Endschluss vor nem Nervenzusammenbruch.

Sie war emotional so an das Tier gebunden das sie sein Wohl total
ausser acht gelassen hat.
Der TA bei dem Aron eingeschläfert wurde meinte zu meiner Mum,
das man dem Hund sämtliche Würde genommen hat und er schon
lange Zeit riesige Schmerzen auszuhalten hatte.

Nachdem alles vorbei war machte sich meine Tante Vorwürfe -
nicht etwa wegen den Tatsachen das es Aron schon lange dreckig ging,
sondern weil sie davon überzeugt war, sie hätte das nicht ENTSCHEIDEN DÜRFEN, quälte sich mit dem Gedanken rum das er sie *bestraft* in dem
Glauben SIE hat ihn sterben lassen.
Es war richtig..richtig schwer die ganze Sache...

Ich für meinen Teil weis jedenfalls, wenn es Hoffnung gibt auf
Heilung - die meinem Tier noch 1-2 glückliche schmerzfreie Jahre
bringen kann, würde ich mich sogar verschulden wenn ich müsste -
und immer alles mögliche tun.
Doch würde er unter Schmerzen leiden sich quälen, ich würde das niemals
Verantworten wollen.
Gerade weil ich meinen Hund lieb habe.
So sehr ich an ihm hänge wenn es sein muss weis ich, das ich die Kraft habe ihn gehen zu lassen.

Ich finde übrigens, dass ist etwas, was die Tiere dem Menschen doch
glücklicherweise *verraushaben*, man kann sie in Würde gehn lassen
wärend manche Menschen noch an Schläuchen festgehalten werden,
obwohl man weis es ist nur ein rauszögern.
 
was mich so an Tierärzten im allgemeinen oft ärgert oder für mich persönlich unverständlich ist, das mit der Hoffnung gespielt wird.
Was nützt eine Chemo, wenn der Krebs schon streut und oder die Tumore sich nicht zurückbilden?
Warum wird oft nach auf Kosten der Halter und der Tiere behandelt für nichts?
Ich meine damit, nur gerade so lebenserhaltende Maßnahmen um jeden Preis?
Hier gehts doch oft nur ums Geld, was man mit der Tierhaltung verdienen kann.

Das Tier weiß ja selber nicht was es hat, was wir Tierhalter unter "Lebensfreude" verstehen (ich mag dieses vermenschlichen nicht) ist nur der Instinkt keine Schwächen zu zeigen.In der Natur bedeutet krank =tot.
Wenn Tiere Krankheitssymptome zeigen, ist es oft zu spät.
 
Es ist einfach verdammt schwer ein Tier einfach gehen zu lassen. Das hab ich selbst letztes Jahr gemerkt. Vorher hatte ich mir auch vorgenommen, mein Pferd möglichst schnell zu erlösen, wenn es denn mal nichtmehr geht.
Meine Häfi-Stute hatte ich über 13 Jahre. 25 Jahre war sie alt, als sie ihren letzten Herrn fand. Sie hatte schon immer einen Schaden auf der Lunge. Im Alter wurde es immer schlimmer, also hab ich sie nicht mehr geritten. Für auf der Koppel rumspringen hat die Luft noch locker gereicht.
Dann hat sie eine Entzündung im (schon immer) blinden Auge bekommen. Die Behandlung dauerte mehrere Wochen. Immer wieder war der TA am Hof, hat Entzündungshemmer und Schmerzmittel verabreicht ohne eine dauerhafte Besserung zu erzielen. Die letze Möglichkeit wäre eine OP gewesen. Bei einem Lungenkranken, 25 Jahre alten Pferd? Wäre die OP erfolgreich verlaufen, hätte es gut sein können, dass nach ein paar Monaten die Einschläferung wegen der Lunge angestanden wäre.
Der TA hat mir durch die Blume zum Einschläfern geraten. Übrigens ist der Fachtierarzt für Pferde. Wenn alte Pferde ein bischen lahm gehen, kommen sie anscheinend gut damit zu recht. Schmerzen im Auge müssen die Hölle sein.
Das ist verdammt bitter, wenn man sein Tier noch auf der Koppel galloppieren sieht, aber man weiß es geht nicht mehr.
Ich verstehe jeden Menschen, der alles für sein Tier macht. Vor allem, wenn noch Hoffnung besteht.
Es ist so schwer den richtigen Zeitpunk zum Loslassen nicht zu verpassen. Im Endergebnis hätte ich die Alte schon einige Wochen vorher erlösen können. Aber es ging nicht. Erst musste alles Mögliche ausgeschöpft sein. Zum Glück hatte Anka durch die Medikamente keine Schmerzen.
Man braucht andere Menschen, die eine solche Situation objektiv betrachen, sonst verliert man als Tierbesitzer den Bezug zur Realität.
Dieser TA hat es richtig gemacht. Er wollte kein zusätzliches Geld verdienen, sondern das Beste fürs Tier.
 
Das ist ein sehr komplexes und schwieriges Thema.

Wir standen schon öfter vor der Entscheidung und ich bin froh, dass ich meinen TA habe. Mit ihm kann man alle Möglichkeiten durchsprechen und ich bekomme von ihm immer eine "tierärztliche" und eine "private" Meinung.

Das "Nicht-Loslassen-Können" ist für mich am schwierigsten, wenn ich es bei anderen Tierhaltern mitbekomme.

Bei unserer Nousch reichte (vor fast genau einem Jahr :traurig2:) ein Blick in ihre Augen aus. Sie hatte einen geplatzten Herzbasistumor.
Der TA eröffnete uns, dass er das Tier erlösen würde, aber es noch die Option gibt in die Tierklinik Gießen zu fahren und dort eine Not-OP durchzuführen.
Ich sah dann in Nouschs Augen und wusste, dass sie nicht mehr wollte. So weh es auch tat.
 
Als aussenstehende Person, fremder Mensch, kann man das immer schwer beurteilen. Wer, wenn nicht der Halter, kann entscheiden, wann der Hund sich quält und wann nicht? Mir wurde oft gesagt, dass Felix sich quält, ohne dass die Leute die Hintergründe kannten. Dass beispielsweise Spondylose zeitweise eine schmerzhafte Angelegenheit ist, die man aber in den Griff bekommen kann, ist Fakt. Die Zeiten der Schmerzschübe sind nicht schön, kann man aber überstehen. Ob Aussicht auf Heilung besteht oder nicht, kann ein Tierarzt in Verbindung mit dem Halter besser beurteilen.

Ich weiss nicht, wie oft ich schon angesprochen wurde, Felix doch gehen zu lassen ...... Gerade nach der Kreuzband OP kamen diese Sprüche zu Hauff. Die Leute kannten weder die genaue Situation, noch die Hintergründe. Mir gehen Leute, die die Hintergründe nicht kennen und meinen sich ein besseres Urteil erlauben zu können als ich und mein Tierarzt, am Popo vorbei.
 
Was den Tierarzt angeht, kann man sicher Glück oder Pech haben. Ich persönlich habe niemals einen getroffen, an dem ich Handeln nach ökonmoischen Gesichtspunkten feststellen konnte. Aber auch Tierärzte sind Menschen, und da gibt es solche und solche...

Gleiches gilt für Hundehalter. Alles nur Menschen. Menschen, die fühlen, Menschen, die Entscheidungen treffen müssen. Und Menschen fühlen und entscheiden anders.

Ich verstehe, dass es ein ungutes Gefühl, wenn man auf ein kranken Nachbarshund sieht und anders handeln würde.

Aber wer sind wir, über die Halter zu urteilen und diese zu verurteilen? Alle Entscheidungen sind richtig, alle Entscheidungen sind falsch!
 
mit gehts ja eigentlich arnicht darum, wann so eine gravierende Entscheidung getroffen wird.
Mir gehts vor allem darum warum behandeln TA die Tiere zu Tode oder sinnlose Behandlungen
Um das mal so krass auszudrücken
 



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